21.7.08

wirklich ziemlich entfremdet

ist ja wieder genial. ich sitze im kaffeehaus oder im bus oder wo auch immer (ok, ich steh auch mal rum, aber das ist nicht der punkt). jedenfalls krieg ich so mit, wie die leute drauf sind. klar, muss man ja, ist ja unumgänglich. ihre fixierung auf geschlechterrollen, auf aussehen, auf alter, auf's einkommen, auf erfolg, etc, pipapo. und dann seh ich in ihre gesichter und sie sehen alle so unglaublich weise aus, so als hätten sie die weisheit mit löffeln gefressen. und sie sehen auch irgendwie so unglaublich brutal aus. und ich bin wieder mal das dummchen, das nix rafft von dieser welt, das völlig daneben steht, das hier einfach nix kapiert, wo es doch so einfach wäre, alles zu verstehen, was hier so vor sich geht. ja, sehr einfach, vielleicht zu einfach. es ist einfach, sich das leben zur hölle zu machen, ja. warum mach ich nicht einfach mit? um dazuzugehören, um zum elitären kreis der überchecker zu gehören.
ich mein, nimm ihnen das alles mal weg, worauf sie fixiert sind. sie wären also geschlechtlos, alterslos, ohne erfolgsdruck, ohne stress, und dann möcht ich mal ihre gesichter sehen.
nicht dass meins so entspannt ist. das sicher nicht. ich hab genug stress, mich mit ihnen auseinanderzusetzen. genau das macht mir stress. dass sie so drauf sind. das ist der quell allen übels, denke ich. alles, was uns behindert.
manchmal hab ich ne chance, einen blick auf mein wahres selbst zu tun. wirklich, es klappt. ich bin dann...klingt seltsam, ich weiss...ein element. ohne eine person zu sein. ich kann es nicht ausdrücken, leider. es ist ein teil von etwas grösserem als ich je sein könnte. und ich geh dann in diesem grösseren element auf, aber ich bleibe am leben, also bei bewusstsein. mit "person sein" meinte ich das verdammte ego, das aus diesen scheusslichkeiten, von denen ich oben geschrieben hab, zusammengesetzt ist. bewusstsein funktioniert also auch ohne ego. so könnte auch der tod funktionieren. dass man bleibt. am leben und sowieso.