9.12.08

das wandelnde duftbäumchen

also. du wartest lange an der bushaltestelle, aber es stört dich nicht, denn du wartest im wintersonnenschein. die luft ist wunderbar kalt und frisch. dein kopf ist klar, alles im grünen bereich, in anderen worten, du geniesst die winterluft.
du enterst den bus und nimmst in der letzten reihe platz. kaum leute, irgendwie ist es doch recht schön, bus zu fahren. die luft im bus ist wirklich angenehm. feine sache. denkst du.
die bestimmte haltestelle. er entert den bus. er setzt sich direkt vor dich. natürlich, das macht er immer. egal, um welche uhrzeit du den bus nimmst. er wird da sein. und vor dir sitzen. sein haar glänzt fettig im sonnenlicht. es würde auch ohne sonnenlicht fettig glänzen. denn er ist es - jener, der tonnenweise pomade in sein haar matscht. kein gel, sondern pomade. die mit dem süsslichen geruch. dein magen hebt sich.

er hat parfum verwendet! es riecht wie in einem kitschigen alptraum von vorstadt-ethnoladen, nur noch viel schlimmer. dein magen hat inzwischen im hals platz genommen. bevor du zu kotzen beginnst, bindest du dir ein tuch über mund und nase.

deine klamotten stinken noch stunden nachher nach ethnoladen und billiger pomade. und irgendwie gehört das alles schon zu deinem leben. wenn es dir nicht so sauschlecht wäre und keine kotzgefahr bestünde, dann würdest du wie ein irrer lachen.