1.2.11

manchmal sassen sie zusammen am küchentisch und redeten vom weggehen. einfach alles hinter sich lassen, nie wieder zurückschauen, die tür für immer hinter sich zumachen, endlich egoistisch sein. überleben. sie waren sich sicher, dass sie nur dann überleben würden, wenn sie diesen ort und den damit verbundenen zustand endgültig hinter sich brachten. ein rascher schnitt, kurz und schmerzlos. das wäre es. genau so. einige menschen würden verletzt sein, aber das musste man in kauf nehmen. man muss primär auf sich selbst schauen. sie sassen und planten, gruben sich durch berge von bunten katalogen, betrachteten küsten und meere, bis sie müde wurden, nachdenklich ebenfalls.
so hat das alles keinen sinn. ein rascher schnitt gleicht einer notoperation. so weit sind wir noch nicht, wir sind nicht so krank.

du darfst erst weggehen, wenn du glücklich bist
. es gibt gewisse grundregeln. verlieb dich nicht aus einsamkeit. verlass deine heimat erst, wenn du schon eine neue hast, die auf dich wartet. und mach schon gar nichts aus frust oder weil du gerade dein leben nicht mehr erträgst.
es ist kein urlaub, den du planst, müde vom arbeiten und frustriert und knapp am burnout. es reicht nicht, wenn sich der ort verändert. man muss sich selbst verändern. dann schafft man es sogar, wegzugehen, ohne jemanden zu verletzen.