12.4.18

bardo runner

vielleicht kommt man sein leben lang nicht vom lost highway runter.
so lange das herz vor sehnsucht schneller schlägt und dieser schmerz, den man immer beklagt, aber der einen dennoch am leben hält, nicht vergeht, wird man immer wieder den ausgetretenen weg des alltags verlassen und rauf auf den highway fahren, wo man keine zukunft hat, nur den einen und einzigen augenblick allein, man ist bewegung und gleichzeitig festgefroren, es ist so, als würde man mitten im sprung erstarren. es gibt keine zukunft am highway. nur noch unendlichkeit.
und unendlichkeit ist no future.
der schmerz, den man zum leben braucht, lässt deine augen tränen, die liebe wird zum unendlichen qualgesang,
unmenschlich, unauslöschlich .. in diesem moment bist du ewig. deine seele jubelt, doch dein körper zerbricht beinahe daran.
und bevor die seele anfängt, deinen körper in stücke zu zerfetzen, fällst du wie ein stein aus deinem himmel, landest in der sogenannten realen welt, die alles andere als real ist, und beginnst die suche erneut, immer wieder, solange deine seele nicht tot ist.
meine heimat ist der lost highway und manchmal fahr ich rechts ran, sehe mir die lichter einer fremden stadt an, bis ich einschlafe, mit den lichtern der grossstadt hinter meinen geschlossenen lidern. es ist beruhigend, den highway nicht zu verlassen, im zustand zwischen leben und tod zu verharren,
im bardozustand zu sein
es ist so viel ehrlicher als alles andere
und obwohl man um worte ringt, sagt man hier wahrscheinlich mehr, als andere ein ganzes leben lang.