17.4.19

flatliner

shine schwebt gerade in anderen welten. er liegt in einem verschlossenen tank, hat die augen geschlossen und geniesst die absolute stille, die hier drinnen herrscht. sein herzschlag sinkt auf flatline, ein lächeln liegt auf seinem gesicht, sein körper kühlt aus. er beginnt die reise in die totenwelt erneut und diesmal soll es noch besser werden als damals…vor so langer zeit. als er zu den glücklichen gehörte, die in beiden welten zuhause waren.
er beginnt, sich zu erinnern.

shine stellt sein bier auf einem der kleinen tische neben den weissen liegen ab, sieht sich einmal um und nickt zufrieden. das licht, das aus der wand kommt, pulsiert bläulich und beruhigend. er streckt sich auf der weissen liege aus und begibt sich langsam in den ruhezustand. langsam sinkt sein bewusstsein nieder und etwas anderes steigt empor, als er sich der flatline annähert. kälte steigt von seinen füssen nach oben und nähert sich dem herzen. weisse kirchenkerzen brennen in den fensterhöhlen. er sieht ein gesicht, das er über alles liebt. legolas als mädchen. mit haaren, die nach meer riechen, mit klaren augen. immer so klare augen. immer dieses wunderschöne mädchen. “weisst du noch”, murmelt er, “du hast versprochen…” er murmelt fast unhörbar. ihr weissblonder iro sieht so irre aus im blauen licht. sie ist heute tätowiert. er kann es nicht genau sehen. wie ein maori. “steht dir…” lächelt er, eine kühle welle erfasst ihn und zieht ihn in eine kurze ohnmacht. er tanzt im mondlicht. system shutdown.

wacht kurz auf, murmelt “gott, wie alt diese bar doch ist…heute träumte ich mich in die katakomben, ging alte wege neu, erfuhr wieder mal einiges über die wesen…es tut gut, sowas ab und zu zu machen…man vergisst zu leicht, was wirklich wichtig ist.” driftet ins off. sein gesicht ist glatt und unbewegt.