3.11.19

seit sie weg sind

seit sie weg sind
aus dem ältesten, verrufensten viertel der stadt
schlafen wieder alle besser und träumen vom nächsten arbeitstag
es herrscht wieder recht und ordnung und verunsichert ist keiner mehr
wundersames war nie so gern gesehen in dieser stadt
in der jeder von jedem alles weiss...es ist nicht viel...
lebensläufe, die einander gleichen wie ein ei dem anderen
seit sie weg sind, herrscht gleichklang und alle marschieren in der reihe mit
keiner, der seither aus der reihe tanzte und herzen verblendete mit
falschen versprechungen, und gerede von sehnsucht und glück
keine gedicht, das herzen zerspringen lassen vermochte
kein lied, das traurig war und schön,
die bücher schon längst auf scheiterhaufen verbrannt
und keiner, der halt schrie und weinte,
mit blossen händen ins feuer griff um zu retten,
was nur, ja was?
seitdem sie weg sind
die aufwiegler
subversives pack
ist alles wieder gut
und menschen erfüllen ihre pflicht
zu mehr waren sie nie zu gebrauchen spricht der oberste herr der stadt
und schmückt seinen hitlerschrein täglich mit frischen blumen