13.3.15
zurück in dark city. unkoordiniert, so als würde ein blinder versuchen, sich in einer fremden umgebung zurechtzufinden. in manchen gassen wünschte er sich ein nachtsichtgerät. die nacht war hier dunkler und dichter als sonstwo. aber durch eine dieser gassen musste er, um zu seiner lieblingsbar zu gelangen, die nach mitternacht noch offen hatte. die gasse war stockdunkel, die letzte strassenlaterne hatte vor einiger zeit ihren geist aufgegeben. trotz dunkelheit blieb er mitten in der gasse stehen, und zündete sich eine zigarette an. er sah vor sich hin, betrachtete den boden, seine schuhe, die pfütze regenwasser in der gosse. er rauchte und sah vor sich hin, mehr tat er minutenlang nicht. dann, mit einem grossen seufzer, der sein ganzes innenleben auszufüllen schien, hob er den blick empor zu einer der hausfassaden.
ein altes haus, herrschaftlich, noch immer prächtig. die fenster hoch, dahinter meterhohe räume. er fühlte müdigkeit und sehnsucht und so blieb er stehen, fühlte die kälte nicht, und bemerkte auch nicht, dass es zu regnen begonnen hatte. das eine fenster, zu dem er hinaufblickte, unterschied sich nicht von den anderen fenstern des hauses, und doch fixierte er es, als würde er nach einem stern ausschau halten. regen, der nachtwind und hinter einem schwarzen fenster der stern, der tief schlief, wahrscheinlich zur seite gebettet, wie sie es immer tat, hinter ihren augenlidern noch die erinnerungen an den vorigen tag, und er hoffte, es waren schöne erinnerungen, bessere als seine.
er lächelte, während der regen über seine wangen lief. er würde noch ein, zwei drinks zu sich nehmen und dann wieder dieselbe gasse zurückgehen. vorbei an seiner heimat, zurück in seine wohnung gehen und dann betrunken genug sein, um einzuschlafen.