30.6.11

damals in paris...










es ist so lange her, dass ich nicht mehr weiss, wer von uns diese bilder wirklich gemacht hat. aber ich tippe auf meinen dad. der richtig gute photograph in der familie war immer er. mom verwackelt die bilder meistens und ich neige zu unkontrolliertem abknipsen von motiven, die doch einigermassen sonderbar aussehen (auch für mich selbst).
letztens zu hause jedenfalls habe ich mir einen stapel photos geschnappt, die so hübsch rosa/leicht violett eingefärbt waren und meinte, ich würde die mal scannen, weil ihre farbe gerade jetzt perfekt ist. mit den jahrzehnten bekommen die bilder ja diesen schönen pastell-stich und genau das wollte ich für die nachwelt festhalten.
und ja, wir waren wirklich in paris. und ich hatte diese pinkfarbene breitcordhose an, und war sowieso nicht gerade die allerdünnste. mein modisches armageddon. eins meiner allerschlimmsten. vielleicht sollte ich die reise wiederholen, nur ohne diese fiese hose. ohne fiese pinkfarbene breitcordhosen dürfte paris nämlich so richtig spass machen.

mehr bilder findet ihr in meinem photostream
http://www.flickr.com/photos/53205843@N04/
ich werde demnächst noch einige davon hochladen, alle in diesen magischen farben.

29.6.11

das familienerbstück

























vielleicht sollten wir warten, bis sie unter der erde ist. kleiner scherz. gekämpft wird natürlich jetzt schon bis auf's blut. dabei sieht sie noch richtig gesund aus. fiese alte hexe. macht sie natürlich absichtlich, um uns zu ärgern.

28.6.11

zittrige polaroidbilder mit verwaschenen rändern
ich nehme insektensummen als lautes geräusch wahr
das flattern von flügeln
ich erinnere mich an den traum, den ich damals hatte
von den aufgespiessten schmetterlingen in schaukästen--

müde flügelschläge eines sterbenden falters und
plötzlich ist alles unendlich süss und riecht nach weissen blüten
bis das bild verblasst, zittrig wird
polaroidbilder mit verwaschenen rändern und
hast du gesehen? wie wundervoll sie sterben
licht bricht sich in facettenaugen
wird zu jetstein, amethyst, funkelndem diamant, flammendem licht--

22.6.11

ich bin den grauen himmel zu sehr gewöhnt, um das sonnenlicht noch zu ertragen. vielleicht ist grau die farbe, die mich charakterisiert. grau ist die weichste farbe, die farbe der träumer. manche behaupten das gegenteil, ich aber weiss, sie haben den pfad der realität nie verlassen.
das graue licht über der stadt hüllt mich in einen mantel, der mich beinahe unsichtbar macht. ich schätze diesen zustand, wie ein geist zu sein, sogar bei tag.
vor allem bei tag.

denn welchen sinn hätte es, bei nacht unsichtbar zu sein?

dust

















Irgendwo auf einem dach sitzen und den eiskalten nachtwind spüren,
der mir unters gefieder fährt.

die strahlenden sterne

wie eis

ein panzer um die fragile körperliche form. der atem haucht eisigen tod über die stadt, und sanft ist die geste, die leben auslöscht. in der eiswüste der nekropole lasse ich mich fallen. im freien fall öffnet sich das auge zwischen den augen

ein blau funkelnder Kristall




fairy







Wenn der Falter fliegt,
Denkt er dann,
Sobald das Licht ihn trifft,
An Untergang?
Oder fühlt er nur neuen Lebensmut?
Durchs Licht
Die Liebe
Und stürzt sich freudig in die Glut?
Wenn der Falter glüht,
Ist er dann
Seinem Traum ganz nah
Oder ist ihm bang?
Verflucht er seine Leidenschaft
Und stemmt die Flügel gegen's Licht
mit allerletzter Kraft?
Wenn der Falter stirbt,
Fühlt er dann
Seines Herzens letzten Schlag
Und weiß er dann
Daß dieses Licht ihn mit Unendlichkeit belohnt,
Daß mit dem Licht sich sein ganzes Leben gelohnt?

(Isabel Tuengerthal)

21.6.11

sie seufzte tief und sah aus dem fenster hinunter in den innenhof, wünschte sich wieder einmal, sie wäre noch immer raucher und könnte es sich jetzt einfach auf dem fensterbrett gemütlich machen und hinunter in den innenhof schauen, in dem der frühe herbstnebel sich sammelte, über den abgestorbenen beeten. manchmal war das leben einfach, meistens sogar, doch an einigen tagen fühlte sie bitterkeit und wusste nicht einmal, woher sie stammte. nichts war poetisch in diesen tagen. und sie lebte für nichts. lag es daran, dass sie nicht mehr rauchte? war das gift daran schuld, dass sie fähig gewesen war, in den banalsten dingen einen zauber zu sehen, der den anderen meistens unentdeckt blieb? war es nur das gewesen, das gift? und alles was ihr blieb, die bitterkeit..war das ihre wirkliche natur? eine negative person. die sie nie werden wollte. manchmal wusste sie dass es nicht so war. sie wusste, dass sie jeden traum, den sie jemals hatte und der es wert war, tief in sich selbst vergraben hatte wie einen schatz. sie hatte auch eine karte dazu gezeichnet, eine echte schatzkarte. die sie jetzt eben nicht mehr finden konnte. aber sie würde sie wieder finden, nur heute noch nicht. irgendwann in der blauen stunde. vielleicht im nächsten jahr, oder vielleicht schon morgen.

vincent my dear





es gibt keinen grossen künstler, der richtig im kopf ist, kunst ist wahnsinn beziehungsweise der versuch, für einen moment die dunklen schatten aus dem kopf zu entlassen und vincent, dearest, so gesehen bist du einer der grössten von allen

murmur

















weisses rauschen, rascheln wie zerreissender stoff
und das flüstern der stimmen über den schlachtfeldern längst vergessener alter kriege
oh bitte
bitte
lass mich den verstand verlieren


15.6.11

city of devils

vielleicht war unser einziges bestreben geworden, dem schmerz auszuweichen. möglichst wenig schmerz zu absorbieren, ja, ihn ganz zu umgehen. dass da irgendwann mal etwas war wie gemeinsames erleben, lachen, reden, teilen...undenkbar. dass da mal etwas war, das nicht vorbelastet war. wir taten unser bestes, ein leben zu führen, das möglichst angenehm war. aber seit jeder von uns versuchte, so wenig schmerz wie möglich zu erleben, fügen wir den anderen um uns umso mehr schmerz zu. genau den schmerz, den wir nicht in unserem leben wollten, und noch ein bisschen mehr. dem anderen gönnt man ja doch mehr als sich selbst. oder? so kam es dann, dass es schlimmer wurde, als wir es uns jemals dachten. und ist es nicht so, das sogar der teufel selbst von uns lernt, jeden verdammten tag?



früher musste ich nur flüstern und jemand hörte mich. du lachst auf eine art, die mich schockiert. kannst du nicht mehr schreien und musst statt dessen lachen?
doch, ich kann schreien. muss ich ja. sonst hört mich niemand mehr. früher, wie gesagt..
früher war mal.
warum vergeht alles, was wichtig war und nur die scheisse bleibt?
vielleicht sind wir menschen doch ein verfluchtes volk. wir sollten alt zur welt kommen und dann immer jünger werden. am ende spielen wir nur noch. könnte man dann besser ertragen, das leben und alles, was man verliert. wenn man sich am ende nur noch für spielzeugautos und legosteinchen interessiert. aber so, wie es ist, ist es grausam.

glaubst du, dass uns irgendwer liebt?

11.6.11

seltsame lichter in der nacht

ich weiss nicht, ob es falsch ist, aufzuhören zu rauchen. vielleicht sollte man reduzieren und weniger rauchen, nicht so radikal sein wie ich. ich leide noch immer zu sehr darunter. die nicorette kaugummis sind die hölle. ich vertrage sie nicht und hasse den geschmack. ausserdem krieg ich kopf- und magenschmerzen davon. und nach den 2 stück, die ich letztens eingeworfen habe, weil der drang zu rauchen plötzlich wieder so gross war, hab ich es nur mit müh und not geschafft, nicht zu kotzen. aber es war schwerstarbeit.

es ist gerade verdammt dunkel in meinem zimmer und irgendwie auch in mir, was sich ganz gut anfühlt. vorhin noch bin ich von einem fenster zum anderen gelaufen und nachher noch auf den balkon, weil da dieses orangefarbene licht am himmel war, das sich extrem langsam fortbewegte. es sah so aus, als käme es über den hügel hinter unserem haus geweht und stand dann einige meter über dem riesenbaum vom nachbarshaus. wie festgewachsen im himmel. danach kam noch ein zweites über den himmel, genau so wie das erste, ein orangefarbener stern. zumindest sah es für mich so aus wie eine art stern.
die beiden lichter standen nebeneinander länger als eine minute, denke ich, und dann verschwanden sie im himmel. es war so ein super gefühl, als würde es wirklich eine art wunder geben. der hammer.
man denkt immer, dass man niemals im leben an ufos glauben würde, aber wenn so ein seltsamer moment da ist, dann merkt man, dass man sehr wohl an ufos glauben würde, man würde einfach an alles glauben, an ufos, geister, elfen.. man traut es sich nur nicht zu, dass man so drauf ist.

doch dann - geistesblitz. muss fast leider dazu sagen. anscheinend waren es ballons, nur wusste ich nicht, dass sie in der nacht unterwegs sein dürfen. aber warum auch nicht? wenn sie beim manövrieren bei dunkelheit keine probleme haben, dann passt das schon. aber ich bleib dabei, dass es seltsam war. lichter in der nacht sind generell seltsam.

morgen werd ich in aller herrgottsfrühe nach hause zu den eltern fahren. hab bis incl. mittwoch urlaub und war schon ewig nicht mehr daheim. wird wirklich zeit und ich freu mich schon. mal sehen, wie der garten aussieht. wahrscheinlich blüht alles wie verrückt.

ach du scheisse. gerade geht der mond auf, aber der sieht auch nicht so aus wie immer. sieht so aus, als würde ein scheinwerfer eine lichtschneise in die dunkelheit werfen, also ein richtiger lichtstrahl. den mond sieht man gar nicht, nur diese lichtbahn. die wolken dürften recht dicht geworden sein in den letzten minuten.
mann ich sollte den himmel heute ignorieren. wer weiss, was da sonst noch alles passiert.

oh, sieh da, ein zeppelin. und hier, ein leuchtendes dreieck. ah, laputa kommt auch noch vorbei. und ganz viele geflügelte wesen. und lichter und mukke und konfetti und regenbögen.
hab keine drogen intus übrigens. klingt nur so.
wünsche ne schöne nacht zu haben.

9.6.11

zur lage

ösiland, was bist du reich an behämmerten

sie halten westwood für nen reich bewaldeten ort und gaultier für 'n französisches dessert und kriegen bei anna sui lachkrämpfe, weil das sui so lustig klingt (zumindestens wollen sie nicht dorthinreisen oder die gute auffressen), tarina tarantino könnte bei ihnen als pizzaköchin durchgehen aber wenn man sich mal dazu durchringt, nach wien zu fahren und am lokal von sohyi kim vorbeikommt (kim kocht), dann geht man garantiert net rein, weil man sich dort die mode garantiert net leisten kann. die asiaten schneidern auch in unmöglichen grössen.


ätzend ätzend
alles zersetzend
ich bin der hass

8.6.11

...

"There is a theory which states that if ever for any reason anyone discovers what exactly the Universe is for and why it is here it will instantly disappear and be replaced by something even more bizarre and inexplicable. There is another that states that this has already happened."

Douglas Adams

the rosebuds - leaves do fall


2.6.11