25.4.23

the decay of starlight



ja. wieder mal eins meiner psychopathensets. es geht darum, dass menschen anscheinend aus sternenmaterie zusammengesetzt sind und dass es bei manchen menschen einfach nur umsonst war.
man könnte es aber auch so deuten, dass sternenmaterie hier auf der erde in form von uns menschen tod und verwesung unterworfen ist.
aber man kann es sehen, wie man will, und auch etwas völlig anderes sehen, ich bin da echt nicht so :)

spring


 
die proportionen stimmen nicht lol

aber wenn ich jetzt entweder sie kleiner oder alles andere grösser machen würde, müsste ich das set nochmal einreichen und die mods würden es wieder neu zur begutachtung queuen. ausserdem ist es gut, dass sie gross ist. sie ist so süss. wäre schade, wenn man von ihr nix sehen würde.

5.4.23

einwörtig


also, ich hab diesen stadtpark satt. so satt, sag ich dir.


ja.


„was ja? ich mein, kannste nicht mal nen richtigen satz zimmern? immer diese eintönigkeit hier bzw. einwörtigkeit, das hält ja keiner richtig aus. klasse wortschöpfung übrigens. haste bemerkt? ja? haste? einwörtigkeit, ich mein‘, wenn das jetzt vom kontext getrennt gesagt wird, dann versteht keiner, was ich damit meine, nur ich. und das zieht sich schon durch mein ganzes leben. 

ich bin wohl sowas wie’n verkanntes genie, sowas wie h.c. artmann, solltest du den kennen. h.c., wie seine engsten familienmitglieder zu ihm sagen durften und wohl auch ‘ne handvoll freunde, aber die anderen, die leser, seine fans, die mussten herr artmann sagen, was schon etwas herb war, weil die stehen dir ja auch recht nahe, die leser, fast wie 'ne kleine familie, die du da hast...


h.c. also. ich nenn ihn jetzt h.c., weil er sich eh nicht wehren kann. du weißt ja, dass er tot ist, oder? also, wenn wir den heute noch beschwören sollten, bei ‘ner scéance, dann nenn ich ihn korrekt herr artmann, man weiss ja nie, wie das sonst ausginge. ach übrigens, woher ich das weiss? wie ihn seine verwandten genannt haben? meine sitznachbarin in englischer idiomatik, du weißt schon, dolmetschinstitut, lang ist’s her, also die war seine nichte oder grossnichte, was weiss ich, und ich war vor ehrfurcht ganz hinüber, erstarrt, was sag‘ ich – eingefroren – seine nichte... h.c.s nichte sass neben mir, am liebsten hätt‘ ich sie ausgequetscht wie ‘ne zitrone, du kennst mich ja – mach ich ja immer. wenn ich’s so recht überlege, ich denk‘ grad ein paar jährchen zurück, dann hab ich sie wirklich ausgequetscht wie ‘ne zitrone, ich hab‘ sie gelöchert mit fragen über h.c., das arme ding, jetzt die nichte, nicht h.c., der war nicht arm bzw. man weiss ja nicht, aber jetzt fällt es mir wieder ein – hab ein hirn wie ein teesieb – er mochte niemanden so recht leiden, meinte sie, und ich dachte noch, der arme mann, der kann auch keinen leiden, der ist so wie ich.

ich kann ja auch kein aas leiden, du kennst mich ja – der alte soziopath und menschenfeind, echt gruselig, meine seelenverwandtschaft zu h.c., und nun beginne ich auch schon mit eigenen wortschöpfungen, wenn mich das nicht berechtigt, ihn h.c. zu nennen, was dann, hä?

soll ich mir ‘nen bart wachsen lassen?


*tiefer zug aus dem joint*

weißt du...

*sieht sich angeekelt um* 

...ich verabscheue diesen stadtparkt über alles, er ekelt mich an. man fühlt sich hier so unheimlich fehl am platze, oder? so ausgekotzt. ich mein‘, du siehst ja sonst auch immer recht gesund aus, aber hier...hier wirkste richtig blass und alt. verfällst vor meinen augen. du ärmster. lass uns aus diesem widerwärtigen grün verschwinden und in ein café gehen. damit wir reden können. 

*packt den fahlen mann am ärmel*

...so richtig reden, über alles. hier fühlt man sich so...beobachtet. ja!

hinter jedem baum könnt‘ einer stehen. lauern, weisste? auf leute wie uns. denen’s grad nicht gut geht, und wenn die sich nicht mehr wehren können, dann gute nacht. obwohl...nach geld sehen wir nicht gerade aus, vor allem du nicht...ist ja ‘ne richtig gute masche, hut ab...

*macht schwenkbewegung mit imaginärem hut*

...aber was hilft es dir, wenn da draussen ein irrer lauert? dem ist es doch scheissegal, wie du aussiehst, der knüppelt sogar nen punk nieder wegen nix und punks sehen nun wirklich nicht nach geld aus. ist ja auch nicht alles im leben. viel, aber nicht alles. tröstlich, oder?

mann, siehst du scheisse aus. geht’s dir so schlecht? musst du kotzen? ich warte einstweilen hier.

*deutet auf parkbank*

also, ich mach’s mir gemütlich und du gehst deinen geschäften nach. aber pass auf, hinter welchen baum du gehst. möcht‘ mit dir ja noch im café weitertratschen, also huschhusch, ab hinter’s bäumchen.

*lacht schelmisch*

tschüssi.


*ruft ihm noch nach*

sag, hasst du diesen ordinären stadtpark auch so immens wie ich?


ja.


*fahler mann verschwindet hinter dem baum*


immer diese einwörtigkeit, man möcht‘ meinen, der macht das absichtlich, um mich zu ärgern, aber klasse wortschöpfung, fast wie bei h.c.

*lächelt verschwommen*


*punk will vorbeigehen*

sag mal, haste ne zigarette für mich? und feuer? und sag mal, findest du diesen stadtpark auch so absolut abstossend?


1.4.23

hans mit den feuerroten haaren


unten vor dem haus. samstagabend.

gerade eben war ein bräunlicher klumpen an ihm vorbeigesegelt, musste wohl von enrique kommen, dem verdammten abartigen unter dem dach. und niemand wollte über den kerl da oben reden. kerl ist gut. das ding da oben hinter dem dreckigen bullauge, das wie ein schlechter witz direkt unter dem dachfirst sass. wie ein auge, schoss hans durch den kopf. das allsehende auge von enrique, das zwar blind aussah, aber trotzdem alles noch einigermassen erkennen konnte.

er hasste enrique wie die pest. enrique und das verdammte schmierige bullauge. er hockte sicher dahinter wie eine haarlose spinne und lauerte, bis sich einer vom haus im innenhof blicken liess. und dann schmiss er mit sachen oder kauerte hinter dem grauen fenster und kommentierte jede aktion der übrigen bewohner mit gehässigen kommentaren. wie ein verdammter zombie, dachte hans, der vom aussehen her selbst einem zombie nicht unähnlich war. seine freundin sylvia, die schwester von enrique, aber sonst von der art her ein relativ normaler mensch, sah ebenfalls aus wie einem zombiefilm entsprungen und erst ihre liebe mutter, die alte kaputte type. aber das alles wussten sie natürlich nicht. das sahen nur die anderen und die anderen sahen auch nicht besser aus, was sie natürlich nicht wussten, nur die anderen, und so weiter und so fort, damit konnte man einen  psychiater zum wahnsinn bringen oder zumindest in eine schwere psychopharmaka-abhängigkeit treiben.

hans sah aus wie der typ aus "unsere teuflischen nachbarn" mit seiner buttermilchweissen haut, den sommersprossen und den  knallroten haaren. er hatte überall sommersprossen und am ganzen körper büschelweise schuppige rote haare. was seiner attraktivität auch nicht gerade zuträglich war.

sylvia war aber extrem verknallt in ihn, zumindest tat sie so, aber sie war auch noch wahnsinnig jung, 10 jahre jünger als hans. 15.

 

sylvia sprach hochdeutsch, hans einen abartigen dialekt, der so wirkte, als wäre er aus einer horrorfilmparodie entnommen worden.

und er hatte einen äusserst begrenzten wortschatz. was nichts machte, denn sylvia sprach für zwei. würde ihm auch nichts ausmachen,  wenn sie seinen part gleich mitsprechen würde, mit verstellter stimme. dann könnte er ungestört in ihren ausschnitt geifern.


heute war die mutter ausgegangen. die frau war vom küchentisch aufgestanden, hatte mit leerem blick lange vor sich hingestarrt und war dann in den regen hinausgegangen, ohne schirm und mantel. seither war sie weg und niemand machte sich gross gedanken. "wenn ihr was passiert, ruft das krankenhaus an", hatte sylvia gesagt - sie sprach aus erfahrung. ihre mutter hatte diesen kranken trieb, dorthinzugehen, wo gerade eine schiesserei stattfand. schon einmal der fall gewesen, in einem lokal in bahnhofsnähe, wo für gewöhnlich nur nutten und ihre freier hingehen.

die mutter war am tresen gesessen und hatte einen nach dem anderen gekippt - sie war alkoholiker - und dann war sie ganz langsam vom hocker gefallen, als sie eine verirrte kugel eines eifersüchtigen ehemanns genau in den rücken traf. pech gehabt! :-)


lag dann lang im wachkoma - sylvia hatte sie schon abgeschrieben und nicht mehr besucht, aber dann kriegte sie doch noch die verdammte kurve  und seither spukte sie wieder durch die wohnung und wischte hinter hans her, als wäre er etwas ansteckendes. 

klar, dass sich sylvias vater verpisst hatte.  sonnenklar. sylvia glaubte ihrer mutter sowieso kein wort. die frau wollte allen weismachen, dass ihr mann auf der autobahn ums leben gekommen  war, aber es gab leute, die ihn jahre später gesehen hatten, in berlin-mitte, geschniegelt wie ein zuhälter und mit ner wasserstoffblonden vollbusigen zusammen.  aber darüber wurde natürlich so gut wie nie geredet, nur im innenhof, wenn wieder mal alle beisammen hockten und auf denjenigen herumhackten, die gerade nicht dabei waren.

 

hans sass also neben sylvia und fragte: "los, ey?"


.....


heute versuchten sie zum ersten mal onlinebanking, was der hammer war, weil onlinebanking schon jeder seit jahren machte, nur hans und sylvia nicht. 

nachdem die site nach 40 minuten noch nicht geladen hatte und sich hans und sylvia einen dialer eingefangen hatten, der ihnen eine astronomische telefonrechnung bescheren würde, hatte hans die idee, noch die site eines bekannten anzusurfen, als krönenden abschluss sozusagen, aber es war kein guter bekannter von hans, der ihm den tip gegeben hatte, sondern eher ein erzfeind, der ihm sylvia ausspannen wollte - wovon hans aber nichts ahnte - also surfte hans der erfüllung seiner postpubertären wünsche entgegen - der mann hatte was von wirklich hartem sex gefaselt - hans surfte also hinauf auf den gipfel des internet und lud sich einen  virus herunter, der die festplatte von sylvias mutter endgültig zerstörte. was aber nicht weiter auffiel, denn die mutter hatte den computer seit jahren nicht mehr angerührt.

nachher beschlossen sie, fett essen zu gehen - hans lud zum türken ums eck ein - und beide schlangen einen lauwarmen tropfenden chickendöner in sich rein und sahen einander unsagbar dämlich grinsend beim essen zu. der sohn des ladenbesitzers sass inzwischen auf dem barhocker hinter ihnen und kommentierte die lage mit hämischen kommentaren, die alle anwesenden mit lautem gelächter quittierten.

hans starrte misstraurisch in die runde und begann, unter den achseln  wieder mal so richtig zu transpierieren. nur neidig, die pisser. was denn sonst. wollten was von seiner freundin, die ja wieder mal so richtig scharf aussah. 

 

will be continued ... wann immer mir die muse eine reinhaut.