21.5.08

und wieder mal ein neues feindbild

heute in den medien: übergewichtige personen, als fettsüchtig angeprangert (wobei adipositas nun wirklich nichts mit übergewicht zu tun hat), sollen die schuld am klimawandel sowie an der verknappung und verteuerung der lebensmittel tragen. es war zu erwarten, dass es über kurz oder lang passieren wird. die "gesellschaft" (wobei ich mir mit diesem begriff immer wieder schwer tue) zeigt wieder ihr faschistoides hässliches gesicht, neue feindbilder müssen her, menschen, die der gefälligen norm nicht entsprechen. menschen, die durch die art, wie sie ihr leben führen, eine gefahr für die anderen darstellen. nach der grossen raucher-umerziehungsaktion, die ja inzwischen abgeschlossen sein dürfte, es sei denn, man klebt uns noch die feinen bildchen von teerlungen und kehlkopftumoren auf die zigarettenschachteln, geht der diskriminierungsterror munter weiter und es wäre naiv, zu glauben, dass damit irgendwann schluss sein wird. nach den übergewichtigen, gemeinhin so freundlich als fettsüchtig benannten menschen werden dann halt mal alkis dran glauben müssen. und so weiter und so fort, bis wir alle den zurechtgenormten gesunden geist im zurechtgenormten gesunden körper spazierentragen.
wir werden alle joggen. täglich. und in unseren apokalyptischen hirnen wird nix mehr sein ausser dem gedanken, wie perfekt wir doch zueinander passen. wie gut jetzt alles funktioniert, jetzt, wo die störenden elemente endlich ausgerottet sind. es wird nichts mehr stören. es wird die perfekte harmonie herrschen. genau so stell ich mir die hölle vor.

es gibt viele studien zum thema lebensmittelpreiserhöhung. vielleicht sollte man sie sich mal in ruhe durchlesen. z.b.:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/360147/index.do

mir ist schon klar, dass extremes übergewicht menschen handicapped, aber ich denke kaum, dass es bei den diskussionen, die momentan darüber geführt werden, darum geht. dafür ist zu viel aggression im spiel. was das thema sowieso ad absurdum führt.