wisst ihr, was wirklich genial ist? wenn man, obwohl man noch so viel arbeit zu erledigen hätte, am abend einfach schluss macht, sich ein bier holt und einen stapel alter cds, die fetten kopfhörer aufsetzt und stundenlang mukke hört, ohne an morgen zu denken. weder das büro noch der alltag spielen dann eine rolle mehr, man ist endlich wieder man selbst und irgendwie ist das der schönste urlaub, den man sich jemals leisten kann. so 'ne reise zu sich selbst. ich verbinde ja mit jedem song eine kopfreise. manchmal sehe ich richtige bilder. klingt jetzt irgendwie seltsam, aber es ist wirklich so. es gibt songs, die mir new orleans vor augen führen. ein new orleans mit engen gassen, strangen shops, alternativen seltsamwesen auf der strasse, clubs und magie, und wenn man den tag damit beschliesst, in einer kopfreise mit dem tod auf dem friedhof zu tanzen, und wenn man dann sein lachen wiederfindet, das man irgendwo auf dem weg zwischen büro und supermarkt verloren hat, dann soll man das unbedingt ein, zwei mal pro woche machen, egal, ob es jetzt normal wirkt oder nicht. keine sorge, hier ist nichts normal. in diesem blog nicht und in meinem leben ebenfalls nicht.
manchmal ertappe ich mich zwar dabei, sogenannte normalo-klamotten zu kaufen, die ich ab und zu recht gern im büro sowie auf urlaub trage, beispielsweise in cornwall, wo ich nicht wirklich wie in london rumlaufen möchte und zwar nicht, weil ich sonst stress bekäme..der wär mir scheissegal..sondern weil ich mich so wohler fühle. aber im grossen und ganzen bin ich immer noch rabenschwarz. auch solche dinge bekommt man extrem gut mit, wenn man sich eine auszeit wie oben beschrieben gönnt. mag man die alten sachen noch? die alte mukke, das alte lebensgefühl? im grunde erspart man sich dadurch einiges an meditation. musik holt alles aus dir raus, was da drin ist, ob du nun willst oder nicht. vielleicht erspart man sich sonst noch einiges, wie beispielsweise seelische erkrankungen, die oft daher rühren, dass man die innere mitte, das seelische gleichgewicht oder wie man es auch immer nennen will, verloren hat. oder weil man vor lauter stress und hektik nicht mehr weiss, wer man ist. ich denke, man sollte einfach bewusst ab und zu die arbeit verweigern...obwohl ja noch so viel zu tun wäre..omfg...und sich einfach nur ne schöne zeit machen. so absolut asozial nur auf sich selber schauen.
manche kommen dann drauf..so wie ich..dass sie noch immer seltsamwesen sind. und sich noch immer nicht an die lieben normalo-mitbürger angepasst haben. was ein grund zur freude sein sollte, und für ein paar zusätzliche stunden der arbeitsverweigerung bzw. der beschäftigung mit der eigenen seltsamen und auf positive weise asozialen anarchoseele.