wenn man um einen menschen zu trauern beginnt, obwohl er noch hier auf der erde ist, das ist wohl das beschissenste gefühl überhaupt. und man kann es nicht abstellen, man denkt immer daran, dass dieser mensch vielleicht nur noch 2 tage zu leben hat und alle planen schon die beerdigung und ich hab doch tatsächlich meine mom am telefon gefragt, was die leute von der bestattung ihr anziehen werden, wenn sie verbrannt wird. und meine oma liegt im krankenhaus und atmet. zwar fast nicht mehr merkbar, aber sie atmet. wenn ich über das alles wage, nachzudenken, zerreisst mich ein dermassen tiefer schmerz, dass ich es besser lasse.
ein mädchen aus deutschland, das poesie liebt, das balladen sogar als alte frau noch auswendig aufsagen konnte. ein mädchen, das in rees am rhein aufgewachsen ist und so oft davon redete, vom wind in den bäumen und hecken und von den ersten veilchen im frühling.
ich wünsche ihr so viel gutes. dass sie gut heim kommt. sie hat keine schmerzen und sie ist so müde, dass sie ihre augen nicht mehr aufmachen kann. irgendwann in den nächsten tagen wird sie einschlafen.