9.10.24

vesper

🎃💀🎃vesper, halloween 2018🎃💀🎃

sorry, ich hab leider den kürbis vergessen, aber ich mach sicher wieder mal ein foto von ihr. ich finde es so schade, dass mezco keine halloween-dolls mehr herstellt. ich dachte eigentlich, es würde jedes jahr eine geben. ausserdem vermisse ich die tollen särge. wer braucht die riesenschachteln? haben ja null ausstrahlung. 

16.6.24

In meinen Zimmern roch es nach frischer, kühler  Nachtluft. Alle Fenster standen offen und die feinen Moskitonetze vor den Fenstern wehten im Luftzug. Ich war froh, daß Charlotte mitgekommen war. Die weißen Gespinste vor den Fenstern erinnerten mich an ihr Kleid und an ihre hüftlangen, hellen Haare. Eine Tiara würde ihr gut stehen, mit eisblauen Schmucksteinen. Ich wanderte langsam durch die Räume und ließ mich vom Nachtwind streicheln. Die Moskitonetze berührten sacht meine Arme, streiften an meinen Beinen, wie die Netze von grossen Spinnen. Der Mond stand am Himmel. Er leuchtete durch die weissen Stoffbahnen. Auf dem Boden bildete sich ein Pool von Licht, auf den Fensterbänken und in den Mauernischen funkelten die silbernen Kerzenständer und Bilderrahmen, die Tierschädelchen und Knochen schlummerten mondlichtübergossen in ihren Glaskästchen. Der sachte Luftzug ließ die winzigen Glöckchen und Glasscherben des Windspiels leise klingen und klirren. Vom geöffneten Fenster im Erdgeschoß drang Musik zu mir herauf und leises Lachen. Ich setzte mich in den Fleck aus Mondlicht auf den Boden und hörte nur zu. Geräusche lagen im Wind, die kamen von weit her. Das tiefe Atmen der Schlafenden, das leise Weinen eines alptraumgeplagten Kindes, Katzen auf den Dächern...das Flattern gigantischer Flügel. Manchmal hörte ich es, wenn die Nächte still und lichterfüllt waren wie diese Nacht. Ein Mann vor der Scheibe des Mondes, in einem schwarzen Mantel oder Cape. Traurigkeit ging von ihm aus und Lächeln. Vielleicht war er der Tod, der unterwegs war in solchen Nächten und ich konnte das Flattern seiner schwarzen Schwingen hören?


Ich suchte nach meinem neuen Tarotdeck, das irgendwo im Wohnzimmer sein mußte. Ein Vampirtarot, das wir heute einweihen wollten. Ich fand es schließlich auf dem Katafalk und nahm es mit nach unten, nachdem ich den Vogelspinnen einen Besuch abgestattet hatte. Die nachtaktiven, pelzigen Tierchen waren gerade dabei, zu dinieren. Die dicke Priscilla tat eigentlich nichts anderes als essen und schlafen. In meinem nächsten Leben wollte ich Priscilla sein. Nur hatte ich kein nächstes Leben mehr. Nur dieses, was mir aber völlig ausreichte.


Lila G. Pahr: Spookland

 

14.6.24

the lost


💀♥💀♥💀

not a name or a home,
she wanders alone.
cold as the arrival of the winter's first frost,
we feel her inside,
and know we can't hide.
she is the creature only known as the lost.






25.3.24

blue

 




blue trägt eine jacke von dollzwithlove (etsy)

5.2.24

The Milky Way

Er wachte auf, ging in die Küche hinunter, nahm sich ein Glas kalte Milch, setzte sich an den Küchentisch und trank das Glas leer, füllte es wieder auf, trank erneut, diesmal in einem Zug, stand auf, nahm sich gleich die ganze Packung, trank sie aus, riss die nächste auf und trank und trank, bis die schlierige Flüssigkeit aus Mund und Nase quoll und Pfützen auf dem Tisch bildete, die er gierig aufschlabberte wie ein Hund.

Zu viel Milch und immer noch durstig. Wie ein brennendes schwarzes Loch in seinen Eingeweiden.

Er hatte die Kühlschranktür offen gelassen, das kalte Licht liess seine Augäpfel wie Murmeln aus Milchglas schimmern oder wie gefrorenes Speiseeis. Die Milch in seinen Eingeweiden erstarrte zu einer dickflüssigen klebrigen Masse, seine Augen schillerten insektenhaft, sein Bauch blähte sich wie ein Ballon.

Er sah sich träge um, erhob sich mühsam und stakste auf seinen spindeldürren Beinen zu dem alten Küchenkasten, den er vorige Woche leer geräumt hatte. 

Sogar die Regalbretter hatte er entfernt. Ächzend hob er ein Bein und stellte es hinein, dann das andere, bis er schliesslich im Küchenkasten stand, leicht gebückt, den aufgeblähten Bauch wie eine Trommel vor sich hertragend. Mit lautem Ächzen bemühte er sich, die Tür des Schrankes mit seinem ausgestreckten Arm zu erreichen. 

Seine Finger krallen sich in das Holz der Tür und er zog sie langsam zu sich heran, sie quietschte widerstrebend und liess sich kaum bewegen oder war es diese  plötzlich auftretende immense Müdigkeit, die ihn seiner Kraft beraubt hatte?  

Er musste jetzt schlafen, lange schlafen, doch zuvor musste er sich seinen Schafplatz richten, einen weichen, seidigen, milchigweissen Kokon, der alle Geräusche der Aussenwelt sanft von ihm fernhielt. 

Die Tür drückte gegen seinen prallen Bauch, den er nicht mehr einziehen konnte, er quiekte protestierend und stampfte mit den Füssen auf, doch als er sich mühte, gelang es ihm schliesslich, sie ganz zu schliessen. Das letzte, was er sah, bevor sie mit leisem Knacken ins Schloss fiel, war das Licht, das wie ein Milchstrahl aus dem Kühlschrank in seine Augen drang, und sie wie Insektenaugen schillern liess.