es war wieder mal so ein abend. eiskalt und trotzdem das gefühl, man müsste raus aus den vier wänden, weil irgendetwas da draussen zu warten schien.
dann sollte man nicht zögern, das gefühl ist schon richtig. man würde etwas verpassen, manches davon wichtig..zu wichtig. auch wenn es draussen kalt ist. wir wollten einfach nur reden, und draussen rumlaufen, obwohl es kalt war. also waren wir dort, wo es wirklich still ist, nämlich am friedhof. der erste schnee ist heute gefallen, hat sich aber nicht gehalten...trotzdem...es war für uns der erste wintertag des jahres. und so passte ein friedhofsspaziergang auch gut dazu.
elisabeth wollte wasteland sehen und so waren wir auch dort, obwohl es schon dunkel war, als wir dort ankamen. ein, zwei schritte hinein ins niemandsland und ich wusste genau, dass es keinen ort gab, der stiller war, auf der ganzen welt. die sterne waren klar wie kristall und der himmel war blau. nachtblauer samt. es war eiskalt. und trotzdem war es nicht unangenehm, es war heimelig. heimkommen. irgendwo weit unter uns lagen die lichter der stadt. wir waren weit oben. bei den grossen alten bäumen. wie in einem anderen universum. die ersten nachtvögel regten sich, die geräusche der natur waren wieder mal so schön. so nötig. wie manches andere. dinge, über die man nie schreiben würde. dinge, die man versteht oder nicht. eine welt, die man versteht oder nicht. heimkommen. und es ist so weit weg von der normalen welt. ich wusste gar nicht, was für eine reise das ist...wie weit, weit man weg muss. das zurückkommen ist nicht wirklich schön. es wurde mit der zeit so kalt, dass wir wegmussten. als wir wieder in der stadt waren, war es wie eine ohrfeige. es war fremd...alien. einfach nur alien *sfz*
an manchen orten ist der himmel näher. und die sterne klarer. und das blau des nachthimmels brennt sich in deine augen. mein herz ist weggeflogen, es sitzt mit den nachtvögeln in dem wipfel eines hohen baumes.
trees and crosses |
virtueller friedhof |