20.6.10

erinnerungen an leipzig

ich hab vor kurzem wieder meine alten photos angeguckt und zwei gefunden, die ich gleich mal gescannt hab. die zwei bilder stammen vom wgt in leipzig und sie gehören zu der gattung bilder, die mir immer wieder ein grinsen entlocken.

wir sind hier aber sowas von nicht gestylt. zwar schon in schwarz, aber das war's dann auch schon. der grund für unsere ungestyltheit..fast wie gott uns schuf...liegt daran, dass wir gerade vor ein paar min. aus dem bett gekrochen sind. manfred sieht ausgeschlafener aus als ich, fällt mir auf. ich bin zerrauft und hab was grummeliges. aber ich bin verdammt gut drauf, weil ich den kaffee schon rieche.




wir waren damals in einer pension mit dem netten namen pfefferkiste. eine empfehlung meiner brieffreundin peggy, die damals auch zu uns stossen wollte, es aber nicht geschafft hat. leider, leider, sie hat nämlich wirklich etwas versäumt.
ja, wir zelten nicht! ich hab mir mal das zeltgelände in der nacht reingezogen, als uns zwei leute vom wgt eingeladen haben, mit ihnen zu feiern. mh..nicht wirklich mein fall. nett für ein, zwei stunden. aber dort pennen möcht ich echt nicht. ich bin kein snob, aber wenn ich müde bin, möcht ich einfach nur pennen und meine ruhe, und dort geht die sau ab. irgendwelche scherzkekse gibt's dort immer, die sich was nettes für die anderen mitzelter ausdenken. ich glaub, wenn ich mich nicht ausruhen kann, kann ich das festival vergessen, weil ich wie ein schlafwandler rumirre.
jedenfalls...die pfefferkiste...unten im erdgeschoss ein gasthaus, aber eins von der seltsamen sorte, mit ner jukebox, die ununterbrochen seemannslieder zum besten gab, mit urnetten menschen, die einen einfach nur schwarz sein liessen und selbst auch recht individuell und gut drauf waren. ein riesenbonuspunkt war die kaffeemaschine, die man uns ins zimmer stellte, weil wir nachtaktiven leutchen ja zu den ungewöhnlichsten zeiten unseren kaffee trinken wollten. und die weingläser, die man uns zur verfügung stellte, damit wir unseren wein standsgemäss trinken konnten. den wein, den wir woanders gekauft hatten, wohlgemerkt. der hammer war, dass die wirtin uns ihre eigenen kristallgläser geborgt hat, also keine gläser aus dem gasthaus, sondern was besseres. solche leute muss man bei uns in österreich suchen, und dann findet man sie höchstwahrscheinlich nicht...

beim frühstück gab's immer voll den nachschlag. der wirt meinte, wir sollten uns für den langen tag, der vor uns lag, total sattessen. ich war immer völlig baff. die leute sind so nett, und es ist nicht gestellt, sondern echt. ich vermiss die stimmung dort, nicht nur das wgt, sondern auch die netten menshen, die man abseits des festivals trifft.
mit den sogenannten normalos am augustusplatz zusammensitzen und zusammen feiern, schwarz und nicht schwarz, und einfach nur reden. hier kann man sich gar nicht vorstellen, wie schön das alles sein kann. einfach nur so sein können, wie man ist. einmal im jahr luft kriegen...ein bisschen wenig, oder? aber man ist ja dankbar für alles. obwohl man sich schon mehr davon wünschen würde.