30.6.13

bullenalarm

vorgestern nacht. m. war wieder unterwegs, wie jede freitagnacht, um einen alten arbeitskollegen in der stadt zu treffen. das machen sie jeden freitagabend, weil besagter kollege vor einiger zeit gekündigt hat und m.'s lieblingskollege war. also treffen sie sich wöchentlich einmal um "bürotratsch auszutauschen", bzw. zusammen einen oder einige zu heben. wohl eher letzteres. na, ist ja nix dagegen einzuwenden.

aber diesmal ist wohl gründlich etwas daneben gegangen, denn so ca. 20 min. nachdem m. wieder da war - es war so gegen 1 Uhr - läutete es bei uns sturm. ich bin nicht hingegangen, denn über uns war party und ich dachte, der dämliche nachbar von oben wär so irre und würde mit uns reden wollen. es war aber nicht der nachbar.

m. ist dann mal hingegangen und hat geöffnet und wer stand dann bei uns im gang rum? genau. die polizei, von mir meistens früher als bullenschweine, jetzt ganz erwachsen nur als bullen bezeichnet. na wunderbar!! ganz grossartig, m.. danke. ich hatte meine tür nur einen spalt offen und hab mich dann mal zurückgezogen, um mir was überzuwerfen. schwarz, der situation angemessen. machte die tür wieder nen spalt auf und sah m. auf der schuhkommode hocken wie ein häufchen elend. er hat sich gerade angezogen. rechts und links jeweils ein bulle. wenigstens keiner von der wega, sondern nur die nullachtfuffzehnversion, aber trotzdem sowas von fremdkörper hier, na ich bitte. ich hab meinen ganzen nerv zusammengenommen und sagte mal ein wahnwitzig freundliches und leicht zackiges GRÜSS GOTT in die runde. "wenn du ihn triffst" hab ich nicht dazugesagt, denn das wäre in dieser gesellschaft wie perlen vor die säue schmeissen. die bullen gleich mal voll auf freundlich gemacht und zurückgegrüsst. dann sagte ich mit einem leicht schneidenden unterton:"manfred, was hast du gemacht?!?", woraufhin beide bullen anfingen, zu erklären. m. hat sich in schweigen gehüllt und sah nur noch völlig fertig aus. hat begonnen, mir leid zu tun. jedenfalls, den worten der beiden herren konnte ich entnehmen, dass m. anscheinend in der nacht gestürzt ist, warum auch immer, denn das wurde nicht erklärt und er hat auch nix gesagt. und dass m. daraufhin das ehemalige ukh, aufgesucht hat. das jetzt lkh west heisst und in dem ich ebenfalls damals war, als ich die nierenkolik hatte. nur im gegensatz zu mir ist m. dort irgendwann mal wieder verschwunden. wahrscheinlich war ihm das warten zu fad oder er hat sich schlagartig besser gefühlt und wollte wieder heim. das prob ist, dass er dort schon gemeldet war und dass man ihn noch beobachten wollte. als er dann plötzlich von dort verschwunden ist, hat man die polizei verständigt, weil das lkh erstens wahrscheinlich gesetzlich dazu verpflichtet ist und zweitens weil man dort einfach angst hatte, dass m. was schlimmeres hatte. ein bulle meinte "verdacht auf hirnschwellung". ich hab m. gefragt, ob ich mitfahren soll und er hat nein gesagt, also hab ich's bleiben lassen. ich wär mitgefahren, so ist es nicht. aber anscheinend war er mit seinen 2 begleitern voll und ganz zufrieden. mh, ich hab die gelegenheit verpasst, in einem polizeiwagen mitzufahren. verdammt!! ich hätte darauf bestehen müssen, mitzufahren. verdammt, verdammt, verdammt!!!

bin dann eh aufgeblieben. hab mir ne tasse tee gekocht, bin auf tumblr gegangen und hab mir mit den leutchen von dort die nacht um die ohren geschlagen. als ich dann schlafenging, war es so gegen vier und m. ist auch mit dem taxi gekommen. ich hoffe, wir haben heute mal die gelegenheit, über das alles zu reden (gestern hat er durchgepennt). mich interessiert ja, wie es zu dem sturz gekommen ist. und warum er vom lkh wieder abgehaut ist, obwohl man das absolut nie machen sollte. vielleicht hatte er echt ein kleines getränk zu viel. soviel zur gruseligen freitagnacht. ne nacht für die tonne.



nachtrag:

von tumblr übernommen, weil ich zu faul bin, alles doppelt zu formulieren:

ich hab gestern mit m. gesprochen. er hat ein ziemliches martyrium hinter sich. ausserdem hat er überall abschürfungen und ist grün und blau. ein ohr musste genäht werden, die augenbraue auch. das ohr ist total angeschwollen und tut ihm extrem weh.

er sagte, er wäre so gegen 23 uhr mit dem fahrrad heimgefahren und da wäre diese baustelle gewesen und irgendwas war anscheinend auf der strasse. er kann sich an den unfall nicht erinnern, hat keine ahnung, warum es passiert ist. der sturz war so extrem, dass er in ohnmacht gefallen ist und erst aufgewacht ist, als viele leute um ihn herumstanden. und die hatten schon  die rettung alarmiert. er ist dann ins ukh gefahren worden, wo er unheimlich lang warten musste. man hat zuerst seine wunden genäht und ihn dann ewig dort am gang sitzen lassen und er hat sich nicht wirklich schlecht gefühlt (kopfweh kam dann später), also ist er einfach heimgefahren. er wollte nur schlafen. und dann war eh schon die polizei bei uns in der wohnung. wow. das ging wirklich schnell. die leute von der rettung hatten ja seine personalien aufgenommen und das dürfte genau so sein, als hätte man sich im krankenhaus schon angemeldet. wir finden es nur scheisse, dass man als erwachsener nicht machen kann, was man will. ob es richtig oder falsch ist, steht auf einem anderen blatt, aber man sollte im prinzip tun können, was man möchte. kann man aber nicht. ich denke, das krankenhaus hat sich gesetzlich nur abgesichert, weil wahrscheinlich die ärzte dran wären, wenn ein patient heimgeht und dort vielleicht kollabiert oder stirbt. und bei m. bestand ja verdacht auf schädelbasisbruch oder gehirnschwellung.
er hatte dann später eine computertomographie und alles war ok. nur so sicher ist sowas ja nie. kann gut sein, dass man nichts spürt und trotzdem lebensgefährlich verletzt ist.

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m. steht blutüberströmt vor der ärztin im krankenhaus. denkt sich, sie würde ihm endlich etwas gegen die schmerzen geben. sie schaut ihn von oben bis unten an und sagt: "wenn ich sie mir so anschaue, denke ich mir, sie sollten eine gastroskopie machen lassen

und da wundert man sich noch, warum ärzte generell als verrückt gelten.

er war dann total verunsichert und hat mich dauernd gefragt, ob er magenkrank aussieht. mann. gar nicht. er ist halt schlank und gross. einigermassen bleich, weil der gute lieber lara croft spielt als rauszugehen. aber er sieht eigentlich so aus wie wir alle. nicht wirklich krank, aber halt nicht so kraftstrotzend. die ärztin war eher fester. mh. kann sein, dass sie dann automatisch annimmt, dass ihr body mass index das einzig wahrhaftige ist. LOL

jedenfalls wurde m. dann mit der rettung vom ukh ins lkh gefahren, weil verdacht auf kieferbruch bestand. war aber auch nicht der fall. gottseidank. im lkh war alles stockfinster, der diensthabende arzt hat wohl gepennt und kam dann irgendwann mal daher, aber diesmal ist m. brav am gang sitzengeblieben und nicht wieder gleich gegangen. der mann hat sich nur kurz die computertomografien angeguckt und hat m. dann entlassen. mehr hat er nicht gemacht! diesmal befand sich m. ja im lkh komplex, also in einem irrgarten, noch dazu war alles stockfinster. er hat es aber irgendwie geschafft, den ausgang zu finden..muss einigermassen unheimlich sein dort bei nacht. mh…man sollte dort mal in der nacht hinschauen und runter in die pathologie fahren. wer weiss, was man dort alles entdeckt. würg. wäre was für einen langweiligen samstagabend.

m. hat 2 tage so gut wie durchgepennt, war dann noch montag, dienstag und heute krankgeschrieben und dürfte morgen wieder zu arbeiten beginnen. alles gut ausgegangen. ich wusste ja, dass er nen harten schädel hat, hehehe



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ich soll ihm dann bald mal die nähte am ohr rausnehmen. er mag dafür nicht zum arzt gehen. wenn ich mir vorstelle, wie die ärzte so drauf sind, dann wundert es mich nicht gerade. ich muss irgendwoher ne schwesternuniform kriegen. dann kann ich ihm korrekt die nähte ziehen. yay!!!