aus dem leben des molligen filialleiters probstmann
(ein supermarkt-thriller)
hauptdarsteller:
arnold schwarzenegger
rocky balboa
eine uralte omi
der mollige filialleiter probstmann
eine gruppe japanischer touristen
ein synthetik-pullunder
eine urige omi betritt den laden und steuert zielstrebig auf den obststand zu. ein spuckefaden rinnt ihr bis zum kinn. der mollige filialleiter herr probstmann kommt ihr entgegen und grüsst, sein gruss wird mit einem argwöhnischen blick erwidert. er zuckt die achseln und murmelt etwas in sich rein, man kann nur das wort hämorrhoiden gut hören, der rest geht in der plötzlich einsetzenden supermarktmusik unter. barry manilow besingt lola (she was a showgirl), während die alte frau sich langsam die reihen der obststeigen entlangtastet und bei jedem schritt nachdrücklich mit ihrem stock auf den boden klopft. vor der kiste mit den birnen bleibt sie stehen und starrt mit zusammengekniffenen augen und angeekelter miene lange in die steige. der mollige filialleiter herr probstmann lässt sich inzwischen im hinterraum zwei extrawurstsemmeln schmecken und trinkt schnell eine flasche coca cola dazu. er wippelt zur musik, kippelt mit dem sessel, dann kracht der sessel schon nach hinten und herr probstmann schlägt mit dem hinterkopf auf den fliesen auf. er bleibt ohnmächtig in einer cola-pfütze liegen.
draussen an der fleischtheke lassen die mädels gerade die wurstschneidemaschinen hochtourig laufen und bemerken von herrn probstmanns unfall nichts.
zurück am obststand: die urige omi mit dem krückstock hat inzwischen ganze arbeit geleistet und alle früchte in ihrer reichweite mit dem daumen eingedrückt. sie krächzt ein hämisches lachen und will gerade zum ausgang gehen, als ein muskelbepackter mensch in einer zu engen jacke sie am kragen ihrer wolljacke packt und hochhebt. dann beginnt er wie wild auf sie einzudreschen, ein arm rotiert dabei wie ein windmühlenflügel. die alte frau scheint davon unbeeindruckt.
zurück zu herrn probstmann: der mollige filialleiter hat inzwischen das bewusstsein wiedererlangt und robbt in richtung tür, er hat sie beinah erreicht, als ein gedrungener mensch in schwarzem boxer-outfit und einem koffer aus metall auf der anderen seite herannaht und mit einem unterdrückten fluch so hart in die tür tritt, dass ein berstendes geräusch von holz und etwas undefinierbarem generiert wird.
untermalt von barry manilows" mandy " sackt herr probstmann auf der anderen seite der tür in sich zusammen und verliert erneut das bewusstsein. die mädels hinter der fleischtheke lassen kurz die arbeit ruhen und schmachten dem boxer hinterher.
der boxer steigt über herrn probstmanns körper hinweg und lässt sich auf einen sessel fallen. seelenruhig öffnet er den koffer und nimmt die einzelteile des maschinengewehrs heraus, das er nun zusammenbaut.
am obststand: die lage ist unverändert. die jacke des security-mannes ist an vielen stellen gerissen und seine muskeln quellen heraus, er scheint darunter nichts anzuhaben. japanische touristen, die ihn gerade fotografieren, werden mit einer extra-pose bedacht, wobei er jedoch das verprügeln der alten frau nicht für eine minute unterbricht. die alte frau wirkt noch immer eher unbeeindruckt.
als die gruppe der bewunderer immer grösser wird und sie sich in mehreren reihen um ihn scharen, stösst er sie beiseite, sie landet mit einem lauten krachen in einer obststeige und zermatscht eine lage birnen. zum ersten mal zeigt ihr gesicht eine menschliche (freudige) regung.
der muskelbepackte mensch hat sich inzwischen die reste der jacke vom körper gerissen und posiert vor den kameras.
er trägt nur mehr eine winzige knallrote tangahose.
wie eine fügung gottes tauchen gleichzeitig der gedrungene boxer und herr probstmann, der es wieder irgendwie geschafft hat, aus 2 verschiedenen gängen auf. zwei männer, die unterschiedlicher nicht sein können, und sich nur in einem ähneln: ihrem völlig zerstörten gesicht. barry manilow hat inzwischen zur mundharmonika gewechselt und spielt nun etwas, das wie die weichgespülte version von high noon klingt.
der boxer visiert den poser mit zusammengekniffenen augen durch den lauf seines maschinengewehrs an. der poser springt in den handstand und nimmt herrn probstmann in die beinschere. herr probstmann verliert erneut das bewusstsein.
die alte frau wiegt einen rettich in der hand.
die japanischen touristen kichern wie irre und fotografieren unkoordiniert in alle richtungen.
durch die reibung der beinschere beginnt herrn probstmanns synthetik-pullunder funken zu sprühen, die die leicht entzündlichen obststeigen in brand setzen und auf die benachbarten regale übergreifen. die alte frau wirft den rettich zielgenau in das rechte auge des nackten muskelmannes, der rettich dringt durch das auge in den schädel des mannes, der mit abgehackten bewegungen versucht, die kabel, die nun aus der augenhöhle quellen, wieder in seinen schädel zu stopfen. die alte frau verlässt mit abgehackten bewegungen den supermarkt und klappt mit scheppernden geräuschen am parkplatz zusammen. ihr kopf rollt über den asphalt davon und wird von einem hund weggeschleppt. aus ihrem hals ragen schläuche, der parkplatz stinkt nach verschmortem plastik.
der gedrungene boxer wird von japanischen touristen so lange durch die brennenden gänge gehetzt, bis er in die fleischtheke kippt und seine schaltkreise durchbrennen. als brutzelnder berg von fleischfarbenem silikon bleibt er neben einem riesenhaufen extrawurst liegen.
der mollige filialleiter herr probstmann bleibt allein zurück. er zuckt die achseln und murmelt etwas in sich rein, das nach "hunger" klingt, der rest wird von barry manilows stimme einfach weggespült. er eilt zur fleischtheke und bereitet sich erstmal eine propere silikonsemmel...