morgen ist der letzte arbeitstag der längsten und heissesten woche des jahres. vielleicht ist sie nicht wirklich die längste woche, aber sie fühlt sich auf jeden fall so an. lang und heiss und grauenvoll. aber auch nette momente. wie zum beispiel die tatsache, dass ich mir jetzt immer die abende frei nehme (sonst arbeite ich dann oft), und was nettes mache. gestern habe ich mir lemony snicket angehört. der seufzersee, während es langsam kühler wurde und der himmel sich verdunkelte. was ich auch immer sehr geniesse, ist es, die füsse in einen eimer kühles wasser zu stellen. manche tun eiswürfel rein, was ich nicht wirklich haben muss. aber ein bisschen lavendelduft oder sonst etwas erfrischendes, lemongrass zum beispiel, kann man schon ins wasser geben. ich hab die woche bisher recht gut überstanden. die temperaturen waren oft beängstigend, vor allem an der bushaltestelle. die strasse wird noch dazu aufgerissen, alles ist eine einzige baustelle und ich darf noch länger als sonst auf meinen bus warten. in der prallen sonne. mineralwasser ist zwar immer dabei, aber es schmeckt grausig, wenn es warm wird. heute dachte ich daran, einen teebeutel mitzunehmen und ihn in mein heisses mineralwasser zu tun. dann könnte ich an der bushaltestelle tee trinken.
in wien hatte es vorgestern 41 grad. ich denke, wir sind hier nicht weit darunter. 38 grad hatte es schon mal, das weiss ich. vielleicht wird es ja noch heisser. heute soll der absolute hitze-höhepunkt sein, aber irgendwie bin ich abgehärtet und erwarte das heisse wetter mit kühler gelassenheit. so soll es auch sein. wir mutieren manchmal zu pseudo-engländern, die zwar ununterbrochen über das wetter reden, es aber ansonsten beachtlich gut wegstecken. sie sind immer auf alles vorbereitet. nichts erschüttert sie und sie können in jeder lebenslage tee trinken, auch wenn es an der bushaltestelle neben einer baustelle ist, aus der die hitze flirrt und sonderbare männer mit knallroten köpfen sich mit einer verbissenheit in die erde wühlen, die schon bewundernswert ist.
jedenfalls...das ist das letzte aufbäumen des sommers, wieder einen überstanden, wieder mal der held des alltags; der nachtschatten, der sich nicht mal bei praller mittagssonne auflöst. darauf heb ich heute einen.