31.12.16

und tschüss




“Tomorrow, is the first blank page of a 365 page book. Write a good one.”
― Brad Paisley



2016, verpiss dich, du verdammtes arschloch!!

oh mann und ich muss heute noch um mitternacht zum fenster kriechen, um mir das feuerwerk anzuschauen, weil man das halt so macht, aber ich denke mir, wenn keiner mehr raus in die kälte und dunkelheit kriechen würde, um dieses zeugs in die luft zu ballern, würde auch niemand zum fenster kriechen müssen, um sich den wahnsinn anzuschauen, also könnte man es einfach nur VERDAMMT NOCH MAL EINFACH SEIN LASSEN UND PENNEN GEH'N

NACHT und ein frohes neues

11.12.16

der markt des roten drachen


sie trieb sich jetzt schon stundenlang auf dem weihnachtsmarkt herum und hatte noch immer nichts gefunden, was ihren freunden gefallen könnte. die anderen märkte waren genauso öde, sie war schon überall gewesen und hatte resigniert festgestellt, dass inzwischen alles, einfach alles überall gleich aussah, und überteuert war es ausserdem noch. scheusslichkeiten en masse und ladenhüter, die man kurz vor weihnachten noch schnell irgendwelchen verspäteten einkaufswütigen andrehen wollte, wie gemacht für leute, die viel geld hatten, aber keine zeit, um sich anderweitig umzusehen. es gab einen weihnachtsmarkt, wo sie noch nicht gewesen war. der aber lag in einem anderen stadtteil und es war gelinde ausgedrückt verdammt kalt, ihr froren schon nase und ohren ab und ihre füsse verwandelten sich langsam in zwei klumpen eis. sie hatte nicht viel lust, jetzt noch in einen anderen stadtteil zu fahren. aber der kitsch hier, der ging ihr dermassen auf die ketten, dass sie nichts, aber schon gar nichts fand. was sollte sie ihren freunden schon mitbringen? rustikal bemalte christbaumkugeln, die irgendwelche mürrischen alten frauen verkauften, die sie entweder nicht beachteten oder gleich vom stand verscheuchen wollten, so beliebt war sie hier. mit ihren orangeroten haaren kein wunder. die prolls am punschstand gafften auch schon dauernd her und gröhlten und lachten, und das, was ihr da entgegenkam, eine gruppe von besoffenen jugendlichen, die anscheinend freigang hatten oder sonstwas - die sahen entweder nach knast oder bauernhof aus - machte sie auch nicht unbedingt heiter.  


es gab ja noch diesen einen weihnachtsmarkt, von dem sie gehört oder auf irgendeinem plakat gelesen hatte, und damals hatte sie sich vorgenommen, den unbedingt mal zu besuchen, das wusste sie noch genau. der markt war anders, einfach nur bizarr und damals hatte sie es nicht geglaubt, darum wollte sie sich mit eigenen augen davon überzeugen. er befand sich nicht gerade in einer guten gegend, wie ihre mutter immer zu sagen pflegte, und genau das machte sie irgendwie neugierig und auch stutzig. vorsichtig. ein weihnachtsmarkt, der sich in einer solchen gegend befand, wo garantiert nicht viele menschen hinkamen oder hinwollten, das war schon relativ besonders, aber es machte auch angst, zumindest ein bisschen. wenn man allein unterwegs war, sollte dies zu denken geben, zumindest einen freund sollte man mitnehmen, der im notfall eine art schutz darstellen könnte, aber wenn sie an ihre freunde dachte, konnte sie sich sowieso nicht vorstellen, dass sie rambomässig auf alles losgehen würden, was bedrohlich oder feindselig war, die liefen lieber davon, wenn gefahr drohte, und laufen konnte sie dann sowieso auch alleine, dafür brauchte sie keine begleitung. also beschloss sie, ihre freunde diesmal nicht anzurufen und sie lieber mit einem obskuren geschenk zu überraschen, was viel besser wäre, denn sie hatte sowieso noch nicht alle geschenke beisammen, am tag vor weihnachten, was wieder mal typisch für sie war. heute war also noch shoppen angesagt, stellte sie frierend fest, doch als die kirchturmuhr die volle stunde schlug, rückte diese inzwischen doch recht ansprechende unternehmung in weite ferne. 20 uhr. das war zu spät. alle packten schon zusammen, bis auf die punsch-standler, klar, die hielten noch bis mitten in die nacht rein aus, mussten sie ja, bei all dem gesocks, das da noch antanzte und mächtig die kassen klingeln liess. obwohl es so spät war, wollte sie einen versuch starten. warum war nicht so klar, aber sie war eben so. zuerst brauchte sie ewig, um einen entschluss zu fassen und wenn der erstmal gefasst war, dann blieb sie stur und halsstarrig dabei, obwohl es manchmal so verdammt unlogisch war - wie diesmal. sie grinste kurz, was bei ihrem halberfrorenen gesicht kaum mehr möglich war. ein punschstand würde wahrscheinlich noch da sein, also würde sie sich dort nen pusch zu gemüte führen und dann die fliege machen, in ihre warme wohnung und erstmal ein langes vollbad nehmen. unlogisch, schimpfte sie mit sich selber, einen punsch könntest du auch hier trinken, eh schon egal, aber ihr gefiel die gegend hier nicht im geringsten, es war zu grell und proll und touristenmässig. die alternative, die sich ihr bot, war viel verlockender, wohl auch, weil sie nicht wusste, was dort auf sie warten würde, in dieser schlechten gegend, ok, mom, verstanden und ignoriert. 


sie zwängte sich in die ubahn zusammen mit hunderten von vollbepackten weihnachtsgeschädigten und stand an die wand gedrängt und ohne viel luft zu kriegen da, bis sich der ubahnwaggon langsam leerte und nur noch wenige leute mitfuhren. sie fand sogar einen sitzplatz, starrte in den dunklen schacht und fühlte sich wie in einem sehr seltsamen film. wieder stiegen leute aus, der waggon war fast leer. wie lange sie gefahren war, wusste sie nicht, aber es musste lang gewesen sein. beim ubahnfahren hatte sie sowieso immer ein anderes zeitgefühl, aber sie wusste, dass es lange gedauert hatte. als sie die haltestelle erreicht hatte, an der sie aussteigen musste, war sie nicht mehr so besonders scharf drauf, in die kälte und dunkelheit nach oben zu steigen, aber sie war jetzt schon so weit gefahren, dass es dämlich wäre, jetzt wieder umzukehren, ausserdem hasste sie diese halbherzigen sachen. wenn schon, denn schon.

sie ging langsam den gang entlang, der zu den rolltreppen führte, und blieb plötzlich perplex stehen.
ein buntes plakat klebte an der wand, wie ein zeichen oder ein wink des schicksals, oder eher ein wegweiser, den sie jetzt gerade gebraucht hatte. es war ein wildes machwerk, handgezeichnet und mit grellen farben koloriert. die buchstaben am oberen rand des bildes waren beinah unleserlich, wie schwarz getuschte chinesische schriftzeichen, doch als sie buchstabe für buchstabe mühsam entzifferte, ergab die reihe der schriftzeichen langsam einen sinnvollen satz und er lautete: 
"der markt des roten drachen"

ein ethnomarkt. wie genial. hatte sie ja noch nie erlebt. es war wieder mal so verdammt typisch für sie. auf verdacht hin war sie endlos gefahren, stand nun frierend in einem ubahngang rum und betrachtete das plakat irgendeines wahnsinnigen chinesischen grafikers, der wahrscheinlich farbenblind war oder irgendwas geschmissen hatte. normal konnte er nicht sein.
diese dinge da hinter den ständen sollten wohl menschen sein. mit viel fantasie, mit verdammt viel fantasie konnte man diesen vermummten gestalten eine menschliche form zuordnen. ausserdem waren alle in capes oder kaputzenmäntel gehüllt und man konnte kein einziges gesicht erkennen, nur eine hand, die aus einem ärmel ragte und die hand war abstossend gezeichnet. sollte wohl witzig sein. eine krallenhand mit rötlichbraunen schuppen, die sich gerade nach einem gegenstand ausstreckte, der auf dem verkaufstisch lag und der keine korrekte form hatte, sie konnte nicht sagen, was das nun wirklich darstellen sollte, aber es war rot. sah wie ein menschliches organ aus, das in einer schüssel lag. ein bisschen wie ein herz. tja. ein stinknormaler ethnomarkt mit einem perversen plakat, in dieser stadt gab es noch viel härtere dinge. wenn sie an die konzertflyer dachte, dann war dieses plakat auch nicht viel anders, vielleicht ein bisschen ekelerregender, ein bisschen zu viel rotes zeug auf den tischen, ein bisschen zuviel randverzierung der gruseligen sorte, fratzengesichter und irgendetwas geflügeltes, das immer wieder auftauchte, und schriftzeichen, die sie nicht verstand. eindeutig chinesisch, so viel wusste sie schon, aber sonst war das ganze ein einziges rätsel für sie. sie heftete ihre augen wieder auf den schriftzug am oberen rand und versuchte, sie nochmal zu entziffern, doch sie konnte es nicht mehr. die schriftzeichen waren chinesisch. wieso hatte sie sich vorhin noch eingebildet, die zeichen lesen zu können? 


der schock war extrem, und dennoch konnte sie sich eines gewissen angenehmen gruselns nicht erwehren. wieder hatte sie das gefühl, in einem sonderbaren film mitzuspielen, nur sollte sie die handlung kennen, das wäre sicher besser als die situation, in der sie sich jetzt befand. sollte sie wirklich dort hingehen? - es war sowieso viel zu spät. - doch die szene auf dem plakat spielte eindeutig in der nacht, sie konnte den mond erkennen, der die szenerie beleuchtete. klar, wie spät es war, stand nicht dabei. 

sie musste grinsen. was wäre schon dabei, sich das ganze mal anzuschauen? und ihren freunden eventuell etwas schlieriges rotes mitzubringen, als weihnachstsgeschenk der ganz besonderen sorte? jetzt lachte sie, als sie dachte, wie die bescherung aussehen würde, das viele rot - es konnte sich nur um blut handeln, das dann aus dem geschenkspapier tropfen würde, was für ein anderes weihnachten sie feiern würden, ideal für horrorfilmfreaks wie ihre clique.  das plakat war genau betrachtet doch sehr schön. die verzierungen schimmerten golden und man konnte im prinzip auch nichts anrüchiges erkennen, und welche krallenhand denn? es gab keine krallenhand, nur eine weisse menschliche hand, die sich aus dem ärmel streckte und nach einem herzförmigen amulett griff, das in einer goldenen schüssel lag.  


das plakat war eigentlich gar nicht so besonders. wenn man davon absah, wie schön es gezeichnet war. 
sie machte sich auf den weg. als sie auf die strasse trat und der mond voll am himmel stand, dachte sie nur kurz daran, wie spät es jetzt schon war. aber andererseits: nächtliche märkte, die bei vollmond abgehalten werden, was war daran schon schlimm? ein guter verkaufstrick, mehr nicht. in dieser schlechten gegend musste man ja mit allen mitteln arbeiten.
 

8.12.16


die allertollste neuigkeit gleich mal zuerst: der 'mensch' bzw. menschverschnitt bzw. homunculus, der mir seit jahren den letzten nerv mit seinen lärmorgien geraubt hat...der nachbar von oben...ist vor ein paar tagen ausgezogen!!! ohne mir irgend einen fiesen zettel auf die haustür zu kleben ... damit hatte ich eigentlich schon gerechnet! er hatte ja diese grauenhaft laute party mit mukke in discolautstärke, nach der meine Wohnung gestunken hat wie eine schnapsfabrik (ich möchte nicht eklig werden, aber ich kann es nicht anders sagen - das ganze kam über die rohrleitungen im klo...innerhalb von stunden hat sich mein bad mit einem grausigen geruch gefüllt...schnaps und urstarke gewürze wie knoblauch, so balkanmässig, wie in einem üblen gasthaus, bisschen kotze war auch dabei...ich hab gottseidank genug duftwachs für das duftlämpchen gebunkert und konnte den geruch mit einer gewaltigen gegenattacke ... adventdüfte, vanille und lebkuchengewürze...alsbald vernichten). ich dachte, er hätte geburtstag, obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass er auf normalem weg auf die welt gekommen ist, also über eine geburt...mit einer mutter und einem vater...er wirkt irgendwie anders. wie etwas, das im kanal aus üblen substanzen zufällig gebildet und unglücklicherweise durch einen stromschlag zum leben erweckt wurde. eine art schlampig zusammengesetztes random-monster (das auch irgendwie durch seine muskelzücht-aktionen ein bisschen wie die unheilvolle kreuzung von hulk und einer rubensfrau aussieht). egal, er (ES) ist weg und ich bin zum ersten mal seit jahren absolut zufrieden mit gott und der welt!


dann ist ja noch van der bellen bundespräsi geworden, ich hab ihn nun zum 2. mal gewählt und bin selbstverständlich überglücklich mit dem wahlausgang, mit dem ich diesmal eigentlich nicht gerechnet habe. wir können echt zufrieden sein, es war aber trotzdem arschknapp. jetzt müssen wir nur noch verhindern, dass strache kanzler wird. einfach wählen gehen, dann wird das schon!! ich hab aber echt gedacht, dass die rechten die wahl wieder anfechten. wollten wahrscheinlich eh, aber haben sich nicht getraut, weil es sonst wirklich allen reicht, wahrscheinlich auch ihren eigenen leuten. sonst hätten sie sich sicher wieder aufgeregt.


mein haushalt funktioniert auch wieder einwandfrei - gestern war der hausmeister da und hat alle armaturen in der dusche aus der wand gerissen und durch mörderisch spacige, riesengrosse und selbstverständlich bessere ersetzt. alles perfekt in ordnung und zahlen muss ich auch nix. hab ihm ein trinkgeld gegeben, aber das ist natürlich gar nix im vergleich zu den unsummen, die man normalerweise zahlen muss. diese spacige dusche!! sie wird mich aus der winzigen duschkabine hinausspülen. ich weiss es. sie ist so mächtig! *anbet*


meine eltern waren gestern auch kurz da, auf nen kaffee und ein stück kuchen. hatten grad in der stadt zu tun und haben bei mir reingeschaut. also relativ reges kommen und gehen, aber nett, echt nett. ich weiss übrigens schon, dass ich einen ebook-reader zu x-mas kriegt, einen kindle paperwhite! :) sehr schön, denn alle bücher, die ich lese, möchte ich sowieso nicht im regal stehen haben. also ich werde noch viel mehr lesen - auch experimentieren. bücher lesen, bei denen ich mir nicht zu 100 % sicher bin, dass sie mir gefallen. und diese krimiserien!! die braucht man nicht unbedingt im regal. wenn der preis passt, kann ich auch ganze mangaserien auf den kindle schmeissen. beginnen werde ich aber mit den silent hill und stalker - büchern. das sind welten, von denen ich nicht genug kriege. und forbidden siren ... das hab ich allerdings noch nicht gespielt, aber ich liebe alles daran.

nächsten sonntag kommt m. wieder zum stalker spielen. jawoll, wir spielen noch immer - und das hat einen verdammt guten grund. darüber werd ich aber noch extra schreiben, denn dieses thema verdient einen spezialeintrag....

6.12.16


nun zum sonderbarsten suchbegriff der woche, der mit meinem blog verknüpft ist (warum zum geier auch immer), nämlich

wurst reif vitrine

könnte so ziemlich jeden zum vegetarier machen. die wurst, sollte es denn eine echte sein - ich red jetzt lieber nicht weiter, sonst werd ich wegen allgemeinen ekelerregnisses ... heisst wahrscheinlich anders ...erregung öffentlichen ekels ...gott, jetzt muss ich bald so weinen!!  verhaftet - jedenfalls, diese wurst muss natürlich in eine vitrine, am besten im wohnzimmer - fies, fett und gut beleuchtet, damit man sie den gästen zeigen kann, um anzugeben. aber nur, wenn sie reif ist. die wurst.


mir ist jetzt voll schlecht


23.11.16

die verlassene puppe

die puppe sass aufrecht in ihrem sitz am fenster. nicht dass es etwas ausmachen würde, wo sie sass. sie starrte mit leeren augenhöhlen geradeaus. von der meereslandschaft, die vor dem zugfenster vorbeiglitt, konnte sie natürlich nichts erkennen. das fenster stand einen spalt weit offen und frische luft drang ins abteil. eine rotblonde haarsträhne wehte in ihr gesicht.
das mädchen war aufgestanden und hinausgegangen, nicht ohne der puppe noch einmal die spitzenhaube zurechtzurücken und ihr übers gesicht zu streichen. sie war aufgestanden und hatte sich noch einmal nach ihr umgedreht, ihre augen waren traurig gewesen, doch sie hatte nicht geweint. an der hand einer erwachsenen frau war sie auf den gang getreten und dann ohne sich umzublicken weiter gegangen. nachdem sie die tür zum abteil leise hinter sich zugezogen hatte.

die puppe starrte geradeaus. ihre händchen lagen in ihrem schoss aufeinander, als wären sie gefaltet worden. ein ganzer tag und eine nacht waren vergangen, ohne dass sich etwas getan hätte. nun war es morgen, das erste sonnenlicht drang durch das fenster des abteils und fiel auch auf ihr haar, das wie menschenhaar glänzte. dass es sich tatsächlich um menschenhaar handelte, war nur den kennern der puppenmarke bekannt. es handelte sich um ein teures modell aus paris, aus einer zeit, die man heute schon vergessen hatte. aus einer zeit der grossen namen, der haute couture, der stilikonen, der echten schönen dinge. sie war eines davon. ihr gesicht aus bisquitporzellan leuchtete,als ein sonnenstrahl darauf fiel, die verirrte haarsträhne, die ihr ins gesicht fiel, schien funken zu sprühen, rotgoldene funken, wie flüssiger bernstein. das kleid der puppe war aus altrosafarbenem damast gefertigt, mit häkelspitze an den ärmeln sowie am ausschnitt des kleides. blassviolette borten zierten das kleid, das mit winterweissen perlen und funkelnden glassteinen in dunkelviolett und burgunderrot bestickt war.

wie sie so da sass, bot sie ein bild von exqusisiter surrealer und morbider schönheit. eine puppe allein in einem verlassenen zugabteil am fenster, mit einer winzigen hutschachtel am nebensitz, wie eine kleine reisende, die am zielbahnhof von ihren eltern abgeholt werden würde. nur dass ihre mutter nicht mehr hier war. sie war irgendwo mitten auf der strecke ausgestiegen. obwohl sie es nicht gewollt hatte. die erwachsene frau hatte sie am arm genommen und hinter sich hergezogen und beide waren an einer haltestelle ausgestiegen, die eigentlich stillgelegt worden war, schon vor langer zeit. die haltestelle war nicht einmal im fahrplan verzeichnet gewesen. der bahnhof hatte ungastlich gewirkt, nicht passend für ein junges mädchen, traurig und grau. das junge mädchen war der einzige farbtupfer gewesen, doch als sie sich vom zug entfernt hatte, waren die farben ausgeblichen, als würde sich ein nebliges tuch über sie legen, klamm und kalt und schrecklich grau. sie war leicht gebeugt gewesen, als sie an der hand der frau gegangen war.


der schaffner betrat den waggon und setzte sich auf den platz gegenüber der einsamen puppe, betrachtete ihr funkelndes kleid, beugte sich vor und strich ihr leicht über die weisse wange mit dem hauch von aufgemaltem rosafarbenem puder darüber. "sie haben sie weggebracht", sagte er. "niemand dachte, dass es so weit kommen würde. hier auszusteigen, mitten auf der fahrt, und das, noch bevor die strecke einigermassen interessant geworden ist... sie hatte nie die chance, das hier zu sehen." er lächelte traurig. "und dich musste sie hier lassen. gerade dich. du warst ihr schatz, so sagte sie zu mir, aber dort, wo sie jetzt hingeht....es ist ein kleiner tod, das erwachsenwerden. manche überleben es, andere hingegen...die träume verschwinden, weisst du. und irgendwie macht man es immer auch freiwillig. wenn sie sich wirklich gewehrt hätte, dann würde sie jetzt noch hier sitzen, zusammen mit dir. nach einiger zeit wird sie dich vermissen. sie wird sich nach dir sehnen und dann wird sie irgendwann wieder hier auf der strecke stehen. sie hätte mit uns reisen können, aber manche ziehen einen langen und qualvollen fussweg vor, über berge und täler, durch dornenhecken und giftiges gestrüpp. du wirst sie nicht wiedererkennen, wenn sie wieder einsteigt. sie wird traurig aussehen. faltig sein und müde. sie wird dich auf den schoss nehmen und langsam werden die erinnerungen wiederkommen. vergiss nicht, dass du ihre seele bist. auch wenn du jetzt so aussiehst, leer und kalt. das warst du nicht immer, ich weiss."

die puppe starrte vor sich hin. in ihren leeren augenhöhlen blitzte für eine sekunde ein lichtstrahl auf, gebündeltes licht in allen regenbogenfarben. dann verschwand es so schnell, wie es gekommen war und in ihren leeren augenhöhlen war nichts mehr als grau.


dennoch war sie sehr schön. es war nur so, dass ihre schönheit etwas schreckliches bekommen hatte, ähnlich einer relique oder eines konservierten leichnams. "wir werden dich einfach hier sitzenlassen", sagte der schaffner. "du hast ein ganzes abteil nur für dich. schade", murmelte er. "so schade, dass das mädchen diesen anblick nicht mehr sehen konnte. gerade jetzt, wo es interessant wird." er beugte sich zu der puppe vor und begann ihr mit leiser stimme zu beschreiben, was er gerade sah. es war für später, wenn das mädchen, das dann eine ältere frau sein würde, wieder am bahnsteig warten würde. warten, auf das, was inzwischen passiert war, auf die geschichten und gefühle...heimwehkrank und voller sehnsucht. "du wirst ihr alles zeigen, sie wird es in deinen augen sehen können", erklärte er der puppe.
"es ist für später. wenn ihr wieder richtig sehen könnt, du und sie."

16.11.16

the raven



            Once upon a midnight dreary, while I pondered, weak and weary,
Over many a quaint and curious volume of forgotten lore -
While I nodded, nearly napping, suddenly there came a tapping,
As of some one gently rapping, rapping at my chamber door.
“’Tis some visitor,” I muttered, “tapping at my chamber door -
Only this and nothing more.”


Ah, distinctly I remember it was in the bleak December;
And each separate dying ember wrought its ghost upon the floor.
Eagerly I wished the morrow;—vainly I had sought to borrow
From my books surcease of sorrow—sorrow for the lost Lenore -
For the rare and radiant maiden whom the angels name Lenore -
Nameless here for evermore.


And the silken, sad, uncertain rustling of each purple curtain
Thrilled me—filled me with fantastic terrors never felt before;
So that now, to still the beating of my heart, I stood repeating
“’Tis some visitor entreating entrance at my chamber door -
Some late visitor entreating entrance at my chamber door; -
This it is and nothing more.”


Presently my soul grew stronger; hesitating then no longer,
“Sir,” said I, “or Madam, truly your forgiveness I implore;
But the fact is I was napping, and so gently you came rapping,
And so faintly you came tapping, tapping at my chamber door,
That I scarce was sure I heard you”—here I opened wide the door; -
Darkness there and nothing more.


Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing,
Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before;
But the silence was unbroken, and the stillness gave no token,
And the only word there spoken was the whispered word, “Lenore?”
This I whispered, and an echo murmured back the word, “Lenore!” -
Merely this and nothing more.


Back into the chamber turning, all my soul within me burning,
Soon again I heard a tapping somewhat louder than before.
“Surely,” said I, “surely that is something at my window lattice;
Let me see, then, what thereat is, and this mystery explore -
Let my heart be still a moment and this mystery explore; -
’Tis the wind and nothing more!”


Open here I flung the shutter, when, with many a flirt and flutter,
In there stepped a stately Raven of the saintly days of yore;
Not the least obeisance made he; not a minute stopped or stayed he;
But, with mien of lord or lady, perched above my chamber door -
Perched upon a bust of Pallas just above my chamber door -
Perched, and sat, and nothing more.


Then this ebony bird beguiling my sad fancy into smiling,
By the grave and stern decorum of the countenance it wore,
“Though thy crest be shorn and shaven, thou,” I said, “art sure no craven,
Ghastly grim and ancient Raven wandering from the Nightly shore -
Tell me what thy lordly name is on the Night’s Plutonian shore!”
Quoth the Raven “Nevermore.”


Much I marvelled this ungainly fowl to hear discourse so plainly,
Though its answer little meaning—little relevancy bore;
For we cannot help agreeing that no living human being
Ever yet was blessed with seeing bird above his chamber door -
Bird or beast upon the sculptured bust above his chamber door,
With such name as “Nevermore.”


But the Raven, sitting lonely on the placid bust, spoke only
That one word, as if his soul in that one word he did outpour.
Nothing farther then he uttered—not a feather then he fluttered -
Till I scarcely more than muttered “Other friends have flown before -
On the morrow he will leave me, as my Hopes have flown before.”
Then the bird said “Nevermore.”


Startled at the stillness broken by reply so aptly spoken,
“Doubtless,” said I, “what it utters is its only stock and store
Caught from some unhappy master whom unmerciful Disaster
Followed fast and followed faster till his songs one burden bore -
Till the dirges of his Hope that melancholy burden bore
Of ‘Never—nevermore’.”


But the Raven still beguiling all my fancy into smiling,
Straight I wheeled a cushioned seat in front of bird, and bust and door;
Then, upon the velvet sinking, I betook myself to linking
Fancy unto fancy, thinking what this ominous bird of yore -
What this grim, ungainly, ghastly, gaunt, and ominous bird of yore
Meant in croaking “Nevermore.”


This I sat engaged in guessing, but no syllable expressing
To the fowl whose fiery eyes now burned into my bosom’s core;
This and more I sat divining, with my head at ease reclining
On the cushion’s velvet lining that the lamp-light gloated o’er,
But whose velvet-violet lining with the lamp-light gloating o’er,
She shall press, ah, nevermore!


Then, methought, the air grew denser, perfumed from an unseen censer
Swung by Seraphim whose foot-falls tinkled on the tufted floor.
“Wretch,” I cried, “thy God hath lent thee—by these angels he hath sent thee
Respite—respite and nepenthe from thy memories of Lenore;
Quaff, oh quaff this kind nepenthe and forget this lost Lenore!”
Quoth the Raven “Nevermore.”


“Prophet!” said I, “thing of evil!—prophet still, if bird or devil! -
Whether Tempter sent, or whether tempest tossed thee here ashore,
Desolate yet all undaunted, on this desert land enchanted -
On this home by Horror haunted—tell me truly, I implore -
Is there—is there balm in Gilead?—tell me—tell me, I implore!”
Quoth the Raven “Nevermore.”


“Prophet!” said I, “thing of evil!—prophet still, if bird or devil!
By that Heaven that bends above us—by that God we both adore -
Tell this soul with sorrow laden if, within the distant Aidenn,
It shall clasp a sainted maiden whom the angels name Lenore -
Clasp a rare and radiant maiden whom the angels name Lenore.”
Quoth the Raven “Nevermore.”


“Be that word our sign of parting, bird or fiend!” I shrieked, upstarting -
“Get thee back into the tempest and the Night’s Plutonian shore!
Leave no black plume as a token of that lie thy soul hath spoken!
Leave my loneliness unbroken!—quit the bust above my door!
Take thy beak from out my heart, and take thy form from off my door!”
Quoth the Raven “Nevermore.”


And the Raven, never flitting, still is sitting, still is sitting
On the pallid bust of Pallas just above my chamber door;
And his eyes have all the seeming of a demon’s that is dreaming,
And the lamp-light o’er him streaming throws his shadow on the floor;
And my soul from out that shadow that lies floating on the floor
Shall be lifted—nevermore!



Edgar Allan Poe - The Raven

1.11.16

Morgiana (1972)






Morgiana is a 1972 Czechoslovak Gothic horror/drama film directed by Juraj Herz, based on a novel by Alexander Grin, Jessie and Morgiana (1929, Wikisource: Джесси и Моргиана). The story is about two sisters, Klara and Viktoria, and the jealousy that overcomes Viktoria when her sister inherits most of their father's property. When Klara becomes involved with a man that her sister loves, Viktoria begins to plot her murder.
The roles of both sisters are played by the actress Iva Janzurová.

https://en.wikipedia.org/wiki/Morgiana_(film)



mein film des tages ist eindeutig dieses juwel aus den siebzigern. allein vom setting und styling her ist der film schon sehenswert. zusammen mit der dramatischen, surrealen handlung und der musik ergibt sich dann dieses stimmige ganze, das man mit einem wirklich guten alten schweren rotwein vergleichen kann. oder mit einer wochenration opium, die man sich in eineinhalb stunden reinpfeift. ich liebe diesen film.

wunderbar ist, dass er mit englischen untertiteln versehen ist, die wirklich funktionieren. ich würde ihn allerdings auch empfehlen, wenn man kein wort davon verstehen würde, allein wegen dieser opulenz. ein guter film, um diesen feiertag noch besser zu machen. ich denke, ich werde ihn mir zusätzlich noch kaufen. er erinnert mich an valeries week of wonders, was ja auch kein wunder ist, da beide tschechische surrealistische filme sind.


update: die version mit den englischen untertiteln ist leider gelöscht worden. ich habe aber etwas interessantes gefunden - sopor aeternus in kombination mit morgiania - passt perfekt zusammen!

26.10.16

spätherbst

meistens betrachtete er die welt durch einen filter. er legte ganz einfach einen schleier über die welt und filterte die grellen farben aus. was übrig blieb, war meistens nur grau. und er fühlte sich wohl in seiner grauen welt. sie war beruhigend und sicher. nichts würde jemals stören. nichts würde ihn berühren, nichts würde ihn traurig machen oder wütend. er fühlte sich immer gleich zufrieden, und die zeit verging wohl so schnell wie bei allen anderen. sie alterten, doch er selbst blieb immer gleich.

eines tages jedoch, es war im späten herbst, war er unterwegs, um noch einen letzten blick auf die graue herbstlandschaft im zwielicht zu werfen. er schlenderte an den gärten entlang, nahm den weg durch die vorstädte, durch das labyrinth von gassen und strassen, und bald wusste er nicht mehr, wo er eigentlich war. in diesem viertel der stadt war er noch nie gewesen. doch es kümmerte ihn auch nicht. die grauen häuser und gärten sahen aus wie die in seinem viertel. jemand stand mitten auf der strasse vor ihm und blockierte den weg. eine kleine, zierliche gestalt. ein kleines mädchen war es wohl, sie trug einen warmen umhang, und hatte eine kapuze auf. er konnte ihr gesicht nicht sehen, doch er dachte, sie wäre wohl sehr jung, maximal 10 jahre alt. sie machte keine anstalten, weiterzugehen oder den weg freizugeben. also schritt er auf sie zu und blieb dann vor ihr stehen.

er lächelte, sagte, "hallo kleine", doch sie antwortete nicht. vieleicht hätte er einfach an ihr vorüber gehen sollen. seine welt hätte sich nicht im geringsten verändert, wäre er einfach weitergegangen und hätte dieses sonderbare kind ignoriert, doch er war auf seltsame weise neugierig geworden und sah sie weiterhin an, wartete.
sie kramte in der tasche ihres umhangs und holte einen grossen apfel heraus, hielt ihn ihm entgegen. verlegen griff er danach, murmelte seinen dank, doch die dankesworte blieben ihm im hals stecken. das was gerade mit ihm passierte, war sein untergang.


der apfel, den er in der hand hielt, leuchtet in klarem kräftigem rot. der graue filter löste sich auf, wurde blasser und durchsichtiger, bis rings um ihn die gärten in herbstlichem spätabendlicht leuchteten. seine hand war die eines alten mannes geworden. die kapuze des kindes war zurückgerutscht, uralte augen sahen ihn an, starrten unverwandt in seine verletzlichen alten augen. das uralte kind lächelte ihm zu, hauchte einen kuss in die luft. er schloss für einen moment die augen. der kuss brannte wie feuer. der schmerz war unbeschreiblich, er brannte in seiner seele, und dennoch wollte er nicht, dass dieser moment jemals aufhörte. ein teil des himmels, dachte er. und er wusste genau, welcher teil des himmels es war. als er die augen wieder öffnete, war das kind verschwunden. was von diesem tag blieb, war eine welt voller farben, jeder tag ein stück bunter, intensiver, die gefühle die er hatte, waren die eines kindes. er spielte, er malte, lachte und weinte.er war nicht mehr nur für sich, er fühlte alles rings um ihn, vor allem die menschen. er fühlte mit ihnen.

er wusste bis zuletzt nicht, ob er wirklich dankbar sein sollte. er wusste es einfach nicht.

das neueste von hier bei uns: m. hat eine rippenfellentzündung! was anscheinend extrem weh tut. er wollte am sonntag noch zu mir kommen zum stalker-shadow of chernobyl-date, aber dann hat er ne sms geschrieben, dass er fieber hat und im bett bleiben will. und dass er am montag zum arzt geht. und ich dachte noch..hä?? manfred geht freiwillig zum arzt?? das muss was wirklich schlimmes sein. ich hab ja eigentlich auf eine beginnende grippe getippt, aber es ist ne rippenfellentzündung. wahrscheinlich beim radlfahren zu leicht angezogen, wie immer. er hat gemailt, dass die painkiller der hammer sind, also wenigstes etwas. meine eltern waren gestern da und wir wollten ihm noch den kühli anfüllen, aber er war schon einkaufen, der tapfere mensch. ist aber momentan so extrem warm draussen, also war's nicht gefährlich für seine gesundheit. und nachher wieder speedig ins bett.

ich hatte 4 tage lang so etwas wie eine dauer-nierenkolik. es war ein bisschen zu wenig für's lkh, aber so extrem, das ich fast durchgedreht bin. ohne painkiller diesmal - ich hatte keine daheim und wollte mir keine kaufen, weil ich ein mensch bin, der sehr schnell von sowas abhängig ist. im moment ist bei uns wirklich jeder marod.

meine vogelspinne kalinka ist gestorben (altersschwäche) und ich darf nicht mal drüber nachdenken, weil ich sie zu sehr vermisse. meine mutter hat mir 2 orchideen mitgebracht, damit ich was ins terrarium stellen kann. sie sind wunderschön und ich liebe sie sehr, aber ich vermisse mein altes mädchen. ich will sie wiederhaben, verdammt! wie kann man eine riesengrosse schwarze spinne, die so gross ist wie eine hand, so sehr lieben? mein mädel. wir hatten so ne schöne zeit miteinander.


wir haben heute nationalfeiertag, das wetter ist halloweenig, und ich wird mich jetzt hinhauen und meinen krimi weiterlesen. vielleicht wird ich noch an meinem roten teddy weiterhäkeln, aber momentan bin ich echt zu faul für alles. stück kuchen von mom, kaffee und krimi, mehr brauch ich grad nicht zu meinem glück.

11.10.16

the grudge




http://www.polyvore.com/grudge/set?id=2324793

silent hill




http://www.polyvore.com/silent_hill/set?id=2364332

Brokenkites - Archipelago





Archipelago by Brokenkites, from the album "No Sun So Brightly Shines". Filmed & Edited by Jason Strain. Footage is from Pripyat & Chernobyl, Ukraine, 2007.


7.10.16

hier ist die strasse staubig

vielleicht war da immer dieses glitzern,
 dieses seltsame glitzern in deinen augen,
 wie kristall, der zerspringt
 und der schmerz, den du dabei gefühlt hast, war anfangs schön,
 doch mit der zeit drang dieses glitzern in dein herz
 dann hast du bald bemerkt, dass dein herz in blutige fetzen zerrissen wird
 dieses glitzern, verräterisch und wunderschön,
 ein kristall, ein scharfkantiger zerfetzender diamant
 du sagtest: es muss so sein
 aus schmerz wird schönheit geboren
 reinheit ist immer schmerzhaft
 der spiegel der winterkönigin
 ein splitter drang in dein auge und bohrte sich tief in dein herz

 alles glitzerte, doch deine kristallwelt war bald besudelt von deinem blut
 und deine fleischfetzen hängen überall an den wunderschönen gläsernen toten dingen,
 die du dir geschaffen hast in den langen jahren deiner gefangenschaft

 hier ist die strasse staubig, das auto alt und die musik ist viel zu laut
 irgendwie dachtest du, du könntest dieses gefühl nicht mehr ertragen,
 der ewige staub auf der strasse, die mukke, die dich zum nachdenken zwingt,
 die augen der mitfahrenden, die dich anbrüllen,
 dass du um himmels willen jetzt nicht stehenbleiben darfst
 und ohne nachzudenken steigst du voll aufs gas
 ohne gross nachzudenken
 einfach im jetzt
 und hier und jetzt ist staub auf der strasse
 und die musik ist viel zu laut
 du denkst zu viel, du ruhst zu wenig
 (aber ausruhen können wir uns, wenn wir tot sind)
 du lachst über die strangen dinge im handschuhfach
 kein glitzern für mich, bitteschön.

6.10.16

argumente für und gegen ein komplexes tier


ich hatte heute ein kleines problemchen, da mich unsere streunekatze, die ich seit jahren kenne, anscheinend kapern wollte und mich quasi adoptiert hat. bzw. von mir adoptiert werden wollte...so klar ist das nicht ersichtlich. es wird ja langsam wirklich kalt und herbstlich und die katze möchte natürlich umsorgt werden. und ins warme. nur weiss ich wirklich nicht, ob ich so der ideale katzen"besitzer" bin bzw. ob ich überhaupt noch ein tier halten möchte. eigentlich nicht. ich mag katzen, keine frage. katzen sind liebenswert und völlig irre. aber alles, was mit der haltung eines tieres zusammenhängt, das grösser und komplexer ist als ein fisch oder eine vogelspinne, überfordert mich grenzenlos.
es ist nicht hinter glas
es braucht dauernd was
es stirbt irgendwann und das zerstört dich
es braucht dauernd was
es vernichtet die dinge, die du in die regale stellst
es braucht dauernd was
es ist ständig in gefahr, sich selbst zu vernichten (vor allem katzen)
es braucht dauernd was
die wohnung riecht irgendwie komisch
das wären meine argumente gegen das tier. für das tier spricht, dass es kalt draussen ist. nur nehm ich jetzt nicht unkontrolliert tiere auf, weil es draussen kalt ist. auch nicht, wenn sie sich auf mich draufsetzen. wir sind am gang gesessen und die katze wollte gestreichelt werden, was ich auch erledigt habe. sie hat die krallen in meinen unterarm gehackt. war, denke ich, keine böse absicht. das tier ist wirklich relativ ok. aber eben ein komplexes tier, das ist der fehler dran. wenn ich es in ein glasgefäss geben könnte, wäre der fall anders gelagert. wenn mir ne vogelspinne zugelaufen wäre, würde ich wahrscheinlich nicht nein sagen. ich würde sie in ein gefäss tun und sie hübsch von oben beleuchten. und sie hätte ein gemütliches leben bei mir. aber eine katze. warum nicht gleich ein elefant. ich mag wale z.b. auch ganz gern, aber muss ich einen halten? nein, muss ich nicht. obwohl ein wal ja hinter glas...


werde aber einen kleinen vorrat katzenfutter kaufen. gegen gelegentliches füttern kann man ja auch nichts sagen. das ist nicht dasselbe wie ein tier zu halten.




für die perfekte eierspeise
ich sogar nach speyr reise




ich reime wieder mal vorm schlafengehen mit NUSSI und SEILI. dieses mal gefällt mir das reimchen sogar. ein kleiner schüttelreim ab und zu ist so herzerfrischend.


3.10.16

after dark


http://www.polyvore.com/after_dark/set?id=20904891

leider war gestern ein so nasskaltes wetter, dass es manfred nicht geschafft hat, aus der wohnung zu krabbeln und hier zum stalker-termin zu erscheinen. was ich absolut verstehen konnte. ich war verfroren ohne ende und war froh, im bett bleiben zu dürfen. vor allem, weil ich momentan sowieso gesundheitlich etwas angeschlagen bin. ich hatte vorgestern früh eine leichte, aber sehr schmerzhafte nierenkolik.

sie war anders als die erste kolik, die ich vor ein paar jahren hatte. das eigentliche problem war, dass ich nicht mehr gehen konnte… das tat zu weh. sitzen konnte ich schon, also konnte ich den frühdienst einigermassen gut überstehen. nach 2 litern wasser war mir zwar schlecht, aber die schmerzen gingen langsam wieder weg und das gehen war dann im lauf des tages auch kaum mehr ein problem. ein, zwei krämpfe kamen noch nach, und dann war's das. ich hab keine schmerzmittel gebraucht! aber beim gehen habe ich ...was ultimativ peinlich ist ... ein, zwei mal vor schmerzen aufgeschrien. so tierisch weh tut sowas. man kann sich nicht beherrschen, es ist zu brutal. es ist dann auch kaum möglich, aufrecht zu gehen. gottseidank hab ich das geschafft, sonst hätte ich kriechen müssen. (noch peinlicher). ich bin so verdammt froh, dass ich nicht ins lkh musste. das letzte mal war wirklich nervig. in der beobachtungsstation kann man nicht schlafen, weil dauernd gekotzt und geschrien wird und dann geben sie dir noch NOVALGIN als schmerzmittel mit nach hause, das auf der ganzen welt verboten ist, nur in österreich und deutschland nicht (weiss der geier warum).


stalker wird nächsten sonntag weiter gespielt. ich freu mich jetzt schon darauf und hoffe, jetzt endlich mal pripjat zu sehen. was allerdings noch dauern könnte, wenn man sich die geschwindigkeit mal anschaut, mit der wir spielen. wir spielen aber nicht so oft, also geht das schon in Ordnung.

das kalte wetter ist erstmal vorbei und die sonne ist heraussen. wieder ein tag, an dem ich nicht heizen muss, was mich schon sehr freut, bei den gaspreisen. die sind zwar inzwischen gesunken, aber gesalzen bleiben sie immer noch.
ich habe mich jetzt schon mit einem prä-weihnachtlichen (prä-prä-weihnachtlichen) geschenk bedacht, das gerade auf dem weg zu mir ist. es sind eigentlich 2 geschenke ... 2 dolls, nämlich umbral und the dark aus der don't turn out the lights - serie der living dead dolls. da kommt schon gediegen freude auf. ich war ja auch so brav in der letzten zeit und auch so krank und tapfer. :) die ldds haben das erkerzimmer in beschlag genommen und wohnen inzwischen dort. es ist so ein niedliches zimmer. überall creepy dolls und monsterchen und die pflanzen wuchern und dazwischen blinken kristalle, stehen meine drahtskulpturen, und an den wänden kann man schon die ersten lithos aus prag bewundern, die ich anno schnee gekauft und bislang nicht gerahmt und aufgehängt habe. ich werde sicher noch einige dazukaufen.


momentan bin ich auch wieder mal kreativ beschäftigt. ich häkle zum ersten mal seit sicher 5 jahren, und zwar einen roten bären. er ist recht winzig, soll sehr morbid werden und wird dann, sollte er gut gelungen sein (was echt noch nicht sicher ist), hier im blog vorgestellt. ich mag ihn jetzt schon, auch wenn er nicht so werden sollte wie in der vorlage. man kann ihn sicher ein bisschen korrigieren, wenn man die fehler zu arg sieht. häkeln ist wirklich schwer für mich. wenn ich eine stunde gehäkelt habe, sehen meine finger aus wie GARTENKRALLEN! es ist grausam, aber es macht trotzdem spass. obwohl stricken mir so viel leichter fällt.


ein heftiges weekend mit allem, was dazu gehört (nierenkolik, brutaloherbstwetter, früh- und nachtdiensten) ist vorbei und ich werd mich mal auf's ohr hauen, wenn's gestattet ist. ist es, hehe.:) ich habe noch schnell ein gruseliges set auf poly gebaut, das ich nachher posten werde, und jetzt werd ich mal offline gehen und meinen dr. siri (der tote im eisfach) weiterlesen. sehr zu empfehlen übrigens. in guter, alter siri-tradition geschrieben. wer ihn kennt, ist nach ihm süchtig. die meisten dürften es sein. ich bin es auf jeden fall.

19.9.16

STALKER Shadow of Chernobyl music video - So Cold (ver 2.0)



 
 
 A music video for the excellent game STALKER Shadow of Chernobyl, featuring the song "So Cold" by Breaking Benjamin, which seems to fit the mood of the game real well.


gestern war wieder der beliebte und auch gefürchtete stalker - shadow of chernobyl- tag. man kann sich nicht vorstellen, was wir diesmal mitgemacht haben. der zugang zum labor x16 ist absolut verseucht mit zombies und den mutierten spinnenartigen. und es werden immer mehr davon. man schafft es schon ins labor rein, dort ist aber auch einiges los. die aufgabe mit dem abschalten der module hat wider erwarten gut geklappt, auch die dokumente konnten wir stressfrei bergen. der geheime tunnel, den wir als ausgang verwenden mussten, war wieder eine andere sache - unheimlich gefährlich da drin! zombies und mutierte, unter anderem ein riesengrosser dicker fleischklumpen, der bei näherem hinsehen einem huhn glich, auch von der art her. hatte aber das gesicht eines menschen, oder eher eines trolls. dieses huhn war die reine muskelkraft und aggression und wollte uns sehr, sehr weh tun. es war uns trotzdem recht sympathisch. wir wollten es eigentlich auch nicht wirklich verletzen, nur vertreiben. es wollte aber die konfrontation. es ist ununterbrochen auf und abgerannt und wollte nicht weggehen. ausserdem hat es ununterbrochen psi-strahlen auf uns abgeschossen. wir mussten es leider tot machen...es hat uns aber ehrlich leid getan. war aber selber schuld. wir wollten uns mit ihm anfreunden. ich frage mich, ob diese wesen bestechlich sind. aber ich fürchte nicht, dass sie mit unseren nahrungsvorräten zufrieden sind. wenn die unsere "touristenfreude" nur sehen, werden sie wahrscheinlich noch aggressiver. das huhn hat aber so ausgesehen, als hätte es mit unserem wodka eine mordsfreude. das nächste mal, wenn ich eins dieser monstertrollhühner sehe, werde ich ihm eine flasche wodka spendieren. dann wird es mich wahrscheinlich umlegen, aber der versuch ist es wert. ausserdem passiert mir eh nix. wir sind in einem level, wo man automatisch schon ununterbrochen zwischenspeichert. also darf es mich ruhig umnieten. ich geh einfach zu ihm hin und tätschle sein riesiges garstiges köpflein.

im labor war auch so ein seltsames wesen mit diesen psi-strahlen. die tun uns zwar nichts, sind aber einigermassen unangenehm. wir sehen nur eine zeitlang - ganz kurz - verschwommen, dann geht es wieder. keinerlei gesundheitsschäden. das design des monsters war ziemlich brutal. ich kann mir vorstellen, dass man nen heidenschreck kriegt, wenn man das game allein bei nacht spielt. allein das gesicht des monsters war absolut schrecklich. keine ahnung, warum wir die psi-strahlen nicht gespürt haben. aber wir haben, glaub ich, von sacharow, dem alten genetik-forscher, damals ja irgendetwas zum schutz gegen psi-strahlen bekommen. kann gut sein, dass uns das jetzt geholfen hat. wir kriegen ununterbrochen items, darum weiss ich es nicht mehr genau, von wem der psi-schutz stammt, aber sacharow ist ein guter tipp. mann, wenn wir den strahlenschutz nicht gehabt hätten, wären wir wahrscheinlich ununterbrochen nur gestorben. also war es nicht gerade ohne. nur wir hatten eben den richtigen schutz. ich hab noch zu m. gesagt, dass es wahrscheinlich unser schutzanzug ist. psi-schutz von sacharow ist aber wahrscheinlicher.

wir haben uns wieder zur bar zurückgeballert und dem wirt die dokus übergeben. gleich den nächsten grossen auftrag erhalten. wir müssen den sogenannten hirnschmelzer deaktivieren. diese maschine ist ziemlich weit von unserem derzeitigen ausgangspunkt (der bar) entfernt und liegt kurz vor pripjat. kann gut sein, dass wir pripjat das nächste mal schon sehen. aber ich glaube eher nicht. eher von weitem, wenn überhaupt. pripjat wird in einem anderen level sein und da werden wir nicht reingehen, glaub ich. der nächste auftrag dürfte extrem scheusslich sein. eben wegen der nähe zu tschernobyl. die verseuchten und mutierten werden immer mehr und auch immer aggressiver und robuster. sie vertragen auch mehr. du kannst ewig auf sie schiessen und sie bleiben trotzem am "leben". wir haben eine urban legend gehört, dass in einem reaktor von tschernobyl ein schwarzer monolith steht, der wünsche erfüllen kann. zumindest gibt er es vor. er manipuliert anscheinend die gehirne und die leute klettern in den reaktor rein. ich glaub nicht, dass man das überlebt. m. interessiert sich aber dafür. ich scheiss mich jetzt schon an, wenn der monolith echt ist. ich glaub ja eher nicht daran. typisches gerede der leute dort. aber wer weiss. sollten wir zum kraftwerk kommen, werden wir versuchen, reinzugehen. wer weiss, was wir dort finden. vielleicht ist der wunscherfüller tatsächlich echt.


schön war diesmal die video-sequenz, die wir gesehen haben, als wir die aufgabe in labor x16 gelöst haben. es war wieder mal einer dieser magic moments :) ich versuche, sie auf youtube zu finden und stelle sie dann hier rein. habe gerade geschaut und was noch besseres gefunden - ein exzellentes musikvideo, das das feeling von stalker perfekt wiedergibt. und in diesem video sieht man ganz kurz einen schwarzen monolithen *nervous sweating* kann das sein, dass es bei stalker überhaupt um den schwarzen monolithen geht? dann haben wir ein problem. bzw. wir werden eins haben. das weiss ich jetzt schon. oO hm. strelok könnte ja dort hingegangen sein und sich dort irgendwie verändert haben. wir müssen strelok am schluss töten, warum auch immer. das ist uns noch nicht klar, aber wir werden es im lauf des games ja rausbekommen. jedenfalls folgen wir strelok anscheinend auf seinem weg zum reaktor von tschernobyl. und ich nehme an, strelok war ein so mutiger stalker, dass er in den reaktorblock eingedrungen ist und den monolithen gefunden hat. kann sein, dass wir strelok im kraftwerk finden. aber das ist nur eine rumspinnerei von mir, ich weiss nichts genaues. noch nicht. ich wird jedenfalls weiter berichten, wenn wir mehr wissen.


noch was nettes ist passiert - und zwar hat mein set silverlight bei einem contest den 9. platz abgeräumt. ok, 9. platz...aber es war ein anspruchsvoller contest mit wirklich guten Künstlern. ausserdem haben die gruppenmitglieder gewählt und das ist immer sone Sache. eher unangenehm. wenn man bei nem contest nix reisst, bei dem ein moderator die gewinner aussucht, kann man immer auf den mod böse sein. aber wenn die gruppenmitglieder abstimmen, schaut das schon schlechter aus. naja, diesmal hab ich ja den guten 9. platz gemacht. 12 winners gab es.

ab heute wird ich auf diät gehen. ich bin eindeutig zu fett. hab deswegen auch immer die absolut schlechte laune. da das gar nicht geht, muss ich was dagegen tun. das ist kein zustand!!

17.9.16

dreamy summer








http://www.polyvore.com/dreamy_summer/set?id=207116525

pretend to be normal



 http://www.polyvore.com/pretend_to_be_normal/set?id=205783907

if u were there u know what i mean

kawazu hält telnet für möglich. ich finde die idee immer besser, je länger ich darüber nachdenke. die fixe struktur eines boards oder einer website würde nämlich nur eins bedeuten - regeln, viele regeln aufzustellen. und genau daran hat es letztes mal ja gescheitert. dass da einer (moi) war, der regeln aufgestellt hat. aufstellen musste. keine grössere struktur ohne grundlegende regeln, und nicht jeder ist dazu fähig, das grosse und ganze zu sehen und regeln zu befolgen. viele sehen nur sich selbst. was natürlich einigermassen frustrierend, aber bei näherem hinsehen durchaus auch amüsant sein kann.

klar, ich hab zu kawazu gesagt, ich stelle mir eine undergroundige vision wie christiania vor, nur besteht christiania ja aus regeln, obwohl es extremst oberflächlich betrachtet gar nicht mal danach aussieht .. lol aber irgendeiner muss auch dort den arsch machen, und das sind immer die leute, denen eine vision so viel bedeutet, dass sie dafür einiges tun. man riskiert sogar, nicht verstanden zu werden..

die vision der undergroundstadt ist jedoch sehr stark geworden. eventuell die arch nur als eine station in der stadt, es sollte viele, unendlich viele stationen geben, alle wie die arch, nur mit verschiedenen themen, alles kreativ, alles über ein gewirr von ineinander verschachtelten tunnels zu erreichen. alles nur demjenigen erschliessbar, der auf diese unbestimmte und schwer zu erklärende art und weise "anders" ist .. lost somehow, aber mehr noch als das. oh mann. so viel mehr. vielleicht "lost" ganz am anfang der reise, denn wenn man dorthin kommt, wo wir gerade hingehen, muss man wohl sehr verloren gewesen sein. aber wie gesagt, das war der anfang und der anfang liegt so lange zurück, dass wir uns nicht mehr daran erinnern können. nur an dieses miese gefühl .. verloren zu sein. man findet etwas mit der zeit. etwas, das man nicht jedem anvertrauen wird und kann. man findet eine welt, die einen am wenigsten verarscht, könnte man sagen. auch wenn diese welt "erst gar nicht mal da ist" .. auch wenn es immer wieder einige der sattsam bekannten homunculi dazu treibt, sich uns in den weg zu stellen und uns barsch mitzuteilen

DASS WIR SPINNEN
LOL omg jetzt muss ich wirklich lachen.
als wüssten wir das nicht ^^+!+^^

aber, liebe freunde, die ihr euch als unsere vorbilder hinstellt, die zu imitieren wir nie anstrebten (warum wohl nicht?), ihr bleibt in eurem kietz und wir in unserem und gut ist. und ich werde mir heute wieder mal die frische klare luft der selbstgebastelten rebellion um die nase wehen lassen. bald, bald gibt es wieder festen virtuellen boden unter meinen füssen. fuck yeah!

nachtrag: aber das alles, was ich da beschrieben hab, geht nicht, wenn wir nur telnet verwenden..:) da müssen wir schon aus dem vollen schöpfen. kawazu meinte, es wäre gut, wenn wir möglichst wenig von technik abhängig wären. das wäre das absolute gegenteil davon. tja. öhm... das wär dann der technik-overkill. entweder oder! puristisch und ein spürchen archaisch oder opulent-barock und supermodern. oder alles zusammen. am besten alles zusammen.



[mad and random rant] HA! sollte es wirklich eine undergroundstadt geben, mach ich sicher nicht den bürgermeister!! ich bin der barkeeper. das muss reichen. das ist eh viel. wenn man bedenkt, wie viel die leute saufen. der bürgermeister mit zylinder und schärpe, der immer irgendwelche verdammten bänder durchschneidet, bei autobahnteilabschnittseröffnungen meistens (das wär bei uns, wenn wir nen neuen tunnelteilabschnitt erschlossen haben) ..der bürgermeister klettert auf sein bombastisches, güldenes podest und nimmt gerührt die grosse güldene stadtschere entgegen und zertrennt das güldene band, das den schwarz gähnenden tunneleingang verschliesst, dann wabert aus dem off orgiastische, dumpf blubbernde blasmusik, die so klingt, als würde jemand .. ATTENTION - hier wird's unfoin .. als würde jemand gerade auf der toilette sitzen und derbe vor sich hinorgeln oder unter wasser tuba spielen, danach fallen wir alle wieder mal ins weinfass .. der bürgermeister zuerst. ich glaub, ich vermiss die alte stimmung, das ist alles. diesen kranken humor. das ins-weinfass-fallen. das rumlabern. yeah, das am meisten.:) war gut manchmal. ich sag's ganz unverblümt - das will ich wieder haben. langsam beginnt sich etwas abzuzeichnen .. dieses gewisse feeling .. if u were there u know what i mean [/mad and random rant]


ich möchte nur schnell zu guter letzt darauf hinweisen, dass es meinen evil clowns-tumblr seit einigen monaten wieder gibt. ich hatte ihn gelöscht, aber mir hat es nach kurzer zeit wieder darum leid getan. er war mir doch schon recht ans schwarze herz gewachsen. sollte sich jemand so etwas wirklich anschauen wollen, hab ich hier den link: http://clownsfromhell.tumblr.com/ ganz, ganz schön zu halloween, sehr zu empfehlen! kinder - pfoten weg! das ist nix für euch.

12.9.16

ich trinke gerade einen kleinen abendlichen kaffee, gönne mir eine telnet-session, die erste seit langem, und denke wie so oft in der letzen zeit über die archangel bar nach. kawazu meinte, dass das medium message board nicht gerade das modernste sei, dass die leute alle woanders wären und dass man die arch ganz einfach auf andere weise weiterführen könnte. hm. im prinzip sicher richtig. nur wo sind denn die meisten leute? fb? tumblr? am ehesten noch in irgendwelchen social networks. :( es lohnt sich sicher, darüber nachzudenken. auch über das medium, das wir dann benutzen könnten. geistesblitz - wir könnten die arch über telnet laufen lassen! KAZOOM!! ne telnet-bar. gab es sicher tausende davon, aber wir könnten es auch.


ich war gerade in telehack (zum ersten mal...im ernst) und bin fasziniert. werde noch oft herkommen. es sieht verdammt echt aus, das ganze! mal sehen, was man alles damit machen kann.

http://waxy.org/2011/06/playable_archaeology_an_interview_with_the_telehacks_anonymous_creator/


ich war die letzten tage bei den eltern. habe so ziemlich überhaupt nicht geschlafen. nicht, weil ich dauernd nächtens online war oder gar fortgegangen bin (online sein wäre bei mir wahrscheinlicher, meine fortgehzeiten sind schon lang vorbei). ich kann dort einfach nicht schlafen. warum, würde mich interessieren. es war absolut leise. und die nächte sind dort wirklich dunkel. ideale schlafbedingungen. und keinen kaffee am abend getrunken! brav mit nem glas wasser lesen gegangen. normalerweise penne ich dann schon ein, wenn mein kopf am polster aufschlägt, aber die letzen paar tage... nix. grausame sache, wenn man die ganze nacht wach rumliegt und zu faul ist, aufzustehen und sich zum notebook zu setzen, um wenigstens was interessantes anzuschauen, anstatt in die dunkelheit zu starren und zu überlegen, warum zum geier man auf einmal zu denen gehört, die erst im morgengrauen 2 stündchen pennen können. klar sollte ich jetzt nicht kaffee trinken. mir egal! kaffee gehört zum gesamterlebnis.


hey, wieder ein geistesblitz zum thema archangel bar! und wieder etwas wunderbar altmodisches. nicht so altmodisch wie telnet, aber auf jeden fall nicht mehr "in"... die arch in second life! wir könnten uns mit wundervollen und nicht auf sex und prall und glossy gepimpten avas dort rumtreiben, quasi als stick figures, die rohversion der avatare, die vielleicht auch noch ungeschlechtlich sind, einfach ne rohe sache. wer weiss, ob wir dann überhaupt gesichter haben. die kosten dort sicher extra. aber wir werden uns von denen dort abheben, sowas von. wir werden die puritanischsten second life-bewohner sein, die man sich vorstellen kann. strenges, puritanisches, sexloses, konsum und kommerzloses, ungeschminktes und reinraumtaugliches internetglück. ich muss nur daran denken und bekomme diesen seltsamen gesichtsausdruck, so zwischen heilig und kreischend irre. ich werde jetzt nur noch ein kleines wasser trinken gehen, am besten destilliert (musste gerade daran denken, dass man im café paradox das destillierte wasser vom fernen rand des glases zu trinken pflegte und bekomme wieder diesen bestimmten gesichtsausdruck, siehe oben). vielleicht ist es noch nicht zu spät für uns und unsere kleine internetcommunity, die koste es was es wolle nicht verrecken will. wer weiss, wo wir noch landen. bericht folgt.
quit

7.9.16

um mit den erinnerungen fertig zu werden…


shine betritt den raum, sieht sich prüfend um und nickt. man könnte durchaus sagen, dass uns diesmal der dimensionssprung gelungen ist, nicht wahr. der dj fehlt noch, aber bis der kommt, kann man ja aushilfsweise ein bisschen auflegen. um mit den erinnerungen fertig zu werden, muss die mukke stimmen. so war es doch immer. tanz ein bisschen wenn dein herz bricht. dann siehste wenigstens besser dabei aus. fuck. er heult nie. nie nie nie. das hier war fleisch und blut und geist und seele. so wie die bar selber. so wie new orleans, das gewirr der gassen, die seltsamen neonschilder, die zu orten wie diesen führen. wo leute tanzen, um sich selbst zu vergessen oder um sich zu erinnern. er selber wird nie vergessen. so ist er eben. und grad findet er sich hinter dem dj pult wieder und zieht eine ganz zufällig mitgebrachte cd aus der manteltasche.

the blood that moves the body

der song hier..der befindet sich auf einem tape mit bemaltem cover, grün-violett glitzernd, wie eine unterwasserwelt, wie der ozean mit dem abdruck der sterne drauf, und das tape heisst in goth daze und es stammt vom eigentlichen eigentümer dieser räumlichkeiten
dieses tape hat mir so oft das leben gerettet, damals im bus, letzte reihe, der einzige schwarze, u know. das glitzern sollte hier rein. aber es passt nicht hier rein, es ist zu viel für hier, es muss im himmel sein und im meer. keine geschlossenen räume können es aufbewahren. es weicht immer dorthin zurück, wo es herkam. so wie gewisse menschen. menschen die viel vom ozean in sich tragen und vom himmel. menschen wie sterne. die tapes bemalen. damit andere überleben.

29.8.16

zaubernächte


es gibt menschen, an denen du einfach vorübergehst
vielleicht weil es menschen ohne geheimnisse sind
oder weil ihr licht nicht ausreicht, um dich zu fesseln
manchmal bleibt eine nächtliche strasse einfach das,
was sie dem schein nach ist: eine nächtliche strasse
und kein zauberbild, das dich wie ein mondstrahl aus finsterem himmel blendet--
dann schmerzen die nächte und die strasse wirkt endlos lang
schatten treiben an dir vorüber, du bemerkst sie nicht


nur einer von ihnen, den zauberern, verwandelt eine regennacht in ein flirrendes lichtermeer
eine neondunkle bar wird zum ort geheimer treffen
eine graffittibesprühte wand zum wegweiser, zur schatzkarte, die dir deine träume wiederbringt


lächelt der mensch, der am hellerleuchteten fenster steht, nicht gerade zu dir herunter?
murmelt dir zu, dass gerade du in diesem einzigen moment dieser nacht
für ihn der stern bist,
der stern, auf den er immer gewartet hat
sein leben lang


28.8.16

welcome home ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^


der highway führt heute zu einem wohlbekannten ort, der eine zeitlang verschwunden schien, doch dinge die nicht sterben können, verschwinden nicht auf dauer, und dieser ort ist einer der unsterblichen orte

heute abend werde ich mich wieder dort aufhalten, wo ich hingehöre. ich sitze in meiner fensternische, habe meinen gedichtband von rimbaud dabei und geniesse den strahl mondlicht, wie er sich glitzernd über das meer von dächern ergiesst, und ich werde glücklich sein. wie am ersten tag.


welcome home

17.8.16

haunted house



http://www.polyvore.com/haunted_house/set?id=205431829


ich spüre halloween in meinem alten gebein. bin schon dabei, mich nach halloween-candy und kleinen geschenken umzusehen, hab mich gestern mit einigen passenden horrorfilmen (annabelle, the conjuring und sinister*) eingedeckt und auch dieses set passt bestens dazu. halloween hat ja eigentlich schon begonnen, anfang august. es ist wie eine kurve, die von august (ansteigend) bis februar (abflauend) reicht....

*the conjuring ist eigentlich annabelle, eine art interpretation davon. egal!! ich brauch beide. unheimliche puppen und urban legends faszinieren mich total, und wenn beides zusammen vorkommt, gibt's kein halten mehr!


habe übrigens schon eine ganz kleine halloween-deko aufgehängt...

15.8.16

miss lilly baxter ist noch nicht wirklich munter

gibst du mir mal nen schwarzen kaffee? ohne alles, nur schwarz und vor allem kein zucker. ihre stimme klingt rauchig. sie zündet sich gleich wieder eine an und hustet in ein schwarzes stofftaschentuch mit violetten spitzen am rand. an ihr ist überhaupt alles schwarz und violett.
sie trägt einen schwarzen gehrock aus spitze, darunter eine violette korsage, leggings und kommandoboots, eine lange silberkette mit einem verschnörkelten kreuzanhänger und jede menge schwere silberringe. ihre violettgesträhnten aber ansonsten schwarzen haare gehen fast bis zum boden, ihre schläfen sind jedoch ausgeschoren und völlig glatt. sie ist sehr bleich geschminkt, bis auf die augen, die dick mit kajal umrandet sind. sie macht den eindruck, als wäre sie gerade eben aufgestanden und noch nicht ganz munter. der eindruck täuscht auch nicht. den kaffee hat sie absolut nötig.
und bring mir gleich noch ein glas rotwein, bitte. sie lächelt den barkeeper an.
nimm dir auch eins, wenn du magst, geht auf mich. sie beginnt in ihrer doktortasche zu kramen. findet das gesuchte und setzt sich eine sonnenbrille mit dunkelviolett getönten gläsern auf. dann blickt sie sich um und für einen augenblick sieht sie gar nicht mehr so verschlafen aus, sondern ziemlich hellwach.

sie bemüht sich, einmal nicht die gedanken zu denken, die man normalerweise in einem club wie diesem vor sich hindenkt, ohne wirklich mal auf die stopptaste zu drücken.
sie bemüht sich wirklich, den ewigen monolog zu unterbrechen, dieses ewige ach ich bin so einsam, ach ich bin so anders, wir sind alle völlig allein, keiner ist am anderen interessiert, nur an sich selber, und sie stellt fest, dass sie eigentlich ganz woanders ist und immer war. wenn einmal dieser monolog völlig fehlt, dann stellt sie fest, dass sie wirklich nie richtig da war, seelisch ganz weit fort.
und wenn es den anderen auch so geht, dann wäre das wohl der beste zustand, den es geben kann.
wenn man es sich eingesteht, gibt es kaum ein echtes gespräch zwischen menschen, nur zufällige monologe, die aufeinandertreffen und in denen jeder nur von sich erzählt, aber dem anderen nie wirklich hinter die geschlossenen lider blickt. wir kreisen permanent um uns selbst. vielleicht hält uns das bei verstand.

und trotzdem träumen wir immer davon, zu den anderen kontakt herzustellen und mit ihnen die nächte durchzureden. was würden wir in solchen nächten erfahren, von uns selber? wir würden wir uns in den augen des gegenübers spiegeln? was würden wir sehen? wie uns der andere wahrnimmt.
freundschaft wäre demnach die bestätigung des eigenen egos. vielleicht kann man nur noch einzelgängern einigermassen vertrauen. sie stehen zumindest zu ihrer art und tragen keine masken. man sagt, der mensch wäre ein gesellschaftstier. aber nicht, weil er die gesellschaft der anderen so gern hat. es geht um die erfüllung von bedürfnissen, mehr nicht.
sollte eigentlich deprimierend sein, aber irgendwie ist es auch auf eine undefinierbare art und weise angenehm, sich diesen gedanken auszusetzen und nicht dabei draufzugehen.

sollte es noch etwas geben ausser dieser nackten wahrheit, dann muss es übernatürlich sein. menschlich ist es sicher nicht. es gibt noch etwas. nur möchte sie gerade nicht darüber nachdenken. einmal nicht leiden, ok? einmal nicht diese art von flügel spüren, die sich mächtig und strahlend entfalten. einmal nur ein ganz ganz niedriges menschentier sein. mein herz ist fragil, siehst du das nicht?

ich hab mal einen mann kennengelernt, in einem club ähnlich wie diesem. er hatte dieses shirt an, auf dem in blut das wort disease geschrieben war. ich dachte eigentlich, es wäre sein eigenes blut, doch wie er mir lachend erzählte, war es das blut eines anderen, mit dem er es geschrieben hatte.


   
der barmann stellt ihr schweigend den kaffee hin. er hat einen weißen becher genommen mit pinken herzen darauf und blauen wölkchen. fröhlich steht ‘good morning, darling!’ darauf.
 kurz darauf kehrt er zurück und legt ein weißes spitzendeckchen aus  papier darunter. es sieht grotesk aus, wie er mit seinen langen dunklen fingern das deckchen drapiert. er zwinkert und wendet sich wieder seiner   arbeit zu.

10.8.16

spätnachts


es ist eigenartig, wenn man spätnachts aus dem fenster sieht, weil das geräusch des gartentores in der stille so laut ist und wenn man dann jemanden völlig fremden das haus betreten sieht, jemanden, den man noch nie im leben gesehen hat und der auf irgendeine eigenartige weise abstrakt wirkt. ein fremdkörper, unbekannte materie. es könnte ein fremder stern aus dem all das haus betreten und man würde es akzeptieren. in dieser gigantischen stille könnten entsetzliche dinge passieren.- doch es war nur eine frau, die ich noch nie gesehen hatte, eine neue nachbarin, und ich war müde

9.8.16

krähen


ich sehe schwarze vögel am ergrauenden himmel kreisen. manchmal denke ich, ich bin einer von ihnen. eine krähe. eine schwarze, etwas struppige krähe mit einem grauen fleck auf der brust.

niemand liebt krähen wirklich, es sei denn, andere krähen, und nicht einmal das ist sicher.
sie fliegen kreischend weg. ihr schwirrer flug über den dunklen himmel hinterlässt spinnweben auf meiner netzhaut.      
                                                                 
ich denke an friedhöfe und die hohen bäume am rand der stadt
†††

31.7.16

...und wir sitzen wieder ums lagerfeuer und lauschen der mukke


 

...denn sonntag ist stalker-tag! ein guter tag, denn wir konnten endlich die dokumente klauen und sind unterwegs zur bar, um uns mit dem wirt zu treffen.

aber zwischendurch muss zeit sein, sich ums lagerfeuer zu setzen und der mukke zu lauschen...


der maulwurf ist übrigens schon wieder gestorben. *frustrated screaming*




29.7.16



"It is said in those districts that not all the trains which run on the city’s tracks are listed in Metropolitan Transit’s compendious schedule. The residents will tell you that after midnight, on some nights, there will be other trains, trains whose cry is different, the bellow of some great beast fighting for its life. And if you watch those trains go past, behind those bright flickering windows you will see passengers unlike any passengers you have seen when riding the trains yourself: men with wings, women with horns, beast-headed children, fauns and dryads and green-skinned people more beautiful than words can describe. In 1893, a schoolteacher swore that she saw a unicorn; in 1934, a murderer turned himself into the police, weeping, saying that he saw his victims staring at him from a train as it howled past the station platform on which he stood.

 These are the seraphic trains. The stories say they run to Heaven, Hell, and Faërie. They are omens, but no one can agree on what they portend. And although you will never meet anyone who has seen or experienced it, there are persistent rumors, unkillable rumors, that sometimes, maybe once a century, maybe twice, a seraphic train will stop in its baying progress and open its doors for a mortal.

 Those who know the story of Thomas the Rhymer—and even some who don’t—insist that all these people, blest or damned as they may be, must be poets."

Sarah Monette, Somewhere Beneath Those Waves
 

26.7.16

silverlight



http://www.polyvore.com/silverlight/set?id=204295044 

24.7.16

war eine anstrengende woche. gut, dass ich heute frei habe, nicht einmal nachtdienst, sondern einfach nur einen ganzen tag frei. die ameisen sind extrem reduziert worden. was ich nicht erledigt habe (rausschmeissen, in der dusche runterspülen) erledigt das gift. man muss geduld haben. es dauert lange, bis wirklich wirkung eintritt. oberflächlich merkt man schon ein bisschen was. neben dem gift liegen jede menge eingetrockneter ameisenleichen, also es wirkt schon recht gut...aber darum geht es nicht. es geht darum, dass die nester für immer zerstört werden. deshalb müssen die ameisen das gift in die nester tragen. was sie anscheinend auch machen. das gift wird immer weniger, an einer stelle musste ich schon nachstreuen. ich war jede nacht immer wieder checken, ob wieder welche draussen sind. dazwischen hab ich immer geschlafen, dann wieder aufgestanden...ohne wecker... ich hab anscheinend einen inneren wecker, den ich programmieren kann...was ich aber sicher nicht mache, wenn ich zur arbeit muss.:) weil dann würde er versagen, der wecker. hundertprozentig.

mir geht es viel besser als eine woche zuvor. bin wieder stärker und nicht mehr so extrem müde. ich nehme jetzt auch recht oft sanostol mit eisen zu mir. man merkt die wirkung sofort. ich hab unheimlich viel kraft gebraucht und verbraucht und jetzt fliesst wieder neue kraft nach - ich musste mich nicht wirklich lang regenerieren, was mich freut. der körper ist nicht übel drauf! mental war es am anfang nicht so leicht, aber irgendwann entkrampft man sich und chillt, weil man merkt, dass die harte arbeit auch zu einem ziel führt. ich bin zufrieden. vorerst mal.

klar kommt sofort wieder was neues nach. erstens ist der schlauch bei der dusche anscheinend durchgerostet und gebrochen. heisst, dass ich bzw. unser hausmeister die dusche ersetzen muss. das ist eh nicht das schlimmste, das geht speedigst. das, was mich geschockt hat, war, dass ich erst jetzt draufgekommen bin, wie viel wasser in meinem haushalt verschwendet wird, weil der wasserhahn im bad nicht dicht ist und tropft. viel ärger als früher... er hat früher schon ein kleines bisschen getropft und m. und ich haben uns nicht wirklich darum gekümmert. warum auch immer...der haushalt war unsere sache nicht und keiner war jemals für irgendetwas zuständig. kindergarten halt. aber jetzt sieht die sache anders aus. es ist mein haushalt. was für den wasserhahn natürlich heisst, dass er nächste woche vom hausmeister inspiziert und repariert werden muss. die dichtung bei der armatur ist kaputt, man kann sie nicht mehr ganz schliessen. ich habe sie jetzt erstmal mit einem festen gummiringerl, einem sogenannten rexgummi, fixiert. der sitzt so fest, dass die armatur fast dicht ist. fast...denn sie tropft noch immer. ein bissschen. was noch immer zu viel ist. ausserdem - wie sieht das denn aus. ein rexgummi auf der armatur und der abgebrochene duschschlauch. näh. wird repariert. gut dass unser hausmeister so ziemlich alles reparieren kann. manches besser, manches schlechter. aber man erspart sich diese vollidioten in der wohnung, denen man sogar die fahrtkosten erstatten muss. ich geb dem hausmeister ein kleines trinkgeld und das war's. und ich muss nix im baumarkt kaufen, denn er besorgt alle teile selber. die kosten verrechnet er dann dem hauseigentümer. ich wär ja schön blöd, wenn ich einen cent zuviel zahlen würde.:)

inzwischen verwende ich das wasser, das beim tropfenden wasserhahn rauskommt, zum blumengiessen, abwaschen und dann sammle ich noch wasser für's aquarium. ich muss eh wasserwechseln. ich bin so froh, dass ich gemerkt habe, was nicht stimmt. ich kann viel geld sparen, das unnütz rausgeflossen wäre und das freut mich extrem.
das zusammen mit dem ameisenproblem, das ich wirklich in den griff zu bekommen scheine, ist mein highlight der Woche.

zur feier dieses highlights habe ich beschlossen, 2 projekte auf kickstarter mitzufinanzieren. ein comic und ein plüschi. ich bin gespannt, ob sie es schaffen und ich drücke extremst die daumen. das comic ist ein gespenster/horror/weird-fiction sammelband mit über 200 seiten. ein ehrgeiziges projekt mit einigen grossen namen. es sind aber auch newcomer dabei. wenn das wirklich umgesetzt wird, wird es eine grosse sache.
das plüschi ist eine bitterböse kreuzung aus orange und krabbe. sie ist total strange, sieht so aus, als würde sie alles und jeden niedermachen und passt perfekt zu meiner kleinen, gediegenen sammlung. leider wird sie erst im nächsten jahr verschickt...es dauert halt ein weilchen, bis man so einen plüschling produziert. hoffentlich wird sie finanziert. die frau, die sie herstellt, hat noch zwei anderen krabben-obstmonster, nämlich lime und lemon, aber die orange ist brutaler. lemon wäre auch noch in der engeren auswahl gewesen, aber lemon sieht nur angepisst aus, während die orange den eindruck erweckt, als wäre sie der neue freddy kruger. also - ich liebe sie! her zu mir!!!

ich hab inzwischen viel platz geschaffen für schöne neue dinge, weil ich meinen mist von früher entsorgt hab...klingt jetzt echt so, als wär ich ein messi, der sich gerade mal durchringt, einen sack müll rauszuschmeissen. nee, so ist es nicht. unter mist versteh ich die falschen dinge im haushalt. geschenke von leuten, die sich als freunde ausgegeben haben und irgendwas anderes waren, nur keine freunde (gruselig...). bücher, die ich nie lesen würde, weil sie mir irgendwie nicht sympathisch sind (warum ich sie gekauft habe, ist mir ein rätsel). doppelte bücher. klamotten, die entweder nie gepasst haben oder mir nicht gefallen. modeschmuck und blödes zeug vom flohmarkt, das ich nie tragen würde. alles das muss raus. sehr viel ist schon beim caritas-shop gelandet, einiges muss noch raus. ich habe doch tatsächlich regale, die wohltuend leer sind. also nicht ganz leer, aber es gibt grosse lücken, es ist nicht mehr alles vollgeramscht. wenn ich jetzt was besitze, ist es ganz meins. ich hab genügend gegenstände, die ich über alles liebe. und diesen dingen gegenüber ist es auch unfair, wenn man sie quasi zumüllt. sie brauchen auch freiraum, damit sie überhaupt erst von dir bemerkt werden. ansonsten gehen sie irgendwie im wust von mist unter, was total schade wäre.

es ist schön, wenn die wohnung nicht vollgestellt ist und wenn die falschen gegenstände verschwinden. alles wirkt so fröhlich und der energiefluss ist wie ein quicklebendiger strom oder eine quelle, so frisch und lebendig. eine neue wohnung. so fühlt sich das an.

ich hatte vor kurzem geburtstag und besuch von meinen eltern. wir sind zusammen im erkerzimmer gesessen und hatten ein festmahl. der absolute hammer. der ganze, wirklich grosse tisch war voll köstlicher sachen, schlaraffia ist ein sch****dreck dagegen, ich schwör's! ich hab 2 wunderschöne pflanzen bekommen - einen yucca und eine dieffenbachia. beide liebe ich sehr. die dieffenbachia ist ne kleine diva. man muss sehr gut aufpassen, wohin man sie stellt, aber ich glaube, nach einigem herumprobieren habe ich jetzt endlich den richtigen platz für sie gefunden. beide pflanzen stehen im erkerzimmer. und beide haben schon neue blätter bekommen.:) ich hab natürlich auch noch bücher bekommen - ich krieg immer bücher zum geburtstag geschenkt. was anderes wünsche ich mir auch nicht. ja, und lush-seifen und duschgels und dann noch neue wolle für's monster-stricken! yay!! ganz grosse freude!! aber am besten war das zusammensitzen und reden. das ist immer das beste dran, wenn sie kommen.

m. war klarerweise auch da, stalker spielen. wir rücken unglaublich langsam und unglaublich unbarmherzig auf pripyat vor. wir haben das agroprom-gebäude endgültig von banditen gereinigt und jetzt werden wir nur noch schnell den maulwurf retten. was wahrscheinlich jeden stalkerspieler zum lachen bringt. der maulwurf sollte lemming heissen. wenn man ankommt, um den mann  zu retten, latscht der dirket in den kugelhagel der feinde rein. direkt! ohne mit der wimper zu zucken. m. sagte, dass der mann sterben will. aber genau das darf er nicht, weil er infos für uns hat. also müssen wir den lebensmüden menschen irgendwie davor bewahren, sich in den kugelhagel zu schmeissen. es ist weiss gott nicht leicht. andererseits haben wir schon schlimmeres erlebt. viel viel schlimmeres...

17.7.16

und zackbumm war wieder alles im arsch


es hat sich wieder eine zecke in form eines webcrawlers an mein blog gehängt, also werde ich versuchen, ein script im netz zu finden, das die verdammten bots und crawler endlich von mir fernhält. es wird echt zeit für so eine aktion. so schwer wird das ja auch wieder nicht sein. 

nachtrag: kleine meldung aus meinem haushalt: wollte vorhin noch kurz einen eimer frisches wasser ins aquarium leeren. was einigermassen normal ist. man leert halt nen eimer wasser ins aquarium, zackbumm fertig. der wahnwitz war, dass der verdammte henkel vom eimer abgebrochen ist. ich hab unmengen wasser aufgemoppt - wie bei nem rohrbruch. wenigstens ist der boden jetzt wunderbar sauber. ganz toller abend. ganz ganz toll. verarschen kann ich mich allein, universum, du sadistisches kleines mistding.

hab ich vorhin echt zackbumm geschrieben? oO

nacht, welt! träumt was schönes und wildes und lasst die webcrawler nicht in eure träume rein!


habe jetzt bei allen blogs die https-weiterleitung aktiviert. dadurch soll nicht nur für meine blogs und mich, sondern auf für meine besucher mehr sicherheit gewährleistet sein. https ist sicher gut, keine frage. auf jeden fall ein schritt in die richtige richtung. trotzdem möchte ich mich noch schlaumachen, wie man referrer spam oder ghost spam, dem meine blogs so wie alle anderen blogspot-blogs ausgesetzt sind, am besten verhindert. es kann ja sein, dass die spammer gar nicht durch die verschlüsselung kommen, aber wenn ja, möchte ich auf jeden fall gewappnet sein!

15.7.16

LICHT


"wir zerschneiden staub mit rostigen rasiermessern
tragen folianten und säcke bunten sandes
auf lichtungen zusammen
träume von irland, von wäldern
ich sah einmal einen hirsch
im mond versammeln wir uns und tauschen
kristalle und kinder aus kerzenwachs
nachts nehme ich sie aus den schatullen
und lasse sie auf der tischplatte herumlaufen
sie sind so wunderschön
jede nacht muss ich weinen
einmal sah ich sogar einen hirsch"


(FAUN - "LICHT")

"wir spielen mit dunklen kräften, die wir mit unseren namen nicht erfassen können, wie kinder mit dem feuer spielen, und es scheint einen augenblick, als hätte alle energie bisher ungebraucht in den dingen gelegen, bis wir kamen, um sie auf unser flüchtiges leben und seine bedürfnisse anzuwenden. aber immer und immer wieder in jahrtausenden schütteln die kräfte ihre namen ab und erheben sich, wie ein unterdrückter stand gegen ihre kleinen herren, ja nicht einmal gegen sie - sie stehen einfach auf, und die kulturen fallen von den schultern der erde, die wieder gross ist und weit und allein mit ihren meeren, bäumen und sternen."

(FAUN - "LICHT")


worte, die mir ewig viel bedeuten und die ich wieder und immer wieder lesen muss, um mich zu erinnern. zu oft wurde mir die erinnerung schon genommen, zu oft war ich traurig wegen der leere, dem fehlen von sinn. hier finde ich so viel von dem, was auch in mir ist.