8.12.17

wir sind hier zuhause. alles andere tötet uns

sehr dramatischer titel heute wieder mal. aber ich meine es so, wie ich es sage.
irgendwann im leben beginnt man, sich mit anderen zu vergleichen, ob man will oder nicht. es passiert dir einfach, und du bemerkst es zuerst auch nicht. dürfte eine unterbewusste sache sein, oder du bist das opfer einer programmierung. einer manipulierung deiner gefühle. du bemerkst, dass du untergehst in ihrer grossen, bunten prallen, lauten welt. dann wirst du eine zeitlang mithalten wollen, bemerkst, dass du das auch wieder nicht kannst, weil du doch noch dieses sonderbare individuum geblieben bist. irgendwie bist du ja doch noch da. anpassen geht also nicht - sie würden es sowieso bemerken und dich gerade mal dulden. - wenn du ganz viel glück hast und eventuell auch optisch ein bisschen hinkommst und irgendwie verwertbar bist *hechel* (oder wenn du bei deiner optik ein bisschen nachhilfst und sie quasi übers ohr haust und blendest... das soll ja ziemlich leicht sein) - ernst genommen wirst du samt und sonders eh nicht. man sollte mal überlegen, ob das dort, wo du gerade gelandet bist, nicht sowieso die grundeinstellung ist - ernst genommen wird prinzipiell keiner, aber man redet pausenlos über sich selbst, missbraucht die anderen als zuhörer und spiegel, in die man permanent reinglotzen kann - wer nimmt den anderen schon richtig wahr? seine gefühle, die feineinstellung? man sucht und findet in den anderen followers, die alles liken, was man an gedanklichen blähungen ins netz ablässt. hm. warum zum geier du dort gelandet bist -- aber ich glaube, jeder landet irgendwann mal dort -- es wird zeit, dass du deinen abgang vorbereitetst, und wenn du damit deine probleme hast, sieht man, wie weit du schon im sumpf steckst. es sei denn natürlich, du fühlst dich dort wohl und bist der meinung, dass du dich dort gefunden hast und dass nichts mehr zu erforschen ist. dass eh alles irgendwie passt. dass eh alle irgendwie ok sind. dass du vielleicht nur lauter und praller sein musst, damit du dich dann irgendwann auf die spitze dieses sonderbaren aufgeblähten konstrukts schwingen kannst wie die pervertierte virtuelle form von reinhold messner, der einen berg aus sch**** bezwingt und warum das ganze??

WEIL ER DA IST

so sagte messner mal über einen seiner 80.000er. ich habe diesen berg gesehen und er stand in meinem weg, also habe ich ihn erklommen, die sau, und jetzt ist ruhe und ich kann zufrieden weiterleben, ohne mich vor einen güterzug schmeissen zu müssen.

wir sind alle so. das dürfen wir nicht vergessen. und unser berg steht im netz. quasi.

ich weiss, dass dieser text von anfang an entgleist ist und mit der bezwingung des 80.000er seinen grässlichen höhepunkt erleben musste und es tut mir von herzen leid. eigentlich wollte ich nur sagen, dass man eventuell versuchen könnte, man selbst zu bleiben, auch wenn alles andere da draussen absolut anders ist. wenn man es nicht schafft, wird man aufgesaugt, aufgebraucht, verwertet und weggeschmissen (was dann noch übrig ist). man soll sich einfach nur bemühen, so wenig wie möglich verwertbar zu sein. heute ist ein christlicher feiertag, wieder mal keine verdammte ahnung, welcher, und ich werde einfach weiter kaffee trinken und mir überlegen, was ich im sogenannten real life heute anstellen kann. wahrscheinlich wird es in der erledigung des haushalts gipfeln. wie so oft. macht es gut da draussen, wer auch immer ihr seid.