die geräusche des zuges, schleifen auf schienen
der mond brüllt mich an wie ein hungriges tier
quietschendes metall und zischende funken
ach vor dieser zugfahrt grauset es mir
das leere abteil gähnt schwarz mir entgegen
lichtlose höhle, ein schatten darin
der krötige koffer flegelt derb und bedrohlich
über dem flatternden schatten dahin
kalter nachtwind bauscht vorhang und kleidung
die heizung auf hochdampf und doch friert man ein
der mond brüllt und kreischt mit tausenden stimmen
der schaffner schleicht durch die gänge allein
in der lok sinkt der zugführer blutlos zu boden
durch die gänge schleicht der schaffner-vampir
den mond verbirgt ein blutroter schleier
ach vor dieser zugfahrt grauset es mir
der sinistre schaffner pocht diskret an mein abteil
er kommt herein und lächelt so fein:
er knipst ein löchlein in meinen fahrschein
und zwei ganz kleine in mein hälselein
kleine erinnerung an die wilden zugfahrten bei nacht, nebel, wind und wetter, die füsse am gegenüberliegenden sitz (auf einer zeitung, natürlich, natürlich...), die sisters of mercy voll aufgedreht im walkman, ein kaffeechen oder eine dose bier oder was man auch immer lustiges mithatte in der hand und alle fenster im abteil weit offen, um den mond hereinzulassen...
der vorhang bauschte sich, man war allein mit sich und dem mond und der mukke und manchmal konnte man nicht umhin, das ouija-board herauszunehmen und eine keine runde mit den geistern zu plaudern. wilde nächte. ich zehre heute noch davon :)