29.1.19
28.1.19
27.1.19
im winter
im winter
(dem grossen baumeister der welt)
in den blauen nächten
zwischen schlafen und wachen
träumend wohl
fein gewobene ornamente
durchbrechen den blauen baldachin
floral, gotisch, kristallin,
in unbekümmerter vielfalt
wachsend und webend
still lächelt er
und rätselhaft
das lächeln der sphingen
und tausend kerzen, geliebter,
tausend kerzen will ich dir bringen
25.1.19
st.leonhard, teil 1
aus meinem friedhofsbilder-archiv. st. leonhard in graz ist ein alter friedhof, schön gelegen und historisch interessant. das unterste bild z.b. zeigt das grab von admiral von tegetthoff.
22.1.19
Ich sehe schwarze Vögel am ergrauenden Himmel kreisen.
Manchmal denke ich, ich bin einer von ihnen. Eine Krähe.
Eine schwarze, etwas struppige Krähe mit einem grauen Fleck auf der Brust.
Niemand liebt Krähen wirklich, es sei denn, andere Krähen, und nicht einmal das ist sicher.
Sie fliegen kreischend weg. Ihr schwirrer Flug über den dunklen Himmel hinterlässt
Spinnweben auf meiner Netzhaut.
Ich denke an Friedhöfe und die hohen Bäume am Rand der Stadt.
Manchmal denke ich, ich bin einer von ihnen. Eine Krähe.
Eine schwarze, etwas struppige Krähe mit einem grauen Fleck auf der Brust.
Niemand liebt Krähen wirklich, es sei denn, andere Krähen, und nicht einmal das ist sicher.
Sie fliegen kreischend weg. Ihr schwirrer Flug über den dunklen Himmel hinterlässt
Spinnweben auf meiner Netzhaut.
Ich denke an Friedhöfe und die hohen Bäume am Rand der Stadt.
20.1.19
kannst du noch reden? manchmal denke ich du wärst schon weg und ich lausche aufmerksam
versuche in den geräuschen der stadt dort unten im summen der elektrischen leitungen der
telefonleitungen der drähte die sich kreuz und quer über die stadt spannen im zischen der
elektrischen leitungen der endlosen geräuschkulisse ein wort zu finden nur für mich und ich lausche
angestrengt in die köpfe der bewohner der stadt hinein ich lese ihre gedanken ihre herzen obwohl ich
es nicht sollte aber einsam bin ich herr und ein gequälter sklave meiner einsamkeit allein bin ich hier
und ich hätte eben fast geschrien ein schrei und alle würden mich hören doch stumm bin ich
geworden aber auch ich brauche ein wort nur für mich doch ich kann nicht mehr hören, nicht
verstehen aber ich werde weiter angestrengt lauschen auf ein wort nur für mich
versuche in den geräuschen der stadt dort unten im summen der elektrischen leitungen der
telefonleitungen der drähte die sich kreuz und quer über die stadt spannen im zischen der
elektrischen leitungen der endlosen geräuschkulisse ein wort zu finden nur für mich und ich lausche
angestrengt in die köpfe der bewohner der stadt hinein ich lese ihre gedanken ihre herzen obwohl ich
es nicht sollte aber einsam bin ich herr und ein gequälter sklave meiner einsamkeit allein bin ich hier
und ich hätte eben fast geschrien ein schrei und alle würden mich hören doch stumm bin ich
geworden aber auch ich brauche ein wort nur für mich doch ich kann nicht mehr hören, nicht
verstehen aber ich werde weiter angestrengt lauschen auf ein wort nur für mich
17.1.19
15.1.19
beinhartes update
ein grösseres website-update mit kurzgeschichten/texten, zum teil sehr alt:
neu auf der hp sind:
die seltsame welt der spiegel (gedicht)
gefrierfleisch (gedicht)
im auto (kurztext/gespräch mit einem freund)
puppen (gedicht)
töten alle lust (briefausschnitt/heiteres philosophieren)
ich habe heute frei und dachte mir, warum nicht etwas nützliches machen. natürlich ruft der haushalt nach mir wie immer (lol) und ein kleines amazonpackerl sollte auch ausgepackt werden (lechz), aber wenn ich mal ein update mache, dann wird das auch durchgezogen. beinhart.
hab auch an dich denken müssen, als ich gestern nacht am computer sass
und an die bar in meinem kopf, und ich hab mir gedacht, dass du mir dort
manchmal hilfst, wenn du willst natürlich. nur wenn du willst. denn es ist
viel arbeit dort und ich brauch dich sehr
und deshalb hab ich ein plakat entworfen für dich und mich und diese seltsame
bar, wo wir manchmal an der theke stehen und diese leuchtenden drinks mixen
und giftiggrünen absinth ausschenken, und dunklen wein...
und an die bar in meinem kopf, und ich hab mir gedacht, dass du mir dort
manchmal hilfst, wenn du willst natürlich. nur wenn du willst. denn es ist
viel arbeit dort und ich brauch dich sehr
und deshalb hab ich ein plakat entworfen für dich und mich und diese seltsame
bar, wo wir manchmal an der theke stehen und diese leuchtenden drinks mixen
und giftiggrünen absinth ausschenken, und dunklen wein...
13.1.19
in der allee
ausschnitt aus einem brief, vor ewigkeiten geschrieben und dennoch wahr, wahrer als vieles von dem, was danach kam
wälder. da waren grosse, bräunlich-rote wälder in einem meer aus nebel. manchmal schien es, als würden sie lautlos an uns vorübergleiten, als wir die strasse entlangfuhren, die im regen glänzte. eine stimme, zerbrechlich, wie ein klirrendes spiel aus glasscherben, wehte gespenstisch durch die graue zwielichtlandschaft, eine stimme, die von leid sprach und von der ästhetik des schmerzes. das wesen sprach von tausenden und abertausenden toden.
‚nichts ist echt‘ hast du geschrieben, als du das vorige mal im spiel warst, nichts ist echt und auch wir sind es nicht. wir sind einfach nicht real. und deshalb gibt es das spiel, damit wir real werden, irgendwo da draussen in einer welt, die wir bewohnen. du weißt, dass die sogenannte realität, wie sie die anderen jeden tag erleben, alles andere als real ist? sie ist so vergänglich, dass sie nicht mal die nächsten 10 jahre bestand haben wird. die welt, in der ich mich bewege, existiert aber schon viel länger, seit dem tag, an dem ich fühlen konnte. vielleicht sollte man den begriff ‚realität‘ einmal überdenken und neue definitionen finden?
wo lebt die seele? in welchen häusern lebt sie, was isst sie, was trinkt sie, warum weint sie oft, mitten im leben? (wohl, weil sie vom tod träumt. müde seelen weinen, weil sie schlafen wollen)
meine definition der realität ist recht einfach und die meisten würden mir garantiert nicht zustimmen. realität ist dort, wo meine seele lebt, und das ist weiss gott nicht hier. meine seele lebt nicht in dieser alltagswelt, sie ist anders beschaffen, ihre konsistenz ist zu verschieden, zu dunkel, zu traurig, und auch zu ‚lebendig‘. ja, ich bin lebendiger als die menschen, die ich jeden tag treffe. wahrscheinlich, weil meine ‚realität‘ so anders ist, dass ich mir ein echtes leben leisten kann.
wenn ich mit dir im spiel auf dieser dunklen strasse entlangfahre und rechts und links die wälder vorbeigleiten, denke ich, ich kann das anfassen, weißt du, ich kann das fühlen, ich weiss, wie sie aussehen, die wälder und ich kenne dieses gefühl, im nebel zu wandeln (ein seltsames, einsames gefühl...ein ‚irreales‘ gefühl, so im nebel zu wandeln...)
dort gehen wir spazieren, in einer allee, die lang ist und düster. sie sieht irgendwie ein wenig aus wie diese schnurgeraden alleen der grossen friedhöfe oder in irgendeiner stadt, in einem alten stadtviertel, wo es noch diese grossen, kaputten häuser gibt. im nebel gehen wir die allee entlang, über nass glänzende blätter, die glitschig sind und aussehen wie die haut einer schlange. ein geruch liegt dort in der luft, der ist eigenartig und ein wenig unheimlich, denn es riecht dort nicht nur nach vermoderten blättern und regen und erde, sondern nach weihrauch. nach altem weihrauch, oder nach dem gewand eines dunklen engels, der vor uns diese allee entlanggegangen ist, nur ein paar sekunden vor uns. ich stelle mir sein schweres, schwarzes gewand vor, seine langsamen, gemessenen schritte, sein gesicht, das halb im schatten liegt, sein lächelndes gesicht. die augen, diese augen...so gross..diese riesengrossen augen. alles, was von diesem grossen blick getroffen wird, neigt sanft das haupt vor ihm und legt sich nieder, um zu schlafen. der ewige winter, in diesen grossen grossen augen.
ich möchte endlich erfrieren in diesem grossen blick. ich suche diese art des todes, dieses erfrieren in einer winternacht, die sein blick nur ist.
du weißt, ich glaube...
ich bin nur ein kind in diesem dunklen winter’traum‘.
wir wandeln stumm im nebel und man kann nur unseren atem hören, wie rauchfahnen strömt die spur unseres warmen atems, des lebens, in die eiskalte nacht, die noch herbstlich ist, aber nicht mehr lange. der winter wird kommen, alles weist darauf hin, dass der winter bald kommen wird.
‚bald schneit es, ich kann es spüren‘, sagst du und ich weiss nicht, warum, ich neige meinen kopf sanft und fühle einen schleier in meinem haar, obwohl dort keiner ist. ich fühle sanftheit und liebe, die gross ist, liebe zu dir und zu den bäumen. ich nehme deine hand in meine, ganz vorsichtig
und da ist diese stimme, die zerbrochen, wie ein klirrendes spiel aus glasscherben, über der allee schwebt. hörst du? sie singt von tausenden und abertausenden toden.
lass uns weiterspielen, winterelfe, lass uns alles vergessen da draussen, komm in die allee mit mir und fühle, was ich gerade fühle.
im spiel sagen wir die wahrheit. was ist realer als die wahrheit?
wälder. da waren grosse, bräunlich-rote wälder in einem meer aus nebel. manchmal schien es, als würden sie lautlos an uns vorübergleiten, als wir die strasse entlangfuhren, die im regen glänzte. eine stimme, zerbrechlich, wie ein klirrendes spiel aus glasscherben, wehte gespenstisch durch die graue zwielichtlandschaft, eine stimme, die von leid sprach und von der ästhetik des schmerzes. das wesen sprach von tausenden und abertausenden toden.
‚nichts ist echt‘ hast du geschrieben, als du das vorige mal im spiel warst, nichts ist echt und auch wir sind es nicht. wir sind einfach nicht real. und deshalb gibt es das spiel, damit wir real werden, irgendwo da draussen in einer welt, die wir bewohnen. du weißt, dass die sogenannte realität, wie sie die anderen jeden tag erleben, alles andere als real ist? sie ist so vergänglich, dass sie nicht mal die nächsten 10 jahre bestand haben wird. die welt, in der ich mich bewege, existiert aber schon viel länger, seit dem tag, an dem ich fühlen konnte. vielleicht sollte man den begriff ‚realität‘ einmal überdenken und neue definitionen finden?
wo lebt die seele? in welchen häusern lebt sie, was isst sie, was trinkt sie, warum weint sie oft, mitten im leben? (wohl, weil sie vom tod träumt. müde seelen weinen, weil sie schlafen wollen)
meine definition der realität ist recht einfach und die meisten würden mir garantiert nicht zustimmen. realität ist dort, wo meine seele lebt, und das ist weiss gott nicht hier. meine seele lebt nicht in dieser alltagswelt, sie ist anders beschaffen, ihre konsistenz ist zu verschieden, zu dunkel, zu traurig, und auch zu ‚lebendig‘. ja, ich bin lebendiger als die menschen, die ich jeden tag treffe. wahrscheinlich, weil meine ‚realität‘ so anders ist, dass ich mir ein echtes leben leisten kann.
wenn ich mit dir im spiel auf dieser dunklen strasse entlangfahre und rechts und links die wälder vorbeigleiten, denke ich, ich kann das anfassen, weißt du, ich kann das fühlen, ich weiss, wie sie aussehen, die wälder und ich kenne dieses gefühl, im nebel zu wandeln (ein seltsames, einsames gefühl...ein ‚irreales‘ gefühl, so im nebel zu wandeln...)
dort gehen wir spazieren, in einer allee, die lang ist und düster. sie sieht irgendwie ein wenig aus wie diese schnurgeraden alleen der grossen friedhöfe oder in irgendeiner stadt, in einem alten stadtviertel, wo es noch diese grossen, kaputten häuser gibt. im nebel gehen wir die allee entlang, über nass glänzende blätter, die glitschig sind und aussehen wie die haut einer schlange. ein geruch liegt dort in der luft, der ist eigenartig und ein wenig unheimlich, denn es riecht dort nicht nur nach vermoderten blättern und regen und erde, sondern nach weihrauch. nach altem weihrauch, oder nach dem gewand eines dunklen engels, der vor uns diese allee entlanggegangen ist, nur ein paar sekunden vor uns. ich stelle mir sein schweres, schwarzes gewand vor, seine langsamen, gemessenen schritte, sein gesicht, das halb im schatten liegt, sein lächelndes gesicht. die augen, diese augen...so gross..diese riesengrossen augen. alles, was von diesem grossen blick getroffen wird, neigt sanft das haupt vor ihm und legt sich nieder, um zu schlafen. der ewige winter, in diesen grossen grossen augen.
ich möchte endlich erfrieren in diesem grossen blick. ich suche diese art des todes, dieses erfrieren in einer winternacht, die sein blick nur ist.
du weißt, ich glaube...
ich bin nur ein kind in diesem dunklen winter’traum‘.
wir wandeln stumm im nebel und man kann nur unseren atem hören, wie rauchfahnen strömt die spur unseres warmen atems, des lebens, in die eiskalte nacht, die noch herbstlich ist, aber nicht mehr lange. der winter wird kommen, alles weist darauf hin, dass der winter bald kommen wird.
‚bald schneit es, ich kann es spüren‘, sagst du und ich weiss nicht, warum, ich neige meinen kopf sanft und fühle einen schleier in meinem haar, obwohl dort keiner ist. ich fühle sanftheit und liebe, die gross ist, liebe zu dir und zu den bäumen. ich nehme deine hand in meine, ganz vorsichtig
und da ist diese stimme, die zerbrochen, wie ein klirrendes spiel aus glasscherben, über der allee schwebt. hörst du? sie singt von tausenden und abertausenden toden.
lass uns weiterspielen, winterelfe, lass uns alles vergessen da draussen, komm in die allee mit mir und fühle, was ich gerade fühle.
im spiel sagen wir die wahrheit. was ist realer als die wahrheit?
10.1.19
ich glaube, glatte perfektion wird nicht nur überschätzt, sondern auch generell falsch bewertet. sie ist teil einer toten welt, die im krassen gegensatz zu meiner toten welt steht. in meiner welt flirrt das licht in toten dingen und alles ist hoffnung, alles ist ewig. doch dieser tod, von dem ich vorhin gesprochen habe, beraubt uns jeder hoffnung.
ich spüre in dieser nacht meine seele, sie träumt und funkelt und singt
9.1.19
8.1.19
Mein Stern
Stern, der durch mein Fenster trat
in den Tanz der Nachtgedanken,
seine weißen Veilchen tat
auf die Hand des Schaffenskranken,
seine Hilfe mir verhieß,
winkte noch im Morgenschimmer,
als er engelsstill verließ
mein vom Wachen blindes Zimmer:
Stern, wann kehrst du zauberhaft
wieder meinen Traum zu lieben?
Bist du auf der Wanderschaft
durch die Himmel fortgetrieben,
fern im Wolkenozean
auf ein Inselgrab verschlagen,
nie zu retten, abgetan
wie der Staub auf meinen Tagen?
Tage mir und Nächte gehn
als Gespenst durch meinen Jammer,
kehrst du doch noch, Wundersamer,
wird in meiner Sterbekammer
Grabeswind dein Licht verwehn.
Max Hermann-Neisse
7.1.19
remember
gerade hatte sie sich durch einen stapel alter fotos und partyflyer durchgewühlt. ein katalog von joe inferno lag offen auf dem tisch, sie blätterte darin und befand alles, was sie sah, als noch immer tragbar. es war ein stil, den man immer tragen konnte, schon undergroundig, aber irgendwie zeitlos. schwarz, natürlich. absolut schwarz.
die klamotten mit kensingtonmarket-einschlag überblätterte sie, bis sie zu den wirklich guten modellen kam. ein anzug, über den ein kurzes cape drapiert war, oder war das cape ein teil der jacke? - wahrscheinlich. extrem gut genäht, dachte sie, und dieser designerlook, ohne wirklich aufdringlich stylish zu sein. ein kleid fesselte seine aufmerksamkeit - das einzige kleid, das nicht ganz schwarz war. cremefarben und bodenlang, besetzt mit schwarzer spitze an den ärmeln und an der front, und eine unglaubliche gothicfrau als model. atemberaubend, beides.
schockierend klar, der stil, die aussage. das gesicht der frau war ebenfalls ein statement, ebenso der ausdruck in ihren augen. sie sah glücklich aus in ihrem anderssein, zufrieden. ihre augen strahlten und alles an ihr reflektierte das selbstbewusstsein eines menschen, der sich selbst gefunden hatte. ihr schwarzhaariger partner hatte die aura eines jungen bohemien, fast ein wenig filmvampir, schon fast zu schön mit seiner blassen haut und den rabenschwarzen haaren, dem sinnlichen delphinmund, der immer ein wenig zu lächeln schien.
shine blätterte weiter in ihren erinnerungen, von party zu party, von location zu location, von stadt zu stadt. "ballroom esterhofen", viele flyer, ganz viele. "in stahlgewittern", "stormclouds over europe", "pagan cult".
auf dem ganzen tisch verteilten sich inzwischen die flyer, fotos und kataloge und sie sah fast erstaunt zu, wie sich alles in ihrem inneren wieder an seinen platz rückte.
es schneite damals, dachte sie und ich hatte nicht allzuviel an und trotzdem war ich draussen und sah zu wie die schneeflocken fielen, ich stand in der tür, hinter mir ging etwas hartes, industrialmässiges ab und ich stand draussen und hatte tränen in den augen. warum? sie seufzte tief. ich holte mir damals eine erkältung im schnee und als ich nachher in meinem bett lag, konnte ich vor sehnsucht lange nicht einschlafen.
hinter ihren geschlossenen augen sah sie sie auf der tanzfläche, zu schön, um wahr zu sein, und sie sah sich wieder und wieder aufstehen, über die tanzfläche gehen, in richtung tür, am türrahmen lehnen und zum himmel sehen. sie sah noch einmal die schneeflocken tanzen. ihr war schwindlig gewesen, wahrscheinlich hatte sie zuviel getrunken, sie wusste es nicht mehr. aber sie konnte sich daran erinnern, dass sie es fast nicht ertragen hatte, wie sie aus dem dunklen himmel gefallen waren, es war fast psychedelisch gewesen. die flocken waren aus dichtester dunkelheit gekommen, und wenn man nach oben sah, war es so wie in einer glaskugel mit verzerrtem innenleben gewesen. wunderschön, aber fremd. irgendwer schüttelte die schneekugel, in deren innerem sie stand und sie hielt sich am türrahmen an, damit sie nicht fortgerissen wurde.
sie wusste nicht mehr, warum sie damals so traurig gewesen war, aber sie war oft traurig, ganz plötzlich
manchmal weint der tod mitten in unserer seele
dann sollte man sich seiner tränen nicht schämen
die schneeflocken tanzten noch in ihrer erinnerung.
sie sass am küchentisch und fühlte sich fragil und verletzlich
wie damals
o gott ich könnte eingesperrt sein in einer nussschale
und mich für einen könig von unermesslichem gebiete halten
wenn nur meine bösen träume nicht wären
die klamotten mit kensingtonmarket-einschlag überblätterte sie, bis sie zu den wirklich guten modellen kam. ein anzug, über den ein kurzes cape drapiert war, oder war das cape ein teil der jacke? - wahrscheinlich. extrem gut genäht, dachte sie, und dieser designerlook, ohne wirklich aufdringlich stylish zu sein. ein kleid fesselte seine aufmerksamkeit - das einzige kleid, das nicht ganz schwarz war. cremefarben und bodenlang, besetzt mit schwarzer spitze an den ärmeln und an der front, und eine unglaubliche gothicfrau als model. atemberaubend, beides.
schockierend klar, der stil, die aussage. das gesicht der frau war ebenfalls ein statement, ebenso der ausdruck in ihren augen. sie sah glücklich aus in ihrem anderssein, zufrieden. ihre augen strahlten und alles an ihr reflektierte das selbstbewusstsein eines menschen, der sich selbst gefunden hatte. ihr schwarzhaariger partner hatte die aura eines jungen bohemien, fast ein wenig filmvampir, schon fast zu schön mit seiner blassen haut und den rabenschwarzen haaren, dem sinnlichen delphinmund, der immer ein wenig zu lächeln schien.
shine blätterte weiter in ihren erinnerungen, von party zu party, von location zu location, von stadt zu stadt. "ballroom esterhofen", viele flyer, ganz viele. "in stahlgewittern", "stormclouds over europe", "pagan cult".
auf dem ganzen tisch verteilten sich inzwischen die flyer, fotos und kataloge und sie sah fast erstaunt zu, wie sich alles in ihrem inneren wieder an seinen platz rückte.
es schneite damals, dachte sie und ich hatte nicht allzuviel an und trotzdem war ich draussen und sah zu wie die schneeflocken fielen, ich stand in der tür, hinter mir ging etwas hartes, industrialmässiges ab und ich stand draussen und hatte tränen in den augen. warum? sie seufzte tief. ich holte mir damals eine erkältung im schnee und als ich nachher in meinem bett lag, konnte ich vor sehnsucht lange nicht einschlafen.
hinter ihren geschlossenen augen sah sie sie auf der tanzfläche, zu schön, um wahr zu sein, und sie sah sich wieder und wieder aufstehen, über die tanzfläche gehen, in richtung tür, am türrahmen lehnen und zum himmel sehen. sie sah noch einmal die schneeflocken tanzen. ihr war schwindlig gewesen, wahrscheinlich hatte sie zuviel getrunken, sie wusste es nicht mehr. aber sie konnte sich daran erinnern, dass sie es fast nicht ertragen hatte, wie sie aus dem dunklen himmel gefallen waren, es war fast psychedelisch gewesen. die flocken waren aus dichtester dunkelheit gekommen, und wenn man nach oben sah, war es so wie in einer glaskugel mit verzerrtem innenleben gewesen. wunderschön, aber fremd. irgendwer schüttelte die schneekugel, in deren innerem sie stand und sie hielt sich am türrahmen an, damit sie nicht fortgerissen wurde.
sie wusste nicht mehr, warum sie damals so traurig gewesen war, aber sie war oft traurig, ganz plötzlich
manchmal weint der tod mitten in unserer seele
dann sollte man sich seiner tränen nicht schämen
die schneeflocken tanzten noch in ihrer erinnerung.
sie sass am küchentisch und fühlte sich fragil und verletzlich
wie damals
o gott ich könnte eingesperrt sein in einer nussschale
und mich für einen könig von unermesslichem gebiete halten
wenn nur meine bösen träume nicht wären
6.1.19
The Dead Are Alive - The Etruscan Kills Again - L'etrusco Uccide Ancora (1972)
den ganzen film kann man nur auf youube anschauen. ich mag ihn sehr, er hat dieses gewisse etwas. wie immer bei solchen filmen - nichts für kinder. einige szenen sind recht blutig.
https://youtu.be/5flwZS3ZPyI
The Dead Are Alive (Italian: L'etrusco uccide ancora / The Etruscan Kills Again) is a 1972 giallo film by Italian director Armando Crispino, with music by Riz Ortolani, and starring Alex Cord, Samantha Eggar and John Marley.[1][2] It was released in Germany as Das Geheimnis des Gelben Grabes (Mystery of the Gold Diggers), in France as Overtime, and in Spain as El dios de la muerte asesina otra vez (The Death God Kills Again).[3] The film was produced by Artur Brauner and the story was based on a giallo novel written by Bryan Edgar Wallace.[4]
https://youtu.be/5flwZS3ZPyI
The Dead Are Alive (Italian: L'etrusco uccide ancora / The Etruscan Kills Again) is a 1972 giallo film by Italian director Armando Crispino, with music by Riz Ortolani, and starring Alex Cord, Samantha Eggar and John Marley.[1][2] It was released in Germany as Das Geheimnis des Gelben Grabes (Mystery of the Gold Diggers), in France as Overtime, and in Spain as El dios de la muerte asesina otra vez (The Death God Kills Again).[3] The film was produced by Artur Brauner and the story was based on a giallo novel written by Bryan Edgar Wallace.[4]
Two young people looking a place to make love are brutally murdered in an Etruscan tomb which had recently been violated by a group of archaeologists, led by Prof. Porter (Alex Cord). The corpses are positioned so as to indicate they were murdered as sacrifices to the Etruscan Death-god Tuchucha. Several other murders occur, focusing on members of the archeology team and friends of Prof. Porter's. The victims have their heads bashed.
daisy duck in pornland
befindlichkeit: so làlà, einigermassen gerädert von einigen alpträumen
(kann mich an sie nicht erinnern, weiss aber, dass es mindestens 2 waren),
bin gerade aufgestanden und versuche mich mit milchkaffee,
der seltsamerweise viel stärker ist als espresso, wieder ins land
der lebenden zurückzubeamen. nussi schaut wieder mal youtube-videos
(messiah of evil) und ich blogge. kein schlechter morgen.
obwohl das internet heute spinnt. ist so langsam wie mit einem einwählmodem.
neueste neuigkeit von tumblr - und die kann ja nicht gut sein: nachdem ich vorigen sonntag einige fotos und ein video hochgeladen hatte, kam schon eine email von tumblr an, und der ton, den sie in dieser mail angeschlagen haben, war, gelinde gesagt, megabedrohlich. ein teil der mail war auch in fett geschrieben - und zwar dieser: dass sie mir ein für alle mal verbieten, expliziten content auf tumblr hochzuladen. örks. das nächste mal werden sie alles in gross schreiben, danach in gross und fett und sollte ich danach immer noch fotos hochladen, werden sie mir nen darkweb-killer schicken. ok, alles von anfang an: ab dem 17.12. hat tumblr damit begonnen, fotos mittels zensur-bots auszusortieren und vor den blicken der eventuell jugendlichen betrachter zu verbergen, in form eines platzhalters. darauf steht, dass der inhalt eventuell jugendgefährdend ist. eventuell. die bots knallen dir auf verdacht hin einen platzhalter drauf und deine fotos sind zwar nicht weg, aber es schaut tierisch scheisse aus, wenn es in deinem archiv vor platzhaltern nur so wimmelt. dein blog schreit PORN. aber du hast nix gemacht. und im prinzip denkst du dir nur: schade. du hättest plötzlich ganz gern etwas gemacht *evilgrin* aber du bist erstens verklemmt und zweitens fadisierst du dich bei porn. tja.
die fotos, die tumblr als jugendgefährdend geflaggt hat - 12 an der zahl, waren unter anderem: 2 fotos von schokoriegeln (ein vego-bar und ein m&m's-bar), eine tasse mit daisy duck drauf (wohlgemerkt in keiner pornografischen pose, sondern einfach nur ihr gesicht. das war irgendwie der tragischste irrtum von allen), einmal pasta mit sugo und oliven (wenigstens das war porn, nämlich food-porn), eine sockenpuppe, die ich mal genäht hab (leider im ernst. sieht aus wie ein schwarzer mumin und dürfte für das jugendliche auge erträglich sein), eine von meinen drahtskulpturen (eine kleine elfe, nur fehlen bei ihr die körperlichen attribute, die nötig wären, um sie als pornografisch zu bezeichnen. einfach nur eine kleine elfe auf einem bizarr verschnörkelten podest. vielleicht war es ja das podest, wer weiss). ich kann mich leider nicht mehr an die anderen erinnern, aber in diesem sinn ging es weiter. die bots auf tumblr haben ganze arbeit geleistet! und es sah tatsächlich so aus, als würde ich tumblr mit porn zuspammen. :)
und dann kam das video. auf instagram reblogge ich manchmal auch videos, die in richtung ASMR gehen. ich mag die glamourösen slime-videos, aber auch sehr gern mukbang, der vielleicht nicht so glitzy ist, aber umso (wahn)witziger. diesmal ging es um ein slime-video. ein slime, der pumpkin-patch-slime irgendwas hiess, wurde von einem mädel mit langen glitzrigen krallen total durchgeknetet, dazu waren ärgste geräusche zu hören und yeah, dieses video hat tumblr dazu bewogen, mir eine wutentbrannte message zu schicken, dass ich doch endlich damit aufhören soll, porn hochzuladen, weil sie mich ansonsten rausschmeissen. "and we don't want to do that".
die mail war nicht mehr gelassen bis heiter, sondern hatte diese gewisse schärfe im unterton. und ein teil davon war bold geschrieben, fett und garstig und anklagend. und obwohl ich wieder mal nix getan habe (ich weiss ich weiss, manchmal hab ich was getan, z.b. in der schule mal ein fenster eingeschmissen, und ich hab mich immer rausgeredet, aber dieses mal bin ich unschuldiger als ein neugeborenes lämmchen zum osterfest, ich schwöre es).
ich konnte dann einen button finden, auf dem APPLY stand. ich fand diesen button auf den geflaggten, armen armen bildern, aber nur auf meinem dashboard, d.h. ich musste teils bis zum anfang meines blogchens runterscrollen, bis ich alle 12 "übeltäter" hatte und 12 x auf APPLY klicken konnte. denn das formular, welches man mir per email geschickt hatte, funktionierte nicht. was mich zum kreischen, fluchen und headdesken brachte. ich dachte mir noch, naja, hab ich halt auf APPLY geklickt und nun darf ich 100 jahre warten, das königreich wird in tiefen tiefen schlaf versinken, bis ein mitglied des tumblr-staffs sich durch die dicke dornenhecke schneidet und die gefangenen, zu unrecht beschuldigten prinzessinnen befreit, also ich hab damit gerechnet, dass es wochenlang dauern wird, bis sich "da was tut", aber da hat sich bald was getan - meine bilderchen waren in 2 minuten freigeschaltet und tumblr hat es sogar geschafft, wieder auf guter alter kumpel zu machen und eine entschuldigung abzusondern.
seither getrau ich mich nicht mehr, was hochzuladen. heute ist sonntag und normalerweise schmeiss ich am sonntag das zeug von meinem handy auf tumblr, damit das handy wieder bisschen luft zum atmen hat, sozusagen, aber heute sitz ich wie gelähmt vorm compi und schwitze vor mich hin. ich denke mir, ich werde ein kleines uploadpäuschen einlegen, vielleicht bis nächsten sonntag. ja. das wird das beste sein.
weitere nachrichten der vergangenen woche: andrea kauft schon die ersten halloween-geschenke, es hat tierisch geschneit und ich mach ausser arbeiten im prinzip nicht allzu viel, aber das ist manchmal auch das beste, was man tun kann. m. kommt heute wieder mal vorbei zum zocken, wir haben heute den grossen boss-fight in resident evil biohazard vor uns, mit dad, der wieder mal ein gartengerät mörderisch aufgerüstet hat, wir haben eine kettensäge, die nicht wirklich gut funktioniert. aber kettensäge ist kettensäge. besser als das messer. und 1000 x besser als diese öde flinte, mit der man 10 schuss hat, nix trifft und die leider nicht genug wumms hat, um einem monster wirklich mal die rübe wegzublasen.
messer ist besser.
immer.
die horrornachricht des tages: die weihnachtskekse sind aus.
und über das schulfenster werde ich bald berichten. die ganze story. eine sonderbare story, aber das war ja wohl eh schon klar.:)
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kaffeeklatsch
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tumblr
5.1.19
crystal ship
im traum vermischt sich gegenwart und vergangenheit, nur im traum, das weiss er, kann er sie noch erreichen, zu viele barrieren sie brennen wie säure, denkt er
im traum steht er auf und tritt ans fenster
im traum geht er treppen hinauf und hinab
geheime treppen
er folgt dem leisen nachhall ferner stimmen, und musik und lachen schwebt im raum,
bis er wieder in dem dunklen raum steht, in dem lichtflecken über die wände tanzen
er bleibt am eingang stehen, bis sich seine augen an die dunkelheit gewöhnen
es dauert lange. manchmal zu lange. er hat angst, dass es wieder geschieht. dass der traum sich auflöst wie so oft zuvor und er aufwacht mit rasendem herzschlag und ausser atem
in seinem bett
im synthetischen weiss des alptraums
im dunklen raum mit den tanzenden flecken fliesst die zeit langsam wie ein fluss
beruhigend dahin, er denkt an den mond
tränen tropfen langsam und schwer
was war es, das er hörte?
Before you slip into unconsciousness
I'd like to have another kiss
Another flashing chance at bliss
Another kiss
Another kiss
The days are bright and filled with pain
Enclose me in your gentle rain
The time you ran was too insane
We'll meet again
We'll meet again
Oh tell me where your freedom lies
The streets are fields that never die
Deliver me from reasons why
You'd rather cry
I'd rather fly
The crystal ship is being filled
A thousand girls
A thousand thrills
A million ways to spend your time
When we get back
I'll drop a line
im traum steht er auf und tritt ans fenster
im traum geht er treppen hinauf und hinab
geheime treppen
er folgt dem leisen nachhall ferner stimmen, und musik und lachen schwebt im raum,
bis er wieder in dem dunklen raum steht, in dem lichtflecken über die wände tanzen
er bleibt am eingang stehen, bis sich seine augen an die dunkelheit gewöhnen
es dauert lange. manchmal zu lange. er hat angst, dass es wieder geschieht. dass der traum sich auflöst wie so oft zuvor und er aufwacht mit rasendem herzschlag und ausser atem
in seinem bett
im synthetischen weiss des alptraums
im dunklen raum mit den tanzenden flecken fliesst die zeit langsam wie ein fluss
beruhigend dahin, er denkt an den mond
tränen tropfen langsam und schwer
was war es, das er hörte?
Before you slip into unconsciousness
I'd like to have another kiss
Another flashing chance at bliss
Another kiss
Another kiss
The days are bright and filled with pain
Enclose me in your gentle rain
The time you ran was too insane
We'll meet again
We'll meet again
Oh tell me where your freedom lies
The streets are fields that never die
Deliver me from reasons why
You'd rather cry
I'd rather fly
The crystal ship is being filled
A thousand girls
A thousand thrills
A million ways to spend your time
When we get back
I'll drop a line
4.1.19
hacker jesus
es ist nicht lang her, da klopfte eines tages ein mann an meine tür, der sagte, er hacker und sein name sei jesus. er müsse ganz dingend meinen computer verwenden, weil er irgendwie vorhatte, alle grosskonzerne zu hacken und auf ihre websites ein dickes fettes aschloch upzuloaden, das gerade kackt, was weiss ich, jedenfalls war er speedig herinnen und sass schon am küchentisch, als ich noch die tür versperrte und argwöhnisch durch den spion äugte, ob ihm wer gefolgt war. zum computer geht's da lang, sagte ich und zeigte auf den gang, richtung mein zimmer.
aber irgendwie war er in redelaune und hielt mir einen dermassen langen diskurs über linux, dass ich wohl eingepennt bin. schande, ich weiss.
jedenfalls, der hacker jesus war schon weg, als ich aufwachte,
aber die kaffeemaschine war noch warm.
aber irgendwie war er in redelaune und hielt mir einen dermassen langen diskurs über linux, dass ich wohl eingepennt bin. schande, ich weiss.
jedenfalls, der hacker jesus war schon weg, als ich aufwachte,
aber die kaffeemaschine war noch warm.
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by the way
achja, die archangel bar wird dieses jahr wieder eröffnet
yesyesyes
war eh irgendwie sonnenklar, das
link kömmt dann, wenn die regale eingeräumt sind und wenn
ich die musicbox reingekarrt hab
3.1.19
1.1.19
reopening archangel
er setzte sich in eine fensternische, zog die beine auf die bank und nahm einen gedichtband aus
der tasche, die neben ihm auf der bank lag. rimbaud, die gesammelten werke. er musste lächeln.
dieser gedichtband begleitete ihn so lange durch die jahre und immer dann, wenn er auf etwas
wartete, las er darin. die zeit verflog schnell, wenn er rimbaud las.
vor ihm auf dem tisch stand eine weisse kerze, die genügend licht gab und dennoch das mondlicht
noch hereinliess, das sich wie milch in einer breiten bahn durch die offene tür ergoss. es war still
wie am friedhof.
"gar kein unpassender vergleich", kam ihm in den sinn, "und ich bin ein verstorbener, der sich noch kurz hier manifestiert, eine bar eröffnet und rimbaud liest, bevor er sich von einem mondstrahl ähnlich wie diesem hier wegbeamen lässt".
der mond stand voll und riesengross über den dächern.
und shine las gedichte.....
wenn ihr kommt - rechnet nicht mit viel licht und lauter musik. stellt euch auf stille ein, kerzenlicht
und leise gespräche. bringt mir eure träume, flüstert shine....
der tasche, die neben ihm auf der bank lag. rimbaud, die gesammelten werke. er musste lächeln.
dieser gedichtband begleitete ihn so lange durch die jahre und immer dann, wenn er auf etwas
wartete, las er darin. die zeit verflog schnell, wenn er rimbaud las.
vor ihm auf dem tisch stand eine weisse kerze, die genügend licht gab und dennoch das mondlicht
noch hereinliess, das sich wie milch in einer breiten bahn durch die offene tür ergoss. es war still
wie am friedhof.
"gar kein unpassender vergleich", kam ihm in den sinn, "und ich bin ein verstorbener, der sich noch kurz hier manifestiert, eine bar eröffnet und rimbaud liest, bevor er sich von einem mondstrahl ähnlich wie diesem hier wegbeamen lässt".
der mond stand voll und riesengross über den dächern.
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