and everyone wears a mask
ich bin nicht so wie ich gern sein möchte. ok, wer ist das schon?
nur weiss ich nicht genau, wie ich sein möchte. klingt abartig. ist es aber nicht, glaube ich. das ganze geht ins unterbewusstsein rein und dann beginnt man sich irgendwann zu schämen, für das, was man gern sein möchte und nie sein wird oder vielleicht hat man angst, das alles laut auszusprechen und quasi zu analysieren, weil man ja genau weiss: was laut ausgesprochen wird, wird zerstört, in dem moment, wo man es ausspricht und dann ist alles tot, wofür man im prinzip schon noch lebt nur weiss man es nicht. dass man jahrelang für etwas gelebt hat, ohne es auszusprechen.
also ist diese rubrik hier schon mal sinnlos. man kann nicht aussprechen, worum es geht. man darf nicht aussprechen, was man gerne wäre (oder ist) und wofür man im prinzip lebt. ich denk, es ist auch so ein dilemma, wenn man echt mal starke depris hat und dann zum arzt muss. dem erzählt man einiges. zu viel? gibt es das dass das was rausrutscht, das man besser nie erwähnt hätte, und dass dann irgendetwas in einem für immer stirbt? oder was geschieht während einer hypnose? ich finde hypnose ekelhaft, ich weiss nicht, ob ich hypnostisierbar bin (denke nicht), aber ich finde sie einfach nur abartig ekelhaft. wie eine vergewaltigung, obwohl man eigentlich im prinzip damit einverstanden sein muss, aber wer weiss so genau, worauf er sich einlässt, wenn er einer hypnose zustimmt? ich denk im prinzip mal, dass ärzte nicht so viel wissen wie sie vorgeben zu wissen.
dass sie ganz wenig wissen und nur an der oberfläche kratzen. darum würd ich nie psycho-hilfe einholen, auch wenn ich wirklich extrem krank wäre. ich rede jetzt wirklich nur von psycho-hilfe.
gibt es barieren, die man während einer hypnose nie überschreiten wird? gibt es dinge, die nie ausgesprochen werden?
gibt es die geheimnisse wirklich, von denen ich als kind genau wusste, dass es sie gibt? dass es sie geben muss.
wann kommen diese dinge an die oberfläche? wann klopfen sie an die tür nach "draussen" (was auch wieder ein witz ist, so intro wie ich die welt da "draussen" empfinde). ich glaube, das geht nur, wenn man kreativ ist. schreiben, malen singen..sowas eben.
im alltag dürften wir alle autisten sein. vielleicht haben wir begriffen, dass wir autisten sein müssen. dass wir sonst an etwas verrecken, das sich in unsere seelen schleicht und das unsere träume nach und nach auffrisst. ich denke, dass es genug menschen gibt, die uns genau das antun wollen. uns auffressen, warum auch immer. wenn man das gefühl hat, dass es so ist, sollte man ganz einfach dicht machen und gar nichts mehr von sich preisgeben, man sollte die masken benutzen, die man selbst erfindet, um sich zu verstecken. es gibt nur wenig leute, die es wert sind, uns zu kennen. daran glaube ich ganz sicher. die meisten sind gierige kleine heuchler. ich kannte mal einen, der wahnsinnig nett war. immer aufmerksam, auf wirklich auffallende art mir zugewandt, fast schon fixiert, und dahinter konnte ich etwas anderes fühlen, eine art schwarzes loch. es klingt wie ne verschwörungstheorie und ich wünschte, es wäre eine, denn dann wäre ich besser drauf. er wollte immer mehr dinge wissen. private dinge. seelendinge. geheimnisse, die nur ich kenne, weil sie nur mein leben betreffen. ich war nur noch abgestossen. wenn ich wem was erzählen will, dann mache ich das freiwillig und es gibt freunde, die mit mir wirklich fast alles teilen, sogar geheimnisse. der typ war aber ein fremder, der sich langsam aber sicher als total aufdringlicher parasit entpuppte. er machte mich müde. klar, er versuchte, mich zu berauben. auch meine energie, alles wollte er.
ich hab seither viele getroffen, die so drauf sind. früher sind sie mir eigentlich auch nie besonders aufgefallen, diese komischen, kleinen widerlinge, doch wahrscheinlich hab ich sie einfach nie getroffen. eine art emo-vampir war das, so sagt man, denk ich. ein kerl, der sich daran aufgeilte, fremde gefühlswelten in sich reinzustopfen. warum weiss ich nicht.
dass sowas spass machen kann. vielleicht ist es eine art manipulations-geilheit. leute, die wen anderen kontrollieren wollen. scheint die irgendwie anzumachen. ich hab den kerl dann mal entsorgt und nach einer zeit ging es mir tatsächlich besser. ich war einfach besser drauf, fühlte wieder, dass ich privatsphäre hatte, eben ein leben nur für mich. ich teile mein leben so gut wie nie....
and everyone wears a mask
hab kein bedürfnis danach, ehrlich nicht. freunde...ok. weniger als ne handvoll. ganz wenig. 2, um genau zu sein. 2 beste freunde. die kennen mich so gut, dass sie mich im prinzip auswendig kennen. was für mich das schönste ist, was ich mir vorstellen kann. meine 2 alten freunde. unsere gemeinsame welt. unsere abenteuer, unsere träume, die wir teilen. das leben, das wir zusammen führen.
für mich ist es was ...mh...naja...krass...heiliges. etwas unantastbares. hat was mit liebe zu tun, ihr wisst schon. echte freundschaft, und die gibt es wirklich, aber eben eher selten. ich hab mich umgesehen. es war nicht gerade berauschend. ich hab ne menge verrat gesehen bzw. gefühlt.
und ich war immer dankbar dafür, dass ich sie habe, meine 2 seelenverwandten. wär nicht so lustig ohne sie.
die 2 leute wollen nichts von mir, soll heissen, nicht mit gewalt, überhaupt nicht, die sind nur froh, dass ich da bin. aber sie kriegen alles.
freiwillig. es gibt leute, bei denen man genau fühlt, dass sie etwas mit gewalt wollen, man fühlt eine art alten instinkt, der ne eindeutige warnung ausspricht. dann gibt's nur eins: nix wie weg.
vielleicht bin ich schon so, wie ich sein möchte. vielleicht sollte man sich selbst manchmal einfach nur in frieden lassen. nur froh sein, dass man da ist, wie die besten freunde, die man hat. einfach nur froh sein, dass man am leben ist, das wär doch mal ne wirklich schöne sache. jeden tag geniessen, bzw. es wirklich mal versuchen. ohne aggression oder verachtung oder was man sonst immer für dinge mit sich rumschleppt. es gibt immer dinge, die wirklich schön sind, an jedem tag. warum nicht einfach versuchen, glücklich zu sein? die welt ist scheisse und verdammt mies, das ist die wahrheit und ich bin der letzte, der das verleugnen würde.
ich hatte genug hass in mir die letzten jahre, und genug angst vor krankheiten und genug schmerz und bitterkeit.
dad war wirklich verdammt schwer krank und hatte einige operationen, mom ist ein lkw ins auto gedonnert, dieses jahr war das , vor ostern.
beide sind am leben und es geht ihnen gut.
in unserem garten tobt gerade der feuerbrand und vernichtet unsere wunderschönen, alten obstbäume. es tut weh, das zu sehen. verdammt weh. wir sehen bäume immer irgendwie als familienmitglieder. aber was bringt es, das ganze aufzugeben? also planen wir schon weiter. welche bäume resistent sind, und wahrscheinlich werden es nussbäume. sind nussbäume nicht einfach nur traumhaft?
eigentlich freu ich mich schon drauf, auf diese bäume, die immer toller werden, je älter sie sind. vielleicht seh ich jetzt alles so.
zumindest geb ich mir richtig mühe.
ausserdem hab ich einige alte briefkontakte wieder reaktiviert. sind brieffreundschaften nicht das beste, wo gibt? vor allem, wenn es alte brieffreunde sind, denen man schon unheimlich viele, lange briefe geschrieben hat, und von denen man noch alle briefe aufbewahrt hat.
ich find es sch****, sowas aus faulheit oder müdigkeit einfach aufzugeben. gehört doch zur identität dazu, oder? es gibt tatsächlich leute, denen ich seit über 10 jahren schreibe. sowas find ich wichtig, möcht's nicht missen. kann ich mir gar nicht vorstellen.
nachtrag - ist ein alter text. brieffreundschaften hab ich keine mehr, aber wirklich noch ein paar gute, alte freunde :)