ich hab heute frei *rotier* und da ich mir viel arbeit vom büro mitgenommen habe, werde ich mich in den stapel papier hineinschrauben, dass es eine rechte freude ist. doch halt. ich höre die innere stimme, die mir zuruft - mach nix, mach nix!!
hm. soll ich wirklich gar nix machen und wie geht das? geht gar nicht - ich blogge und trinke kaffee, also vollführe ich schon 2 immens wichtige tätigkeiten auf einmal. nein, aber fürs büro sollte ich gar nix machen. für einen tag wenigstens. das könnt ich hinkriegen, denke ich.´
ich könnte an diesem monster weiterstricken, dem waldgrünen riesengrossen. das würd mich freuen, es mal fertig zu sehen. oder ein buch lesen (obwohl ich dafür ohnehin keinen freien tag brauche, es sei denn ich beginne wieder mal mit 2666 und das hab ich heute nicht vor, sicher nicht)
ich habe vor einigen tagen damit begonnen, meine 2 tumblrs zusammenzulegen. natürlich gibt es gerade eine unmenge morbider bilder..zwar keinen splatter (den wird es auch in zukunft eher weniger geben, da ich ihn vom magen her schon mal nicht aushalten kann), aber eben sehr düster und manchmal schön unheimlich. was hart ist, war die tatsache, dass ich einen follower auf tumblr verloren habe, der seit dem frühesten anfang mein follower gewesen ist. also seit 2010, glaube ich. mein fehler war eben, dass ich damals dinge getrennt habe, die man nicht trennen soll. das gruselige/morbide fein säuberlich in ein getrenntes blog, damit man die followers nicht vor den kopf stösst, sie könnten ja gehen. ja. und nun frage ich mich, was daran so schlimm sein soll, wenn solche leute gehen. wenn man es recht überlegt, ist es doch gut, wenn die weg sind. gehen weg, wenn man endlich wieder ganz bei sich ist, sich darstellt, wie man halt ist - und dann halten die einen nicht mehr aus. ehrlich, ich muss jetzt schon fast lachen. stelle mir gerade sein entnervtes gesicht vor, wenn er wieder mal irgend ein anatomisches modell zu gesicht kriegt oder einen friedhof mehr. ich glaub, es werden noch einige von denen verschwinden, aber so ist eben tumblr, wie gewonnen, so zerronnen. die followers sind das unwichtigste dabei. man sollte nur nie den fehler machen, zu glauben, dass man freunde finden wird, denn das wird man garantiert niemals tun. man wird sich selbst besser kennenlernen, das schon. man wird viel lernen, wenn man möchte oder einfach nur spass haben. aber freunde findet man hundertprozentig niemals auf diese weise. was im prinzip ok ist.
ich habe noch immer meine angewohnheit, eigenartige wörter oder wortkombinationen zu bilden. die neueste kreation lautet "das pyrogene sodomonieorchester". was genau das sein soll, bleibt der phantasie überlassen, aber es klingt einigermassen fies und gruselig. schon fast verbrecherisch. dieses düstere pyrogene sodomonieorchester wäre ideal für mich und meine kollegen in der freizeit. wir könnten nach der arbeit unsere grauenhafte musik machen und manchmal auf tournee gehen, in schwarz verhängten hallen spielen, in aufbahrungshallen oder als musikalische begleitung beim sezieren und einbalsamieren. musste gerade wieder an meinen tumblr denken *frohlock* oh ja, es wird auch solche dinge geben... denn nichts, was düster ist, soll uns fremd sein.
das fazit aus dieser seltsamen zeit gerade ist: hundertprozentige authentizität, sollte sowas überhaupt möglich sein, ist mit einigen opfern verbunden. diese opfer sind, wenn man ein bisschen logisch denkt, eher geschenke. man wird menschen los, die einen weder verstehen noch mögen. also ballast im leben. und wenn dieser ballast mal weg ist, ist es ein gutes gefühl. man hat mehr zeit, sich selbst zu verwirklichen, manchmal sogar mit hilfe der musik. und wenn man ganz grosses glück hat, dann gründet man sogar ein pompöses orchester, das so wirkt, als wäre es aus einer geschichte von h.p. lovecraft entwichen und würde seither hier auf erden ein eigenartiges eigenleben führen.