30.6.08

green eyes



doris meißner-johannknecht: green eyes


ich hab gerade ein buch auf einen sitz ausgelesen, was doch relativ selten ist in letzter zeit. zuerst dachte ich mir nur, au mann, was für ein hauptdarsteller. ist doch nicht zu fassen. also, das ist jill: er ist jung, gut aussehend, hat nen klamottenstil, den ich als höchst korrekt bezeichnen würde (trägt sachen von seinem dad aus den siebzigern, z.b. alte zerrissene levis und lederjacken), ist nicht grad konsumorientiert (also eher im gegenteil, er bezeichnet besitz als last), er hilft der alten nachbarin freiwillig, ihren verwilderten garten in ordnung zu bringen, er hat reiche eltern (denen besitz anscheinend nicht grad zur last fällt) - seine eltern arbeiten in der eigenen klinik (...), er ist bescheiden und bemüht sich, immer freundlich zu sein, er nimmt das leben, wie es ist und mosert nicht dauernd rum wie wir alle, er hat freunde, bei denen es einem die tränen der rührung in die augen treibt, so nett sind die, er ist fantasievoll, er ist unternehmungslustig, er ist nicht grad feig und scheut vor abenteuern nie zurück, er hasst handies und uhren....
er mag keine one night stands und affairen, sondern er sucht die wahre liebe...

er ist perfekt!!!! oO

gott, am anfang dachte ich nur, ich muss das buch jetzt sofort weglegen, das pack ich nie im leben. so ein gutmensch ist anstrengend, wenn man selber keiner ist. aber irgendwann hab ich begonnen, das buch in mich reinzufressen wie verrückt. ich weiss nicht, war es, als er den sonderbaren job in aussicht hatte - den bei ner alten lady, für die er in den nächsten wochen den chauffeur spielen sollte - à la miss daisy und ihr chauffeur...oder war es, als er die freunde seiner eltern besuchte, die schon einigermassen cool (und relativ strange) sind...oder war es, als er diesen sonderbaren zwischenfall beobachtete, als er mit dem hund im park gassi ging - etwas, das wie ein mord aussah? ich weiss es nicht mehr, aber ich war einfach nur gebannt, was dieser kerl da mit seinem leben anstellt. er lebt so, als wär jeder tag sein letzter. er geniesst alles so intensiv und kriegt so viel mit, was anderen nicht mal auffällt. er sorgt sich um andere. das ist wohl ok so. am anfang grinst man sich eins und denkt, ja, du fällst sicher auch bald mal aufs maul, aber wenn er dann wirklich aufs maul fällt, bleibt einem die spucke weg, weil er ganz einfach wieder aufsteht und total cool weitermacht, als wär nichts passiert.

wunderschön sind einige episoden, die ich total genossen hab. z.b.: jill, wie er mit den bekannten seiner eltern nen abend verbringt, auf ner party im hafen, und wo er überall diese uralten segelschiffe sieht. wie er das meer wahrnimmt. wie er dort was anstellt, was doch einigermassen illegal ist - ich möcht echt nix verraten, aber es ist wahnsinnig, was er da macht. ich hätte es auch getan, fällt mir gerade ein. absolut. *lol*

es ist ne story, die eigentlich aus vielen einzelstories besteht. eine kurze zeit im leben von jill, ein paar tage im sommer. dass jill für mich eigentlich ein frauenname ist, tut ja nix zur sache. und dass jill wirklich etwas sehr perfekt ist, aber auch solche menschen soll es geben, und anscheinend haben auch die es manchmal nicht gerade leicht.

es gibt eine ganze jill-serie und ich bin mit green eyes mitten in der serie eingestiegen. andere bücher sind z.b.: road movie und pink chocolate. werd ich mir alle mal besorgen und weiter lesen, was mit jill so passiert.

28.6.08

meine neuen collagen

stormy weather

earth angels



24.6.08

tarina tarantino

video deleted *argll*


und irgendwie möcht ich jetzt sofort alle ihre sachen, aber schnellschnell!!! her damit! *lol*

23.6.08

gewitternacht

wir hatten gerade ein riesengewitter. die blitze waren säulen, es war unglaublich. wenn man sich diese macht vorstellt, fühlt man sich echt sehr klein.
wie immer, wenn die natur wieder mal zeigt, wie stark sie in wahrheit ist - und dass wir menschen nur ameisen sind. dieses gefühl, so klein zu sein. es ist schön.
ein teil von etwas zu sein, manchmal ganz und gar kein bewusstsein für sich selbst zu haben, nur für das grosse ganze. wenn man sein ego nicht mehr spürt, sondern in etwas grösseres eingeht. ich fühl dann immer, dass ich wieder "normal" werde. wenn alle gedanken, die ich mir immer über mich selbst mache, mit einem mal verschwunden sind, wenn ich in diesen momenten nur schaue und fühle. ich glaub, es sind die einzigen momente, an denen ich wirklich glücklich bin. so wie vorhin.

22.6.08

guten morgen übrigens


hier hab ich ein paar erdbeeren für euch. frisch vom balkon, und sie schmecken tatsächlich wie walderdbeeren... das prob ist, dass immer nur ganz wenige gleichzeitig reif werden. von ner schüssel selbstgezüchteter erdbeeren mit schlagobers konnte ich bislang nur träumen, aber nächstes jahr wird es viel mehr pflanzen geben. eine ganze erdbeerplantage!




blick vom balkon über die dächer zum horizont. ich liebe diesen blick total. ich stell mir dann immer vor, dass mein balkon ein schiff ist, das im blauen himmel segelt. es gibt tage, wo es sich wirklich so anfühlt. und dann sag ich immer zu mir selbst, dass ich jetzt sofort nach panama aufbrechen muss, um einen schatz zu finden.:-)


die mittelmeerkreuzfahrt - teil 1

vorwort: die texte sind wirklich steinalt. und damals hatte ich noch nen anderen namen.*lol* es geht um eine kleine kreuzfahrt, die wir damals unternahmen. wir waren ein wild zusammengewürfelter haufen. manfred und ich als einzige schwarze, dann noch ein paar schulkollegen von manfred, der vater einer schulkollegin, der den skipper machte, und dann noch "nennen wir ihn franz", ein stranger typ, den keiner leiden konnte, der aber mitmusste, da er der freund einer schulkollegin von manfred war. es war manfreds maturareise *lol*, und obwohl ich nicht seine schule besuchte, durfte ich mitfahren. ich hab mich wirklich bestens amüsiert und mich mit den anderen gut verstanden, es war eine richtig geniale zeit, die wir da hatten.

jedenfalls hab ich den block mit meinen aufzeichnungen gerade wieder ausgegraben und einige episoden abgetippt.





....


EPISODE 1 - GUTEN MORGEN


Und wieder eine verkrampfte Nacht im Doppelsarkophag! Manfred schlief wie ein Stein. Draussen im Salon herrschte reges Treiben, alle waren schon wach, schienen Morgenmenschen zu sein. Sie bemühten sich, so viel Lärm wie nur möglich zu machen, hatten keinen Respekt vor der Majestät des Schlafes, duschten und wuschen sich vergnügt...Sabine stapfte durch den Salon, riss das Türchen zu Gabys und Manfreds Besenkammerkajüte auf und steckte den Kopf wie eine uralte, runzlige Schildkröte von den Galapagos-Islands durch den engen Türspalt. Sie schüttelte missmutig den Kopf, als ihr die Rauchschwaden entgegenquollen. Gaby und Manfred hatten in der vorigen Nacht einige Sandelholzsticks angesteckt und dieser Rauch hatte sich als Bodennebel, klamm, kalt und süsslich, die ganze Nacht gehalten. „Lüften!!“, brüllte jemand dicht an Gabys Ohr, und „Die Sonne lacht!!!“ Ein Grund, liegenzubleiben und weiterzuschlafen...
Eklige Art, jemanden zu wecken. Manfred reagierte überhaupt nicht und blieb benommen liegen, während Gaby das Geräusch der Kaffeemaschinen wahrnahm, aufstand und wie ferngesteuert an Sabine vorbeiwankte.

Sie sog den Duft tief in ihre Lungen, lauschte ergriffen dem „Krrchpfrrzz“-Rülpsfurzgeräusch der eifrig vor sich hinarbeitenden Kaffeemaschine und sah sich neugierig um. Rund um sie tobte das Chaos. Mitglieder der Mannschaft rannten halbbekleidet durch den Salon, in die Kajüten, aufs Klo, kämmten, schminkten, wuschen sich, kochten Kaffee und Eier, schnitten Brot, wühlten im Kühlschrank und deckten den aufklappbaren Mördertisch (an dem sich immer einer fast zum Krüppel androsch). Beinahe alle Mitglieder der Crew waren wach, muss man dazu bemerken: Manfred und Petra waren noch in den Kajüten, die sägten noch gemütlich das Schiff mittendurch, die Glücklichen mit ihrem gesegneten Schlaf...
Bevor Gaby frühstücken konnte, musste sie sich anziehen und ein wenig waschen, das war ihr schon klar. Aber das chemische Closett vor dem Frühstück, diese Peinlichkeit zu sehen und zu riechen, brachte sie dazu, dass sie sich schon im Salon beinahe übergab. „Irgendwann muss es geschehen“, sagte sie zu sich selbst und steuerte voller Todesverachtung die Kreuzung aus Badezimmer und Closett an. Sie zwängte sich in das für Zwerge entworfene Kabinett, kriegte noch mit, wie Sabine an Manfreds Kabinentür wummerte und stand dann entsetzt im Bad: Ihr Vorgänger hatte geduscht und nicht gelüftet...! Alles war von einem nassen Film überzogen, Dusche und Klo dampften, dumpfe Feuchtigkeit lag wie ein nasses Handtuch über ihr. Die Sachen, die sie anziehen wollte, waren innerhalb von kürzester Zeit feucht und fühlten sich irgendwie gummiähnlich an. Sie plagte sich mit ihren Haaren ab wie noch nie, Feuchtigkeit und Hairspray vertragen sich schlecht...Schminken bei einem beschlagenen Spiegel, der die Gesichtszüge seltsam verzerrte....Manchmal wünschte sie sich ehrlich, sie wäre nicht mitgefahren.

Draussen im Salon herrschte aufgeregtes Stimmengewirr: Manfred war aufgestanden und bestellte sein Frühstück.
Er war schon eine Zeit lang wachgelegen und hatte dem Lärm, der an Bord herrschte, zugehört. Diese Fröhlichkeit, Hektik und vor allem die brüllende Hitze, die schon am Morgen unter Deck herrschte, machten ihm schwer zu schaffen. Schlaff war er, schlaff. Mitgenommen und völlig fertig war er vor sich hindämmernd dagelegen, bis Sabine beinahe die Kajütentür eingetreten hatte. Nur die Aussicht auf schwarzen Kaffee und die erste Zigarette des Tages hatte ihn aus den Federn gelockt. Er war am Morgen echt mies drauf. Völlig unkoordiniert und apathisch schlich er zum Bad, das Gaby kurz zuvor freigegeben hatte, zwängte sich an dem Mörder von Klapptisch vorbei, holte sich seine allmorgendlichen blauen Flecken und musste zu guter Letzt einsehen, dass er wieder einmal als einer der Letzten zum Frühstück kommen würde. „Das Ei“, schoss ihm durch den Kopf, „Das Scheissei wartet schon...“
Im Bad erging es ihm wie Gaby, also Ekel total. Er glitschte am feuchten Boden herum wie ein Schlittschuhläufer, erledigte nur das Allernötigste und versuchte, die Karrikatur von Klo zu ignorieren, so gut es eben ging.

Auf zur Frühstückssession mit der Crew! Manchmal echt wie ein Urlaub im Knast, man brauchte schon Nerven aus Stahl. Er setzte sich zwischen Karin und Gaby, nahm den kleinen Kaffeelöffel zur Hand und drosch auf das lauwarme Ei ein, verächtlich....mit aller Wut und Gewalt. Die Ruine von Ei widerte ihn an, er brauchte jetzt einen Riesenschluck Kaffee – auch lauwarm – um den Anblick zu ertragen. „Ich brauch das“, quetschte er hervor, als ihn Gaby angeekelt betrachtete, „Das schlag ich tot“. Seine Gedanken waren düster. „Die Welt ist schlecht und mir ist schlecht“ - sowas in der Art schien er zu denken, als er die hektisch gestikulierenden Leute am Tisch betrachtete, die mit vollem Mund irgendwelche unverständlichen Satzfetzen hervorpressten und die Teller kahlfrassen. Der Tisch schien von Termiten bevölkert zu sein, die nervtötend schnell alle Lebensmittel orteten und in sich hineinschaufelten. Termite Gaby hatte ihren Teller rasend schnell geleeert und begab sich nun mit ihrem dampfenden Kaffee an Deck, wo sie sich gemütlich in die Sonne setzte und ihre Zigarettenschachtel auspackte.

In kürzester Zeit gesellten sich auch Manfred und Petra zu ihr, die ebenfalls ihre Kafeetassen vor sich hertrugen und ihre ersten Zigaretten des Tages anzündeten. Die drei begannen, gemütlich miteinander zu plaudern....


....


EPISODE 2 - WIR HABEN DEN WAHNSINN AN BORD


Kettenrauchend begannen Petra und Gaby, sich zu stylen, während an Bord das Anlegemanöver noch einmal besprochen wurde. Manfred hatte den Auftrag bekommen, das Segel einzuholen und aufzuwickeln. Das ist gar nicht so leicht, wie jeder, der schon einmal das Glück hatte, zur See zu fahren, weiss. Manfreds Gebrüll bestätigte dieses. Albin, wieder mal zu gut für diese Welt, die ja von Mafreds und Gabys beherrscht wird, erbot sich, Manfred zu dienen.
„Sklave, knie nieder“, kam von Manfred, und „Meinetwegen kannst du die Segel auch allein reffen“, von Albin. „Momentchen, Momentchen“, drang aus dem Bauch des Schiffes - „Wer refft hier wen?!?“. Der Skipper und väterliche Freund der Mannschaft, Herr Gössler, wurde gerufen, um den Sinn des Reffens zu erklären, und musste wieder mal miterleben, wie an Bord eine wilde Diskussion ausbrach.

Die Männer an Deck kriegten sich voll in die Haare und erörterten brüllend das Problem „Reffen oder die Scheissfetzen so hängen lassen“, während sich die FLYNN langsam der friedlichen Bucht näherte. Albin brach in fieberhafte Tätigkeit aus und begann zu reffen, was das Zeug hielt. Das Streitgespräch an Bord verstummte.
Albin war interessanter, der im Zeitraffertempo die Segel vom Mast riss und in eine dicke Wurst rollte. „Schlampig, aber schnell“...Das war natürlich Manfred, der seinen Sklaven streng ansah. „Nennen wir ihn Franz“ gaffte inzwischen unter Deck, weil da die Frauen waren.

Die hektische Stylingorgie war voll imgange. Sabine hatte das Bad in Beschlag genommen und wollte es nicht mehr freigeben. Sie schien vor dem chemischen Closett zu meditieren oder sich die Haare zu waschen, während Petra in 2-Minuten-Abständen an die Tür wummerte und sich bitter „über die Frau da drinnen“ beschwerte. Sie ging zu Gaby motzen und versuchte, im Gehen ihre Kontaktlinsen hineinzuschrauben. Ihr durchdringendes „Scheisse, meine Linsen“ holte Sabine aus dem Bad, das Karin wie ein Blitz besetzte. „Nennen wir ihn Franz“ guckte wie ein Tier unter Deck, wo die Frauen waren...Und Petra besuchte Gaby in ihrer Kajüte und beschwerte sich bitter über Karin, die erstens das Bad freigeben und zweitens ihrem Freund das Stieren abgewöhnen sollte. Gaby toupierte sich munter die Haare, sagte „jaja“ und drängte Petra ein Gläschen Rotwein auf. Die Sarkophag-Kajüte war zu eng für zwei Personen. Petra musste liegen, fand es aber gemütlich und fuhr fort, zu motzen. Gaby zündete ein Räucherstäbchen an, was Petra mit Wehgeschrei quittierte, da sie Sandelholz nicht mochte. Gaby blickte sie geduldig an, hörte sich Petras Ausführungen über Räucherstäbchen, Esoterik und Aromatherapie an und versuchte indessen, ihr die Kontaktlinsen einzusetzen.

Der Skipper drängte zum Aufbruch. Er schob „Nennen wir ihn Franz“ beiseite, guckte nach unten und befahl die sofortige Beendigung aller Stylingaktivitäten und das Erscheinen an Deck. Das Chaos brach aus. Petra, Gaby, Sabine und Karin hetzten zwischen ihren Kajüten und dem Bad hin und her, eingehüllt in Parfumschwaden – tatsächlich kämpften vier Parfumschwaden gegeneinander an und vermischten sich mit dem Sandelholzgeruch, der aus Gaby Kajüte drang, zu einer interessanten Mischung. Nicht mal schlecht, nur ziemlich penetrant roch es im Untergeschoss, das von den Männern an Bord im Augenblick eher gemieden wurde.
Nur Manfred hatte sich unter Deck zurückgezogen. Er sass gemütlich im Salon, trank Kaffee und las im Necronomicon. Der schwere, betäubende Geruch...die mystische Lektüre...es war manchmal so schön, so sakral, so...ein Toupierkamm schob sich in sein Blickfeld, eine Dose Hairspray wurde auf das Buch gestellt und er selbst wurde mit einer süsslichen Substanz eingesprüht. Er blickte auf und musste mitverfolgen, wie Gaby seinen Kaffee trank, eine durchgestylte Gaby, die mit all den Kreuzen und Rosenkränzen um ihren Hals der christlichen Seefahrt alle Ehre machte.
Die Parfumwolke quoll aus Manfreds T-Shirt und er verzog missmutig das Gesicht. Er roch wie eine Frau. „Paris!“, brüllte er und streckt eine Hand nach Gaby aus, die einen Sicherheitsabstand zwischen sich und Manfred brachte. Sie nickte zustimmend und stellte eine Riesenflasche Loulou auf den Tisch. „Paris“, stellte sie fest und versuchte, ihn mit einem Strahl Hairspray ins linke Auge zu treffen. „Und ausserdem tötet es die Insekten....“
Das daraus resultierende Handgemenge wurde von „Nennen wir ihn Franz“ erbost registriert. Die Ansage, die dann von ihm kam, war hörenswert. „Soll ich den Skipper holen?“. Echt wie im Kindergarten und eine Fresse zum Reinhauen. „Eh, piss mir nicht ans Bein“, kreischte Gaby, die sich nicht mehr kannte. Das debile Gesicht verschwand abrupt und man hörte „Nennen wir ihn Franz“ an Deck keifen. Gaby war weiss vor Zorn, entspannte sich aber sofort wieder, als Manfred „Nennen wir ihn Franz“ zu verarschen begann und versuchte, sein Gesicht zu imitieren. Sie vergass den unschönen Zwischenfall sofort, als das Anlegemanöver der Crew ihre ganze Aufmerksamkeit forderte. „Nennen wir ihn Franz“ vergass und vergab jedoch nie. Er nahm sich vor, Gaby über Bord zu werfen.

An Bord der FLYNN wurde gerade über die Anschaffung einer Piratenflagge abgestimmt, als der Skipper eine Entdeckung machte: Das Schiff lag zu tief im Wasser und es würde unmöglich werden, in der Bucht zu ankern. Man musste also vor der Bucht ankern und per Rettungsboot ans Ufer fahren, wenn man zum Restaurant wollte. Die Mannschaft hatte sich inzwischen zum Erwerb einer Totenkopfflagge entschlossen und stellte verdrossen fest, dass man in einem Nest gelandet war, in dem man rein gar nichts kaufen konnte. Eigentlich war man gar nicht mehr allzu scharf auf den Ausflug an Land, weil man mit Albin ohnehin einen Haubenkoch an Bord hatte und doch relativ müde war. Albin hatte aber durchaus nicht vor, zu kochen, er wollte unbedingt einen Abend ohne Hausarbeit erleben, was man ja auch verstehen kann. Der landungsgeile Albin vollführte also den ärgsten Terror, den man sich vorstellen kann, bis er die ganze Mannschaft weichgeklopft hatte. Also erfüllte man Albins Wunsch und legte vor der Bucht im offenen Meer an.

Das Anlegemanöver war perfekt, einfach genial und viel zu schön für diese einsame Gegend. Niemand nahm dieses Meisterstück, das wohl einmalig war in der Geschichte der christlichen Seefahrt, zur Kenntnis....Die Mannschaft agierte dermassen unverkrampft und professionell, man blieb trotz der harten Arbeit lässig und schön, ein Team eben, ein richtiges Team nach der langen Zeit....Der Skipper lächelte glücklich. Dieser Anblick entschädigte ihn für die vielen Schocks, verpatzten Landungen, Peinlichkeiten und Pleiten. Er musste sich gleichzeitig eingestehen, dass es um seine Nerven nicht gut bestellt war. Als er seine Mannschaft ansah, sein Dream-Team sozusagen, das konzentriert und still vor sich hinarbeitete, fuhr ein lautloses Beben durch seinen Körper. Er hörte ein leises Ping in seinem Kopf und begann, hysterisch zu lachen. Seine Mannschaft, die aussah wie....“Wie Menschen!“, brüllte er, „Ihr seht aus wie normale Menschen, ihr benehmt euch so normal, ich halte das nicht mehr aus“...Sogar seine Tochter agierte einigermassen normal, sie liess gerade mit Gaby den Anker zu Wasser, während Manfred und Petra das Schlauchboot überprüften, mit dem man zum Ufer fahren wollte.

Petra stiess Gaby in die Seite und zeigte auf ihren Vater, der inzwischen von allen Seiten scharf beobachtet wurde. Er schämte sich, konnte dennoch nicht aufhören, zu lachen. Seine Tochter wurde grantig, das konnte er sehen, und Gaby staunte ihn mit faszinierten Augen an. Manfred trat hinter den Skipper und legte ihm eine imaginäre Zwangsjacke an.
„Wir haben den Wahnsinn an Bord“, stellte er seufzend fest und betrachtete den lachenden Kapitän der FLYNN. „Wir werden herumirren auf allen Weltmeeren und Böses treiben.“

21.6.08

süsser geschmack und hart im abgang - von transsylvanischen cafés und anderen wichtigen dingen

meine kleine erinnerungsstunde

das viertel, wo ich einmal gewohnt habe war ziemlich bohème, man kannte da jeden, die hübsche blumenverkäuferin, den einarmigen trafikanten samt mutter, eine winzige, dürre frau, die ihn, den fünfzigjährigen mann, immer noch wie ein kleines kind behandelte (ob ihm das nun passte oder nicht), die dicke besitzerin des gemischtwarenladens, die sich immer beim kassieren verrechnete (immer zu ihrem vorteil *lol*). man wusste, dass man bei ihr aufpassen musste. ansonsten war sie aber wirklich nett und extrem kommunikativ. man kannte auch die seltsamen getränke, die sie verkaufte, allzu gut. ich denke an das eigenartige gebräu namens rote grütze, das wir uns damals gekauft haben, weil sie es uns ganz besonders empfohlen hat. sie meinte, sie würde es so gut wie immer trinken, vor allem nach dem essen, als dessert mit einem schlagobershäubchen. nach einem schluck waren wir schon besoffen. die rote grütze war eine krude mischung aus likör und schnaps. süsslicher geschmack und scharfer abgang. sie schien es wie wasser zu trinken. auch dafür bewunderten wir sie. sie war wie alle menschen in diesem viertel etwas eigenartig.

wir waren die grufties des viertels und wurden seltsamerweise von allen so akzeptiert, wie wir eben waren. und wenn wir des nachts um die häuser schlichen, war alles halb so wild..weil es eben wir waren, und man kannte uns. es gab einen kleinen park, wo die leute bei tag manchmal gepicknickt haben. wir sassen dort oft in der nacht auf den tischen und holzbänken rum und redeten über dies und jenes. es war ein guter treffpunkt. rundherum standen diese uralten, schönen häuser, manches fenster war noch beleuchtet, aber die meisten schliefen dann schon, als wir unterwegs waren. und nachher ging's meistens auf den friedhof und dann weiter in unseren club.
dort, gegenüber vom park, war diese schule, die in einem riesengrossen alten gemäuer untergebracht war. ich ging da mal vorbei und bemerkte, dass die tür sperrangelweit offen stand, obwohl ja nach schulschluss war und die schüler alle schon weg waren. also ging ich dort mal rein und spazierte lange durch die leeren gänge und klassenzimmer. es gab dort ein naturwissenschaftliches kabinett, samt tierpräparaten und menschlichem skelett. ich hab alles betrachtet und bin dann weiterspaziert, über die treppen und durch die gänge, ganz allein, in voller gruftie-adjustierung. ich war sowieso nie ungeschminkt unterwegs. es war irgendwie wie in einem film, also wie immer. ich weiss noch, ich hab in einer klasse weisse kreide geklaut, die ich zuhause zerbröselt und in mein gesichtspuder gemischt habe, damit ich noch bleicher war. wirkte ganz gut, aber lachen durfte ich dann nicht mehr, denn das makeup kriegte risse und wurde bröckelig. hey, dein gesicht hat sprünge. an den spruch werd ich mich wahrscheinlich ewig erinnern.

es gab dort noch einen laden, der unglaublich unmoderne mode verkaufte. auch pelzmäntel im sommer. die schaufenster waren obergruselig, man konnte ewig dieselben sachen sehen. die fuchsköpfe mit den glasaugen fand ich immer schon besonders schlimm - gottseidank sieht man sie heute nicht mehr, aber in diesem laden gab es sie noch. es hing da noch ne pelzstola mit dran. ich frag mich, wer sowas im ernst um den hals hängt. der look ist sowas von staubig und mehr als morbide. vielleicht ein paar uralte omis, aber ich weiss nicht. es müssen leute sein, die irgendwie halb blind sind.

und dann gab es noch das transsylvanische café. wir haben es damals so genannt. die besitzerin war...wie könnte es anders sein...strange. eine kleine alte frau, die die unglaublichsten verschwörungstheorien hegte und die sie den gästen - meistens uns - brutal aufs auge drückte, wann immer sie uns zu fassen kriegte. wir sassen immer im hinterzimmer und das hinterzimmer war noch original fifties. die stühle waren nicht grad gemütlich, aber schön. von den tischen und stühlen bis zum aschenbecher war alles noch aus den fünfziger jahren. dort sassen wir immer rum, tranken unseren (sehr starken) kaffee, der echt genial war, bestellten manchmal dinge wie toast hawaii oder auch mal nen eisbecher (bananensplit war mein fav, weiss ich noch), und hatten ne echt gute zeit. manchmal kam die alte frau zu uns und erzählte geschichten aus ihrem leben bzw. die oben erwähnten verschwörungstheorien. dann hatte sie dieses irre funkeln im auge...wir liebten diese stories. sie waren bei weitem schlimmer als alles, was man heute in den foren hört. denke mal, sie hat sich auch manchmal einen hinter die binde gegegossen. einmal sassen wir so rum und fröhnten unserem damaligen spleen - ü-eier fressen und den inhalt verfremden. soll heissen, wir nahmen die plastikfiguren her und brannten sie mit einem feuerzeug so lange an, bis sie schmolzen. dann konnte man sie gut aufeinander kleben und riesengrosse figuren daraus bauen. dass das ganze mit der zeit irrsinnig zu stinken begann, kriegten wir gar nicht mit. wir sassen also in dichtem nebel, der nach zigaretten und geschmortem plastik stank, und bauten unsere skulpturen, die wir natürlich als kunst bezeichneten. jedenfalls kam sie mal nachschauen, was wir da betrieben, und sie stand da in der tür (wir konnten sie kaum sehen...nebel...), und dann kam der legendäre ausspruch von ihr, der uns völlig zerstörte. im ernst, wir sind unter den tisch gefallen vor lachen. sie stand also lang da, sah uns an, und dann rief sie aus: jetzt weiss ich endlich, wer ihr seid!! (wir begannen, zu brüllen). ihr seid aliens!!!!(noch mehr brüllen). und ihr kommt aus transsylvanien mit eurem ufo.(ok, das war dann der punkt, wo alle im café brüllten). ich wusste auch gar nicht, dass transsylvanien ein planet ist. aber sie wusste es und sie erzählte die geschichte dann jedem, der sie hören wollte oder nicht...dass in ihrem kleinen café aliens gelandet sind.
ich weiss nicht...lag es am rauch? er war giftig, denk ich mal. wenn man diesem rauch lange ausgesetzt ist, redet man schon seltsames zeug, das taten wir ja auch, aber bei uns war das eh die norm, das fiel auch keinem richtig auf. sie jedoch kriegte den absoluten flash und hatte wieder dieses irre funkeln im auge. war ein nettes event und seitdem hiess das café "das transsylvanische café". mh...komisch ist ja die tatsache, dass sie uns nicht als vampire bezeichnete wie so manche im viertel, sondern dass sie uns als aliens sah. vielleicht war es der geruch nach geschmolzenem plastik oder das, was wir den figuren antaten.

a propos figuren: die hingen dann im auto unter dem rückspiegel, bis irgendwann mal das ganze teil in der mitte auseinanderbrach. was nix machte, denn wir bauten ganz einfach ein neues. manfred hatte in seinem auto übrigens einen winzigen kaktus stehen, auf der ablage über dem handschuhfach. er goss ihn immer mit einer pipette und liebte ihn wirklich. es ist schön, wenn ne ganze gruppe grufties im auto rumhängt und einträchtig mein kleiner grüner kaktus singt. aber das ist ne eigene geschichte und wird sicher hier noch mal erwähnt werden....

20.6.08

meine neuen living dead dolls




















dottie rose und hush zusammen mit ihren haustieren rattenvieh und hundsvieh.



18.6.08

nette konversation

vorgeschichte: ein kommentar in meinem blog. jemand, der sich vom look meiner seite und der musik angesprochen fühlte (vor allem von der wirklich göttlichen tarja turunen), und der sich so seine gedanken über die gothszene machte. als aussenstehender ist es nicht wirklich leicht, die schwarze szene zu verstehen, zu leicht entstehen hier stereotypen und klischees, die uns eh allen schon so auf die ketten gehen. deshalb und auch, weil seine art, zu schreiben, mir sympathisch war, hab ich mal ne antwort darauf verfasst. die er auch gelesen hat und darauf wieder geantwortet hat, diesmal in seinem blog. ich möchte daraus zitieren.


"While a gothic look or lifestyle may appear to be an embrace of darkness and all the negative connotations associated with darkness, I'm sure with some actual thought on the matter, I could've come up with a good answer to my written question concerning goths and what their Christian beliefs may be. I wouldn't like to be judged by my appearance or type of music I listen to or even the things that I do. I was telling Kim about a song Plumb sings (singer of "In My Arms") called "Cut". Plumb was inspired to write the song after reading a comment from a "cutter" who found Plumb's music inspirational. Even knowing what this girl did to herself shouldn't let anyone make assumptions about her. More importantly, she probably needs help in some way. I'm assuming Caleb meant those people cut themselves and not "cut their wrists" and may have had no proof they were even cutters. Either way, as far as goths are concerned, lila, the author of the thingnextdoor site, put it best:

well, yeah...goths and their beliefs.*g* I'd look at them as people who just wear black and are just like any other person. they are just like you, believe it or not.:-) the assumption that someone who wears black is automatically a satanist or atheist is simply wrong. i'd say there are as many christian goths as satanistic goths out there. and i tell you something - the really "dangerous" satanists don't wear black. they just look "normal". they are well respected members of society and they have influence. that makes them so dangerous.

don't know if it is really of interest, but i do believe in god and his angels. and i thank you for your good wishes.:-) thank you for your visit and god bless you and your family.


Very well put, lila.

Because of my interest of grammar and the written word, I noticed the almost nonexistence of capital letters in the post. E.E. Cummings comes to mind, but I'm sure I'd like to make some sort of small assumption based on this as well (purposeful breaking from the norm?, humility?), but lila really hits home how unnecessary it is to stereotype anyone for sometimes very silly reasons until you know them."

http://markkimgabtonoah.blogspot.com/




warum ich alles klein schreibe?:-) sry, es hat keine weitere oder höhere bedeutung, es ist einfach nur faulheit. hat eigentlich nix damit zu tun, dass ich mich von der norm abheben möchte. mach ich schon, aber auf andere weise.

16.6.08

photoverfremdung











mit diesem tool kann man seine bilder entweder im html, ascii oder matrix-modus verfremden. die obigen bilder wurden im html-modus (mit nullen und einsen im hintergrund) gerendert. man hat noch die möglichkeit, anstelle der nullen und einsen wörter zu verwenden, die bilder zu invertieren, den kontrast zu verstärken, die hintergrund- und textfarbe (im ascii-modus) selbst zu bestimmen...der kreativität sind keine grenzen gesetzt. und die ergebnisse können sich sehen lassen. gerade die düster-glühenden farben kommen im html-modus recht gut - man kann die bilder jedoch auch in monochrom rendern. beim abspeichern hat man entweder die möglichkeit, einen screenshot zu machen wie ich hier, oder man bekommt den quellcode der bilder, was vor allem praktisch ist, wenn die bilder so gross werden, dass ein screenshot sich nicht mehr ausgeht (die grösse kann man auch selbst bestimmen).


15.6.08

only nature feels it all...



http://www.polyvore.com/cgi/set?id=631407


wieder mal ein bild aus meiner kreativgruppe, diesmal nicht von mir. ich finde dieses bild extrem inspirierend, für düstere geschichten. vielleicht von geistern, vielleicht von etwas anderem, das draussen in den wäldern lebt. der hauch von violett, der sich über das dunkle grün legt..es ist unbeschreiblich. ich erinnere mich an dinge aus meiner kindheit. es sind dunkle dinge. ich erinnere mich an zeiten, als ich für diese dinge gelebt habe. als ich diese dinge als meine heimat bezeichnet habe. jetzt, als "erwachsener", versuche ich nicht, mir alles, was geschehen ist, rationell zu erklären. ich entziehe mich dieser welt, wieder einmal. und das werd ich wohl für immer tun.

handbemalt auch noch

dass ich mir was nicht leisten kann, ist ganz was neues. *g* ich bin's ja schon gewöhnt, dass ich dinge sehe, die irgendwie sehr gut zu mir passen würden und die sich meinem zugriff dennoch entziehen. finanziellerweise gesprochen. dann müsste ich mir immer sagen, alles ist gut, das wetter ist einigermassen ok (nicht zu heiss), der herbst und somit halloween kommen bald, ich bin in guter körperlicher und geistiger verfassung, obwohl gerade letzteres von einigen meiner lieben mitmenschen angezweifelt wird, najaa, ich sollte mir eben sagen, dass ich verdammt happy sein sollte. ok, ich bin happy, ich bin happy....aber sowas von.

es gibt jedoch ein winziges dingelchen, das meine happiness-im -endlosloop-gedankengänge momentan saumässig sabotiert. es ist wie gesagt klein und unsagbar gemein. und es ist so selten, dass man es wahrscheinlich nie wieder kriegt. und handbemalt ist es auch noch.



This auction is for a super rare ORIGINAL EGGZORCIST Living Dead Doll. She was purchased at Chiller Theatre in 2000 before these were actually put into production. Her face is hand painted she has black hair and she carries a basket with a cockroach and a spider. Ed Long's initials as well as "00" are on the back of her neck. She is in the same exact condition as when I bought her, she has been a glass display case over the years. There is a marking on her hood but this is the way she came so that is that! She never came with a coffin...Please email with any questions.
fragen hätt ich ja genug. ich frag mich z.b., warum jemand dieses teil weggibt. die steigen jedes jahr im preis, und ausserdem ist sie einfach zuckersüss, meine kleine. äh, ja, lassen wir das. die auktion ist noch nicht beendet und sie steht schon bei knapp 500 euro. was im vergleich zu der rarität eigentlich gar nix ist. irgendwann, liebe kinners, werden wir sowas im museum bestaunen können und wir werden uns vor der vitrine versammeln und mit unseren krächzenden alten stimmchen werden wir vor uns hinlamentieren, dass sowas zu unserer zeit nur 500 euronen gekostet hat, und wir werden jammern und uns gegenseitig die schuld geben. warum hast du sie nicht gekauft? - öh, war gerade wieder mal blank. - war nicht grad die lila an der reihe? - yeah, wo ist sie denn, die lila? - versucht gerade, die vitrine zu öffnen. - achtung, alarm geht wieder los. - scheisse, die bullen.

so wird es irgendwann mal sein, ich weiss das. und irgendwie hab ich gerade null kohle für extrem rare ldds und dergleichen. mein sparschwein ist sowas von dürr, es nagt am hungertuch, das arme ding.

13.6.08

freitag der dreizehnte



es ist wieder soweit. freitag der dreizehnte, der feiertag für alle, die etwas morbideren gemütes sind. kommt gleich nach halloween. es soll ja auch welche geben, die diesen tag fürchten, ja, sogar eine phobie entwickelt haben. diese phobie hat auch einen namen, nämlich paraskavedekatriaphobie, die angst vor dem freitag dem dreizehnten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Freitag_der_13.

das bild oben ist ein entwurf für ein bild, das die beiden spooky girls black widow und morbid beim waldspaziergang zeigt. es soll darum auch girlfriends heissen. und da das bild heute, an einem freitag dem dreizehnten, entstanden ist, soll es an diesem jubeltag auch hier gepostet werden.

11.6.08

das mädchen, das so gern sezierte

da heute abend wieder eine csi-serie im tv läuft und ich mal gehört habe, dass sich ganz viele jugendliche wünschen, später csi-experten zu werden, fällt mir eine person ein, an die ich lang nicht gedacht hab. sie war im gymnasium mit mir in einer klasse. dass wir freunde waren, wäre übertrieben, aber sie suchte oft meine gesellschaft, um mit mir zu reden.

ich kann mich an diesen einen tag noch gut erinnern. es war grosse pause und ich hatte von mom nen heidelbeer-streuselkuchen mitbekommen (hey, das war echt selten! ich hatte meistens das stinknormale brot wie alle anderen, ok??). jedenfalls war ich schwer damit beschäftigt, diesen kuchen zu vernichten, und hätte auf eine störung echt gut verzichten können. auf einmal knallte wer ein fettes buch, das total sonderbar roch, auf das pult vor mir und neben mich setzte sich besagte frau, die meine gesellschaft suchte, um zu reden. ich hatte eh den mund voll und hörte nur zu. leider. sie öffnete den fetten wälzer mal an dieser, mal an jener stelle, wies mich auf bestimmte fotos hin und auf die geniale technik der schnittführung - woher wusste sie das alles mit 16?? - ich idiot hab mir tatsächlich die bilder in dem nach formalin stinkenden buch angeguckt. frag mich, woher sie das hatte. es roch extrem nach pathologie. als sie mir das bild eines fetten schwabbeligen kerls zeigte, dem man die schädelplatte aufgesägt hatte und die haut am hinterkopf nach vorne geklappt hatte (sieht extrem scheusslich aus), war die perfekte kombination für eine traumatisierung erreicht - im mund einen riesenbissen streuselkuchen, der immer mehr wurde (konnte nicht mehr schlucken), das stinkende fette buch und die schwabbelige leiche mit geöffentem gehirn.

und der wahnsinn dabei war, dass die frau es nicht böse gemeint hat. sie ekelte sich nicht im geringsten. die frau hätte sezieren und nachher (oder während dessen) eine wurstsemmel verdrücken können - es berührte sie einfach nicht. ich denke, sie war perfekt für diesen job und genau sowas wollte sie auch mal machen. ich hab keine ahnung, was sie jetzt macht, aber sie sollte wirklich als csi-spezialist arbeiten.

und ich kann seit diesem tag keinen streuselkuchen mehr essen. ein bissen und ich sehe die bilder aus diesem fetten wälzer wieder. das hab ich dem seltsamen pathologie-girlie aus meiner klasse zu verdanken. am liebsten würd ich ihr nachträglich noch eine reinhauen.

sind wir wieder mal mit uns selbst zufrieden...

ja. und wieder sehe ich mit schrecken, wie dekadent ich inzwischen geworden bin. *lol* es macht spass, sich vorzustellen, dass man diese vielen schönen dinge - siehe voriger eintrag - wirklich besitzt, aber eigentlich...jetzt kommt's - seh ich sowas ganz relaxed. bin nämlich momentan superzufrieden mit meinem leben. hab ich gerade festgestellt. so wie's gerade läuft. ist auch mal ein schöner gedanke, den man vielleicht zu selten denkt. die meisten leute wirken ja permanent unzufrieden. ich oute mich hiermit als permanent zufrieden, was mich selbst einigermassen erstaunt.
vielleicht noch 'n bisschen abnehmen. mehr bewegung wär auch angesagt (fauler sack). weniger rauchen. könnt auch mehr verdienen. würd ganz gern mal auswandern. könnt mir nen eigenen laden vorstellen.

ich hör jetzt besser auf, sonst wird die liste noch länger.oO ich glaub, ich hab nen ziemlichen defekt.*lol* es macht aber irgendwie spass, sich über sich selbst zu amüsieren.

10.6.08

dein neuer spiegel wartet schon auf dich...

Antiquarian Traders

http://www.antiquariantraders.com/

der kleine antiquitätenladen in beverly hills. ja, ich hab's heute bis nach hollywood geschafft, aber nicht der filme, sondern der antiquitäten und kuriositäten wegen. in diesem laden findet man sicher keine verstaubten ecken, doch jede menge wundersamer dinge. sie träumen hier nicht staubbedeckt vor sich hin, sondern warten äusserst gepflegt, in angenehmer umgebung, auf ihre neuen besitzer, wahrscheinlich die millionäre von nebenan und eine handvoll touristen. hier gibt es so ziemlich alles, was das herz begehrt, möbel, glas, skulpturen..

und hier gibt es spiegel. natürlich keine normalen spiegel, die man sich um ein paar euro an die wand heftet. es sind spiegel mit geschichte. jeder von ihnen ein meisterstück und so teuer, dass man den preis am besten mal übersieht (es sei denn, hier surfen millionäre rum). der grund, warum ich sie hier reinstelle ist ein ästhetischer. ich betrachte gern schöne dinge. auch mit ein grund, warum ich gern in museen gehe. es ist erbaulich, diese dinge zu betrachten und sich daran zu erfreuen. die spiegel hier könnten museumsstücke sein. und am liebsten hätte ich gern alle davon.
man kann auf dieser site ewig surfen und schwelgen. wunderschön fand ich die abteilung "cabinets & bars", "bed sets" und natürlich die spiegel.









mein lieblingsluster aus dem 19. jahrhundert. aus bronze gegossen, und die dame sieht doch wirklich nicht übel aus. würde sich herrlich in meinen hallen machen. sollte einem das teil jedoch auf den kopf fallen, ist es endgültig aus. natürlich der einzige grund, warum ich angsthase ihn mir nicht bestellt habe.

clubbing



Andi Watson/Josh Howard: Clubbing

For using a fake ID at a West End club, Lottie's parents banish her from London to stay with her grandparents on the grounds of a country club. Lottie spends her days learning about golf clubs, decorating "Goth" cakes for the local women's group, and getting to know Howard, the only single man close to her age in the vicinity. This mundane existence suddenly changes when an elderly woman, whom Lottie once saw arguing with her grandfather, is discovered dead, with an occult symbol carved on her arm. Howard suspects Lottie's grandfather, but as the two investigate, they discover a more supernatural answer. Josh Howard's expressive black-and-white art makes Lottie's tough-teen attitude dance off the page. She is one intrepid sleuth, in her high boots, fishnet tights, and short shirt, and she is not afraid to swing a golf club to protect her loved ones. The plot may have a supernatural element, but Lottie can still pass as Nancy Drew for the iPod generation.

King, Kevin

goth-icky



Goth-Icky: A Macabre Menagerie of Morbid Monstrosities: A Pop Ink Book (Taschenbuch)


Synopsis
From Jekyll and Hyde to B horror movie icons to the Addams family and beyond, macabre misfits have thrived in the fertile soil of modern-age media and pop culture. What is it about vampires, zombies, skeletons, and other mutants brought to life in the darkest recesses of the imagination? Goth-Icky celebrates modern-day goths, their culture, and the morbid monstrosities that inspire them. Containing over 200 images from the print and advertising archives of the Charles S. Anderson Design Company in combination with a hilarious text by the legendary Michael J. Nelson, this book is an amazingly rich and weird testament to the pervasiveness of goth aesthetics, the appeal of kitsch, and our love of horror.

7.6.08

kuriositätenkabinett

Gothic Rose Antiques

http://www.gothicroseantiques.com/wp/


ein grossartiger onlineshop, der gewiss einige leute dazu inspiriert, sich eine sammlung morbider kuriositäten und monstrositäten zuzulegen oder seine eigene zu erweitern.



1.6.08

abendmelodei

stimmung: freude. mukke: heiter.
genau, ich war wieder auf ebay und es könnt net besser laufen, moi hat ne glückssträhne momentan. heisst im klartext, dass meine living dead dolls-gemeinde wieder gewachsen ist und zwar um hush (die mit dem geier *g*) und dottie rose (das böse pink). ich kann's wieder mal nicht fassen. mein adrenalinspiegel hält sich mit meinem koffeinspiegel die waage, und das soll was heissen. wieder mal zeit für ne anständige aspirintorte, diesmal mit 2 kartons aspirin und 2 grablichtern.
habe beschlossen, den tag mit relaxtem abfeiern zu beschliessen. mehr schaff ich einfach net bei der hitze. pool wär jetzt klasse, dann könnt ich am poolrand malerisch lagern, meine kleinen southern comfort schlürfeln und dann zur krönung der nacht ne gemeine arschbombe zelebrieren. weil im augenblick kein pool vorhanden ist, gibt's das alles rein gedankenvirtuell. momentan ist es so wie luftgitarre spielen. es ist irgendwie schöner als die realität. *lol*

aber nun kann ich nicht weiterschreiben, ich muss relaxt feiern. das leben kann manchmal echt schön sein. *electric feel aufdreht*

undertaker



ich weiss, dass ich irgendwie anders bin. *lol*

regrets?


wieder mal ne kleine kreativsession.
ich kann momentan nur in bildern denken.:-)