irgendwie schon recht seltsam. wie viele filter man über die realität legt, damit sie passt. ich red zuerst mal vom fotografieren. von diesem bildchen im vorigen posting. hab das bildchen regelrecht gefoltert, damit die in meinen augen nur ansatzweise vorhandene ...öhmpf...coolness (harhar)...rauskommt. ich wollte die lichter stärker. das blau des computers, kristallblau, die eukalyptuskühle der grünen blätter, ich wollt rotes flirren und ne orgie an brutalen farben. wenn das bild jetzt für meine ganze realität steht, und irgendwie tut es das auch, könnte man davon ausgehen, dass ich mein weltbild ununterbrochen korrigiere, anpasse, einfärbe. und das alles macht einfach jeder. und darum weiss ich ganz genau, dass wir alle, auch wenn wir ein bild gemeinsam betrachten, niemals...NIE...dasselbe sehen. weil wir alle filter verwenden. wir sehen einander an und sehen alle was anderes. wir sehen uns selbst sowieso anders als wir im real life so rüberkommen. die anderen filtern alles, was an uns störend ist, raus, und färben uns ein. sie verpassen uns eine art neues outfit, damit wir genau in ihren wahrnehmungs-stream passen.
was mich erstaunt, ist, dass ich genau das interessant und auch gut finde. weil wir alle irgendwie künstler sind, die alles rundherum einfärben und verändern.
aber was ist dann unsere realität?
sie ist ganz und gar virtuell. die einzige konstante. darauf kann man sich verlassen.
genau deshalb find ich die leute, die virtualität als nicht-natürlich bezeichnen, absolut daneben. weil ihr ganzes weltbild virtuell ist. alles, was sie sehen und fühlen, ist ein künstliches konstrukt. nix ist realer als die virtualität und nix ist natürlicher. dafür brauchen wir kein internet, wir waren schon immer so. ist ganz einfach unsere natur.
dass es grad unheimlich spät ist, ist selbstverständlich. und dass ich ums verrecken nicht schlafen gehen möchte. kennt jemand maxi will nicht schlafen geh'n? war das ein buch oder ein film? ich glaub, es ist ein buch und ich war damals extrem klein. maxi ist jemand, der unglaublich aktiv wird, wenn es dunkel wird. jemand, dem immer die besten ideen in der nacht kommen. damals war maxi für mich eine art seelenverwandter, und ich seh grad...viel hat sich nicht verändert. nur steckt mich jetzt keiner mehr ins bett, hehe. mh...damals war sowieso noch lesen mit der taschenlampe unter der bettdecke angesagt. was ich jetzt nicht mehr betreibe, leider. es war schön, solche verbotenen dinge zu tun.
jetzt hau ich mir lieber die nacht um die ohren und denke über dinge wie virtualität nach. auch nicht übel.