wenn sie träumen..wenn sie sterben...sind ihre seelen die silbrigen lichtblitze über dem wasser. man hält sie oft für fliegende fische, doch wir, die ozeanischen, wissen über sie bescheid.
28.12.12
the ancient village
wenn sie träumen..wenn sie sterben...sind ihre seelen die silbrigen lichtblitze über dem wasser. man hält sie oft für fliegende fische, doch wir, die ozeanischen, wissen über sie bescheid.
13.12.12
die kaffeefontäne
er sitzt also im büro, dem chefchen gegenüber, und liest seine zeitungen (war ja lektor, wie wir alle damals...dieser beruf stirbt übrigens gerade mit uns aus... diesen satz musste ich unbedingt mal irgendwo anbringen). und das chefchen setzt gerade wieder zu einer seiner schimpftiraden an - von wegen diese dauer-kaffeetrinkerei von uns, das ginge ihm schon so auf die ketten, diese kaffeehausstimmung, die wir immer verbreiten. und o. starrt chefchen missmutig an, nimmt einen riesenschluck kaffee, einen echt pervers riesigen riesenschluck. dann verschluckt er sich.
absolut perfektes timing.
er spuckt also diese riesenfontäne kaffee über den ganzen schreibtisch und auch über den schreibtisch, an dem das chefchen sitzt. über alle zeitungen, und dann lässt er auch noch das kaffee-häferl fallen. und alle im büro beginnen wie wild zu wischen und zu putzen, vor allem das chefchen, das wieder mal davon überzeugt ist, dass wir alle wahnsinnig sind. was ja auch stimmt.
heute habe ich beim arbeiten am compi natürlich wie immer brav mein wassi getrunken (für die verdammten nieren) und das scheissteil von tasse einfach so fallen lassen. mitten auf den schreibtisch, und leise war was anderes. anscheinend kann ich mich nicht auf 2 dinge gleichzeitig konzentrieren. (studien zum thema multitasking haben ergeben, dass das auch völlig normal sein soll, was mir natürlich sowas von wurscht ist. ist mir nur grad eingefallen.) jedenfalls waren die kollegen sofort zur stelle und haben gemoppt wie böse. ich mag sie irgendwie.
wir haben dann alle noch festgestellt, dass wir so froh sind, dass da nix klebriges in der tasse war. wasser geht eh, meinten sie. wenn ich kernöl trinken würde, wären wir immer noch am wischen. (gibt es leute, die kernöl trinken? ich denke schon, und die werden wahrscheinlich superalt, weit über hundert. börks.)
das ganze kann jetzt nur noch ein video übertreffen, und zwar aus den achzigern. natürlich. egal, wie mies man grad drauf ist - dieses teil bringt stimmung! garantiert. [als ich das vorhin zum ersten mal gesehen hab, wär ich vor lachen fast erstickt]
schluss mit der bürostimmung!! hier kommt das afterwork-clubbing der etwas anderen sorte...
9.12.12
What Mythological Beast would your zodiac sign be?
- Aries: Unicorn- They are a symbol of innocence and purity, and they are attracted to virginity/innocence, like their own. If you are calm around a unicorn, they will be calm around you- but they have no qualms with fighting fiercely if they feel that they are being cornered, or deceived.
- Taurus: Dragon- They tend to live in deep caves of the earth, do not like to be disturbed unless they come out of their cave for food, or to collect precious items. They have a hoard and zealously guard it, breathing fire on anyone who dares go near their treasure-trove.
- Gemini: Brownie- These are helpful spirits, legend in the British isles. They tend to do lots of housework, and become devoted to a certain family. They will mess everything up, however, if they feel insulted and taken for granted, and then just leave. Brownies tend to be mischievous and stir up trouble every once and a while.
- Cancer: Cherub- The cherubim are sweet, and loving angels- but remember, they are servants of god, and do not take what they/god deems as cruelty or sinning lightly. The word Cherubim comes from the Assyrian word Kirubu, which means "to be near".
- Leo: Gryphon- A majestic beast, often known as "king of beasts and king of air". They are fierce and powerful, sometimes aggressive enemies, though. They collect precious items, and are very protective over their brood, feeding the flesh of humans who try to hurt their kin to their babies.
- Virgo: Golem- This Jewish legend basically describes a man made out of clay. His main purpose is to serve his lord and master- usually the creator of the golem/the one who inserts the spell/wishes into his mouth so that he can know how to serve.
- Libra: Djinn- Also known as genies, they are birthed from fire,and can take any form. They often enjoy punishing those who wrong them, or, unintentionally sometimes, being naughty, with a little bit of a sadistic streak. Beware, for even friendly Djinn usually have a few tricks up their sleeve. They are extremely clever and manipulative.
- Scorpio: Damphyr- the offspring of a vampire and a human. Usually, even when they are born, they are incredibly self aware, yet they cannot stop their vampiric bloodlust. They like rough sex. When enraged, their eyes glow red.
- Sagittarius: Centaur- A horse's body with a man's torso, these beings are incredible archers. They are also said to be EXTREMELY heavy drinkers, brash, and very masculine, sometimes in a crude way. They tend to use their powers for good, and righteous purposes, however.
- Capricorn: Capricornus- A hybrid of a goat, and a fish, these beasts live in the sea- they are ancient creatures, with appearances dating back to the bronze age. Legend has it that they are extremely kind and helpful, one even suckling baby Zeus when he was hiding from Chronos. Their horns are also able to become cornucopias when broken.
- Aquarius: Quetzalcoatl- a feathered serpent of Aztec mythology. He is the sun god, and prefers justice and doing what is right over compassion, at times, so he can come off as hard. The age of Quetzalcoatl is said to be arriving soon. He is a creator and inventor god.
- Pisces: A Changeling- Often the children of faeries or other mystical folk, they were left in place of a real, human child. They have the ability to shape-shift and were often placed there to be humble servants, but also, possibly with malicious intent.
5.12.12
yo, ich bin zurück und ich denke, so schnell werd ich blogspot nicht wieder verlassen, denn: ich hab's ganz schön vermisst, das gute alte bloggen. nicht dieses highspeed-bloggen von tumblr, sondern das wundervolle altmodische bloggen. man lässt sich zeit. was auch mal ganz schön ist.
ich hab ausser arbeiten nicht viel gemacht, was wirklich interessant wäre. ein neues monster ist enstanden, ein grosses, wunderbares, das relativ verpeilt aussieht und sid heisst. gesundheitlich geht's mir nicht grad supergenialst, also mal ist es ganz ok, dann wieder ziemlich arg. einige male war ich kurz vor einer neuen nierenkolik, aber ich habe es durch das trinken von unmengen von wasser und tee verhindern können. ich hab die nieren so durchgespült, dass sie ersoffen sind, denke ich. denn seit gestern ist nix mehr zu spüren. sogar dieses dumpfe, seltsame ziehen ist verschwunden. dieses ziehen ist ohnehin eine frechheit. was wollen mir die nieren damit sagen? dass sie wieder ihr teechen haben wollen? das ginge sicher auch weniger unangenehm. morgen werde ich den ersten nierentee meines lebens zu mir nehmen. auch wieder ein erlebnis, dem ich nicht gerade freudig entgegensehe. aber frau muss da durch. :)
ich habe gerade vorhin wieder mal silent hill gesehen (teil eins.. muss man heutzutage ja schon dazuschreiben, da der 2. teil gerade jetzt in den kinos ist). bin wieder mal im bann dieses films und habe deshalb eine nette silent hill playlist für mein blog erstellt, die ich gelegentlich auch durch andere düstere songs ergänzen werde. und mein alter blogstyle ist wieder da, den ich irgendwie dringend brauche. ich möcht ja hier wieder sesshaft werden und da sollte man sich sein virtuelles wohnzimmer schon nett herrichten, gell. mehr gibt's demnächst..ich sollte ja schon längst im bett liegen und schlafen (höhö), aber da ich morgen 2 stunden später zum arbeiten anfange als sonst.. man ist da irgendwie lockerer.:) aber schlafen muss sein, da kann auch moi nix dagegen tun. schlafen bei nacht. ich check das immer noch nicht. sowas von widernatürlich.
ach ja, solltet ihr silent hill 2 schon gesehen haben, dann wär ich auf eure meinung gespannt. man hört ja manchmal durchaus schlechte kritiken. macht mir eigentlich gar nix aus - ich schau den trotzdem - aber eure meinung interessiert mich wirklich.
21.11.12
mütterchen prag
mütterchen prag nahm uns gnädig auf. es war tatsächlich liebe auf den ersten blick bei uns dreien. wir beide verliebten uns in prag und prag verliebte sich in uns. man merkt so etwas. eine stadt kann die hölle auf erden bedeuten, wenn sie dich nicht annimmt. eine stadt muss dich annehmen wie eine mutter ihr baby. und prag hat uns angenommen. adoptiert, sozusagen. in prag gab es wunder für uns. wunder, für die man nicht bezahlen musste. man musste nur die augen öffnen und schauen. prag am abend, kurz bevor sich die dunkelheit herabsenkt. goldenes licht fällt in die gassen, auf das kopfsteinpflaster. eine galerie, zu später stunde noch offen, man kann sie durch das fenster sehen - lachende menschen. um den künstler geschart, der an einem grossen tisch sitzt, um sich die freunde versammelt. und sind nicht alle, die seine kunst verstehen, seine freunde, vielleicht sogar die familie? man sah uns auf der strasse stehen, hereinschauen. einige kamen auf die strasse, gingen auf uns zu. "kommt doch herein", sagten sie.
und so ging es weiter, in prag, denn das mütterchen hatte vor, uns nicht aus ihren armen zu entlassen. ihre bewohner und wir, die besucher, die schon fast mehr waren (beinahe schon prager, zumindest in unserer fantasie) - wir alle fühlten diese ureigene schwingung, die durch diese stadt hindurchgeht, wie ein ton, den man nicht hören, sondern nur fühlen kann. ein dunkler ton, den ich auch in meiner seele finden kann, wenn ich endlich wieder leise und verinnerlicht genug bin, um ihn wahrzunehmen. ein lied. das lied einer stadt, die ein mysterium und für viele eine erlösung ist.
18.11.12
Thomas D. - Nina Hagen - Solo
mein derzeitiges lieblingslied. traurig, aber so schön.
ausserdem singt nini hier mit und das kann nie schlecht sein.
nini besticht hier nicht nur dadurch, dass sie nini ist, sondern
auch durch ihr goth outfit. die ersten sätze des liedes singt sie mit
thomas d.'s stimme und das freut mich immer wieder auf's neue.
12.11.12
bless the little children
irgendwie war es eine riesenprovokation. dass sie es taten und vor allem, wie sie es taten. breit grinsend, kaugummi im mund, mit dem skateboard unterm arm, auf dem bike hockend, der jüngste sogar auf einem bike mit stützrädern.
irgendwie war es eine riesenprovokation, wie sie die strasse blockierten und den fahrer des bmw fixierten, der sich gerade fluchend aus dem fenster neigte. der es nicht fassen konnte, abwechselnd hupte und aus dem fenster brüllte, mit vor zorn gerötetem gesicht, auf dem der schweiss stand. es war genau 12 uhr mittags und die sonne stand im zenit. die augusthitze liess die strasse wie eine fata morgana flimmern und wabern und wie eine fata morgana wirkte auch die gruppe kinder, nicht real, eine geistererscheinung, nur dass sich diese geister nicht um 12 uhr mitternacht, sondern um 12 uhr mittags manifestierten und ausserdem recht.. materiell erschienen. obwohl die situation selbst irreal und völlig verrückt war.
was wollten diese seltsamen kids von ihm? und wollten sie überhaupt etwas von ihm? war es ein scherz, ausgedacht von kindern, denen an einem langen heissen ferientag langweilig geworden war und die nun eine art von spiel spielten, das er als erwachsener nicht mehr verstand? er musste weiter, hatte einen wichtigen geschäftstermin, den er nicht verpassen durfte und war ohnehin spät dran. die kinder machten aber keine anstalten, zu weichen.
er starrte sie zornig an. sie starrten zurück, mit diesem breiten, trägen grinsen, das ihn irritierte und noch aggressiver machte, als er es schon war.
sogar auf dem gesicht des jüngsten - ein windeltragender pausbäckiger blondschopf in t-shirt, shorts und sandalen, der auf seinem kinderrad sass und unschuldig wie ein engel wirkte - lag dieses breite, abstossende grinsen, träge und unsagbar hässlich, wie eine grimasse. der kleine war braungebrannt und hatte schmutzspuren im gesicht und auf den oberarmen. auch seine kleidung, so fiel dem mann bei genauerer betrachtung auf, wies dunkle flecken auf, als hätte er sich in dunkler erde gewälzt. über das linke ärmchen zog sich eine lange, schlecht verheilte narbe.
er konnte es durch den flirrenden asphalt nicht genau erkennen, rund um die kinder waberte eine nebelhafte aureole aus zitternder luft, doch irgend etwas störte ihn am aussehen des kleinkindes auf seinem babyfahrrad. etwas stimmte nicht ganz, es war grotesk, aber war der hinterkopf des kindes nicht eigenartig flach und das gesicht ein wenig verschoben? nur eine spur, kaum zu erkennen, doch bei genauerer betrachtung eindeutig. das kind war verwachsen, wohl ein kleiner krüppel, ein idiot, der ihm breit grinsend den weg versperrte und sich dümmlich darüber freute, griente und sabberte.
der blonde bengel hatte doch tatsächlich begonnen, zu sabbern. in breiten rinnsalen lief ihm der schmodder aus dem halb geöffneten mund und auch die nase schien sich angeschlossen zu haben.
angewidert riss er seinen blick von diesem erbärmlichen anblick los und blickte zum ältesten hinüber, in der hoffnung, in ihm einen zwar asozialen, aber dennoch vernunftbegabten jugendlichen zu erkennen. der junge griente ihn an.
er würde aussteigen müssen. hinübergehen zu der gruppe kinder und ihnen manieren beibringen, so wie es ihre eltern hätten tun sollen. er mochte kinder im prinzip ganz gern, die wohlerzogenen zumindest, und es tat ihm leid, was nun gleich passieren würde. ganz kurz zuckte ein gedanke durch seinen kopf, der zu eigenartig war, um ihn ernst zu nehmen. steig nicht aus. gib gas und fahr mitten durch sie durch. überfahr sie. egal was, aber steig nicht aus dem auto aus.
was für ein ausgemachter blödsinn. er schüttelte den kopf über sich selbst, öffnete die autotür und stieg aus.
[ganz alte vignette, auf ein blatt eines collageblocks gekritzelt. schade, dass man in einem blog nicht kitzeln kann. das täte ich nämlich oft. kritzeln macht spass. kranke vignetten schreiben ebenfalls.]
5.11.12
seelenlos
http://www.youtube.com/watch?v=SZbVPiNI6dM
Ihr seid wie ich, uns trennt nichts
Da ist kein Unterschied
Denn ich spür wie eure Gier euch zu mir runterzieht
Ihr seht nicht was im Dunkeln liegt
Und das genieße ich
Ihr lebt in Sünde, denn es ist kein Paradies in Sicht
Doch etwas liegt in der Luft
Bezeichnet mich als Boten, denn
Ich bring den süßen Duft des Verbotenen
Ich bin der König der lebendigen Toten
Denn es ist Vollmond
Und mein Kuss gilt denen, deren Tod sich nicht lohnt
Thomas D. - Seelenlos
29.10.12
zuckersternchen
kelet nannte ihr monster mr. tiny, und ich würde ganz gern alle monster dieser serie so nennen, aber nur, wenn sie einverstanden ist. ich weiss ohnehin nicht, wie viele davon ich noch machen werde. wie man sieht, sehen sie sich ziemlich ähnlich. trotzdem hat jeder seine eigenheiten - wie es immer so ist bei handgearbeiteten dingen. es gibt gott sei dank nichts, was doppelt ist, auch wenn das strickmuster oder nähmuster ein und dasselbe ist.
kelets mr. tiny ist mir sehr ans herz gewachsen. er hat wirklich diesen ganz speziellen monster-charme. und ich weiss, dass sie ihn mögen wird.
sie weiss zwar jetzt schon, wie er aussieht, bevor das päckchen bei ihr ankommt, aber ich dachte mir, dass sie nach der langen wartezeit schon mal einen kleinen blick auf ihn werfen könnte. bin schon sehr gespannt, wie sie ihn findet.
jetzt weiss ich auch, an wen mich diese zwei monster erinnern. und zwar an die russmännlein aus den studio ghibli filmen! ich denke, sie mögen auch gern zuckersterne und überhaupt sternförmige nahrung. und selbstverständlich auch mond-kuchen, aber hier sind sowieso alle monster gleich.
24.10.12
5 seconds before i wake up
ein set kurz vorm schlafengehen .. tumblr und polyvore sind so ziemlich das einzige, das ich momentan zustande bringe.
aber: freitag ist bei uns in österreich frei und ich werd mir auch nicht so viel arbeit minehmen wie sonst. dann kann ich endlich das monster eintüten und an kelet schicken. der kleine kerl hat bis jetzt auf seine arme gewartet, denn die braucht er, um kelet und wedge zu umarmen und zu kitzeln. :) ich bin so froh, dass sie ihn kriegt. er ist absolut für sie bestimmt. mir ist es ja peinlich, dass er erst jetzt abgeschickt wird, aber leider war ich einigermassen ohne kreative energie die letzten wochen lang. so kann's eh nicht weitergehen. ich will mehr vom leben als nur im büro arbeiten.
ich höre gerade zu, wie ein typ silent hill spielt (auf youtube) und muss gar nicht hinschauen, um das szenario zu kennen. was mich daran wirklich stört ist, dass es nicht wie ein traum ist, aus dem man einfach verschwinden kann. am besten wäre es, wenn man kommen und gehen könnte, wie man möchte. bezieht sich auf träume und auf silent hill. einfach ungehindert durch die dimensionen gleiten wie ein geist. was wahrscheinlich eh irgendwann sein wird.
19.10.12
laternen, die das böse abhielten, seit ewigen zeiten
(wir müssen bald wieder nach prag aufbrechen. dort ist alles, wie es sein soll. immer noch.)
18.10.12
endlich wieder zeit, etwas durchzuatmen. es gibt immer wieder diese stillen momente und gerade in herbst und winter häufen sie sich. ich erinnere mich an die geschichte, die ich gelesen habe. an die momente, die irgendwie aus dem maschennetzwerk der zeit herausgeschlüpft sind. genauso fühlen sich diese fluchtpunkte für mich an. als wäre ich für kurze zeit einfach verschwunden. in dieser geschichte war es aber dann so, dass man, sobald man die räume zwischen den netzmaschen der zeit erkennen konnte.. und sich darin aufhielt - gestorben war.
6.10.12
the forensic
19.9.12
das wird jetzt ein wenig weh tun. bitte nicht zusammenzucken.
vorgestern mitten in der nacht ging es unvermittelt los, und ich glaube, dass ich gerade geschwindelt habe, denn ich hing eigentlich schon ein paar tage lang praktisch in den seilen. konnte aber noch einigermassen gut funktionieren. am montag habe ich halt zuhause gearbeitet, via internet, geht ja heutzutage ganz gut, und so machte das auch nichts aus. aber mein körper, der schon einige zeit lang gestreikt hatte, erholte sich einfach nicht mehr. vorgestern fand dann der zusammenbruch statt. unvermittelt waren die schmerzen. die waren mit einem mal da, und niemand kann einen auf diese schmerzen vorbereiten. ich meine, man liest einigermassen viel über nierenkoliken, nierensteine, und die damit einhergehenden schmerzen, aber das war einfach zu viel. ich kotzte abwechselnd in einen eimer und googelte alles über nierenschmerzen, und das, was ich da fand, machte mich auch nicht gerade hoffnungsfroh. ich war völlig zerschmettert. denn da kam anscheinend was gewaltiges auf mich zu. war exakt genau so.
hab dann in meinem wahn die eltern angerufen, die gott sei dank noch wach waren. mom wollte mir gleich den notarzt schicken (hätte ich zwar auch können, aber ok, wir waren halt alle von der rolle). dann kam m. heim, der anscheinend gerade wieder mal mit kollegen gefeiert hatte. der wollte sich noch was kochen und sich dann auf's ohr legen. hörte mich kotzen und das klang anscheinend wirklich wild, also überlegte er, ob er gleich die rettung, den notarzt oder das taxi rufen sollte. kochen war irgendwie kein thema mehr. ich kam dann auch mal raus und er sah mein gesicht, das anscheinend -wie die beschreibungen im internet- extrem bleich bis aschgrau war .. der schmerz ist echt zu viel .. und er meinte, dass ich mich anziehen und meine tasche mitnehmen soll. er rief inzwischen seinen chef (!!) an, der anscheinend sehr viel erfahrung mit krankenhäusern hat (warum auch immer .. der ärmste) und die beiden überlegten, wohin m. mich bringen sollte. es gibt bei uns sehr viele krankenhäuser. das normale lkh, dann das ukh, die barmherzigen brüder, etc, usw, usf.. jedenfalls meinte m.'s chef, dass wir ins ukh fahren sollten, denn im ukh gäbe es immer den besten nachtdienst. da wären einfach die meisten ärzte. meinte er.
nunjaähm. ein arzt pro station für sehr viele notfälle. ok, aber dazu komme ich gleich. ich möchte nur erwähnen, dass ich die taxifahrt nicht wirklich geniessen konnte. bei jeder strassenunebenheit kam mein inzwischen doch beträchtlich reduzierter mageninhalt hoch und ich schaffte es kaum, ohne zu kotzen die für mich stundenlange fahrt zu überstehen. die fahrt dauerte vielleicht 10 minuten. das ukh ist gleich in unserer nähe. was sicher auch mit ein grund dafür war, warum wir dorthin gefahren sind.
ich schaffte es irgendwie in das krankenhaus hinein, aber erstmal dort angekommen, konnte ich nicht mehr gehen. m. setzte mich auf einen sessel und suchte einen rollstuhl für mich. was ultimativ das allerletzte ist - normalerweise. ich würde nie im leben zulassen, dass mich einer in nen rollstuhl packt und volle kanone durch das krankenhaus schiebt. ich würde brüllen und mich wehren. beissen. aber ich war so matschig und halb ohnmächtig. also liess ich es zu, dass m. mich irgendwie in die karre verfrachtete und mich durch das ekelhaft neonhell gleissende krankenhaus schob. ich weiss noch, einmal hab ich die augen aufgemacht und mir gewünscht, es sein gelassen zu haben. wir fuhren fullspeed so eine art rampe runter und unten war eine scharfe kurve. wenn man gerade weitergebrettert wäre, wäre man durch ein riesenpanoramafenster gefahren und unten wohl zerschellt. ich sagte nur immer lass mich nicht los, egal was passiert, lass mich nicht los und m. fand das ziemlich cool. dann war der dröge portier dran, der mich mit fragen gelöchert hat, von wegen adresse, hausartzt, versicherung, etc.. und ich fand heraus, dass ich kaum mehr sprechen könnte.ich klang wie einer, der sehr viel getrunken hatte. lallend. mann, ich war im begriff, dort einfach wegzukippen. und der heini fragte und fragte.
als wir die hürde portier passiert hatten, kamen wir langsam dorthin, wo es interessant für mich wurde. der lange gang mit den untersuchungszimmern! wovor sich schon einiges an krankem volk angesammelt hatte. es sah also nicht wirklich so supergut für mich aus. die zeit wurde lang. sehr lang. ich sass auf meinem rollstuhl (ja..mein!! rollstuhl), vornübergekippt, hatte sagenhafte krämpfe und kämpfte ununterbrochen gegen die übelkeit an, die wieder extrem stark geworden war. m. sagte, ich sollte doch einfach auf den boden kotzen, aber ich konnte das nicht, also stand ich auf, ging den gang lang und suchte verzweifelt ein klo oder den ausgang. ich weiss noch, dass es sehr knapp war. hab's dann raus geschafft und mich draussen auf der wiese gewunden wie ein wurm und mich übergeben. alles, was man eben so macht, wenn man nächtens in einer stadt wieder mal nicht schlafen kann und wenn einem grad fad ist. man kotzt sich vor einem krankenhaus in stockdunkler nacht und bei bitterer kälte die seele aus dem leib. ich wurde langsam sauer. denn das war ein krankenhaus, verdammt noch mal, und ich war ein kranker. also warum war ich draussen und hatte diese schmerzen noch immer?? ich hatte mir ja gedacht, man bekäme gleich mal ne nette dosis schmerzmittel, wenn man dort ankommt, aber da hatte ich mich sehr getäuscht. zuerst muss man die formalitäten erledigen, dann stellt man sich brav an und wartet hübsch, bis man an die reihe kommt (schmerzen erträgt man dann bitteschön, egal wie lange und egal wie stark die schmerzen dann sind).
m. hatte genug und rannte die ganze zeit den gang auf und ab, nervte ärzte, das pflegepersonal und sogar den heini von portier (bei dem war er, glaube ich, 3 mal, um sich zu beschweren)..was ihm aber nichts brachte, denn man konnte ihm nur sagen, dass es eben einige notfälle gäbe diese nacht und dass man sich da eben gedulden müsse. nur sah ich anscheinend schon so richtig kaputt aus. ich hatte schon fieber und war komplett schweissnass.
als ich wieder mal draussen war, um mich zu übergeben (war so ca. 4 oder 5 mal), kam m. gerannt, da gerade mein name aufgerufen wurde. gut. nur dort wurde auch erstmal gewartet. ich lag eine viertelstunde auf der bahre, den nervösen m. neben mir, der meine hand hielt und versuchte, mich zu beruhigen, weil mein kreislauf kollabierte und ich einen seltsamen schüttelfrost hatte. sogar meine zähne klapperten. es war schaurig. die leute in weiss gingen an uns vorüber, setzten sich an ihre computer, und es sah so aus, als wären wir gar nicht da... m. ging wieder mal in die luft und legte sich mit einer frau in weiss an. es wurde nicht gerade schön. mir war das ganze inzwischen ziemlich scheissegal. während m. sich von der komischen schwester und einem pfleger die krankenhausregeln und gebräuche erklären liess und sich darüber aufregte, wie unprofessionell hier alles abging, war ich schon soweit, dass ich mir irgendein schmerzmittel, das hier doch sicher irgendwo herumlag, selber in den arm geschossen hätte. ich hätte auch heroin genommen. egal, was. alles, was betäubt. hauptsache, ich bin nicht mehr ich und ich bin nicht mehr da.
irgendwann tauchte eine frau auf, die nach verstand aussah und es war doch tatsächlich eine ärztin, die natürlich sofort mit dem papierkram rüberkam und mich inquisitorisch ausfragte, aber das war ja doch wichtig. allergien und so. man will ja doch die sogenannten kunstfehler und späteren pflegefälle so gut wie es geht vermeiden. ich beantwortete brav ihre fragen und wurde als belohnung auch von ihr untersucht. das volle programm. ekg, blut, urin, einfach alles. wundervoll. doch die schmerzen hatte ich noch immer.
meine venen sind versteckt. was mir bis vor kurzem einfach sowas von scheissegal war, wurde gerade zu einem grossen problem für mich. die ärztin versuchte, eine sogenannte leitung zu legen. die leitung ist deshalb so wichtig, weil man darin ja diese wundervollen schmerzmittel verabreicht bekommt, die einem den (rest)verstand retten werden. man wird also an den tropf gehängt, aber wenn deine venen versteckt liegen, dann gnade dir gott. dann wird herumgestochen, an beiden armen, bis es endlich funktioniert. es tut weh, aber mein gott, wie egal das ist. weh tut eh schon alles. du hängst dann an deinem tropf, möchtest einfach nur schlafen, und wartest (natürlich), bis dir deine station zugewiesen wird. man kann nicht einfach wieder nach hause gehen. hatte ich mir gedacht, aber in manchen dingen bin ich wirklich wie ein kind. mit ner nierenkolik ankommen und dann am selben tag wieder entlassen werden. sicher nicht. ist eh gut so. das labor muss die proben auswerten und das dauert ein paar stunden. ausserdem muss man am nächsten morgen noch völlig nüchtern einige untersuchungen über sich ergehen lassen.
meine eltern waren inzwischen angekommen und lösten m. ab, der am nächsten tag ins büro musste (es war schon halbeins). und ich hing am tropf und wartete auf schmerzfreiheit, die nicht kam, weil man zuerst mal einen beutel mit einem mittel gegen die übelkeit drangehängt hatte. war auch keine schlechte idee. die dauerkotzerei kann einem schon den abend verderben. eine schwester rollte mich dann zu meinem krankenlager auf der beobachtungsstation. ich weiss noch, dass sie mit mir redete wie mit einem kleinkind. was schön war. sie sagte zum beispiel bettchen statt bett. ja. ich war so kaputt. und ich wollte echt nur in mein bettchen und schlafen. aber wer jemals in einem krankenhaussaal schlafen wollte, der weiss, wie so eine nacht dann in wirklichkeit aussieht.
meine eltern gingen dann auch in ihr hotel schlafen. ich verkroch mich in mein bettchen und versuchte, eine ruhige lage zu finden, aber die schmerzen liessen nicht nach. also sass ich vornübergekrümmt da und wartete einfach ab. pyjama wollte ich keinen anziehen und liess die strassenklamotten an. zog nur den bademantel drüber, den mir meine eltern mitgebracht hatten. es war bitter kalt in diesem saal. das fenster war gekippt und der geruch im raum war angenehm. nicht wirklich so übel wie in einem krankenhauszimmer, sondern frisch. nur war es viel zu kalt. die schwestern verwendeten übrigens putzmittel, die aufdringlich nach cocos und vanille rochen, total tropisch. gott sei dank waberten diese (und andere) gerüche dann bald beim fenster raus. irgendwann wirkte dann das schmerzmittel tatsächlich. es war ein langsam wirkendes schmerzmittel, wie mir die schwester erzählte. der hammer. brauchte ich ja - etwas, das langsam wirkt. nun wäre die krönung gewesen, dass es auch noch leicht gewesen wäre. ein langsam wirkendes und ganz leichtes schmerzmittel. aber gott sei dank war es hammerstark und langsam..wirklich sehr langsam..driftete ich in einen nicht üblen zustand. ich konnte ruhig daliegen und musste mich nicht mehr ununterbrochen krümmen. es ist eine wohltat, wenn man lang ausgestreckt am rücken liegen kann. der himmel auf erden. man liegt einfach da und hört den geräuschen zu. man hat eine koninuierliche geräuschkulisse um sich. und man kann nicht schlafen. ich hatte die augen zu und war in einem ruhigen, fast schon zenartigen gemütszustand, aber schlaf wäre natürlich das einzig wahre gewesen. man ist allerdings nicht in einem krankenhaus, um sich auszuruhen. man ist in einem krankenhaus, um repariert zu werden. ausruhen kann man sich zuhause. darum ist ja ein krankenhaus der letzte ort, an den ich mich zurückziehen würde, wenn's mir grad nicht so gut geht. man geht dorthin, wenn man gar keine wahl mehr hat.
die nacht war endlos lang. mir gegenüber lag eine winzige person, die fast in ihrem bett verschwand. und diese person läutete ununterbrochen nach der nachtschwester. sie musste andauernd. und wenn sie nicht musste, dann brauchte sie was. oder hatte eine frage. sie war serbin oder kroatin, keine ahnung, aber sie verstand deutsch nicht wirklich gut, und sie redete wahnwitzig laut. und viel. ich mochte sie, sie war irgendwie kultig. rundherum gestöhn, erbrechen, manchmal flüche, wimmern. gute nacht dann auch.
am frühen morgen dürfte ich eingeschlafen sein, eine, maximal zwei stunden lang. geweckt wurde ich von grellem licht, das wirkte wie ein eimer kaltes wasser. eine ärztin stand an meinem bett. die ärztin vom untersuchungszimmer in der vorigen nacht - ich habe vergessen, sie zu fragen, ob sie geschlafen oder durchgearbeitet hat. irgendwie war ich völlig daneben. ich dachte mir nur noch, dass sie jetzt blau trug, eine art mandarinjacke in blau zu einer weissen hose und dass blau ihr total gut stand. elegant. surreal. sie griff sich meinen arm, meinte das wird jetzt ein wenig weh tun. bitte nicht zusammenzucken (dieser satz wird mich auf ewig verfolgen, egal, wie alt ich werde), stach mir eine fette nadel in die pulsader am handgelenk und liess dort jede menge blut ab. wie in einem horrorfilm. das war dann die sogenannte blutbildkontrolle, ein teil der frühmorgendlichen untersuchungen. um halbsieben uhr. das grelle licht liess man danach einfach an. ich hatte keine ahnung, wie ich es abstellen konnte. um halbacht war arztvisite. anscheinend ist die arztvisite was besonderes, und ich wappnete mich schon für weitere unananehmlichkeiten und schmerzen, aber die ärztin - diesmal eine art ältere eisprinzessin mit weissblondem haar und perfektem makeup - machte keine anstalten, mir weiter wehzutun. sie drückte nur meine hand und dann die rechte niere. was sonderbarerweise nicht weh tat. also die rechte niere meine ich. die hand ohnehin nicht. sie fragte nur, ob dies meine erste nierenkolik wäre. dann meinte sie: eine ultraschallunteruchung noch und nachher dürfen sie wahrscheinlich nach hause gehen. es waren wohlklingende schöne worte, ausgesprochen von dieser schönen erscheinung. ein schöner moment. leider zu kurz. jedenfalls versuchte ich die zeit vor der ultraschalluntersuchung zu nutzen und las einen artikel über h.p. lovecraft in einer zeitung, die ich auf dem tisch neben meinem bett am fenster gefunden hatte. und ich photographierte den ausblick von meinem fenster, sobald es hell genug dafür war. viel sieht man eh nicht. nur eine trauerweide und ganz viel wiese. trotzdem wirklich schön.
ich muste ziemlich lang auf diese letzte untersuchung warten, und als es dann soweit war, musste ich ins erdgeschoss runter, wo ich als erstes gleich mal m. in die arme lief, der beim portier wartete. er ging dann mit zum untersuchungszimmer und wartete mit mir, also war die wartezeit auch nicht so langweilig. gewartet wird dort wirklich viel.:)
sie fand weder einen nierenstein noch sonst etwas schlechtes. alles im normalen bereich. eigenartig. vielleicht war es aber nierensteingries und der war schon wieder weg.. da ausgeschieden. meine version der dinge.
mit diesem befund ging es zurück in meine station (zu fuss, denn meinen rollstuhl gab es nicht mehr für mich), m. ging dann arbeiten und ich zur frau eis-ärztin, die mich dann kurze zeit später auch entliess. sie sagte, ich sollte zum urologen schauen, weil blut in meinem urin war. könnte aber auch von den krämpfen gewesen sein. ansonsten wäre alles im grünen bereich. blut im urin.. klingt absolut garstig. nur urin im blut wäre schlimmer. kleiner, dämlicher, unangebrachter scherz. ich hoffe jedenfalls, dass aus dieser blut-im-urin-geschichte nichts ernsteres wird. glaube aber nicht wirklich dran. ansonsten bin ich einigermassen ratlos. hab ich zu wenig getrunken? ich denke, ich hatte einige tage gar kein wasser. nur kaffee. und nur arbeit. arbeit und kaffee. kann es sein, dass der körper dann gar nicht mehr will? die im krankenhaus haben nichts gefunden, was zu einer kolik geführt hat. keine nierensteine, keine entzündung, gar nichts. es war aber eine echte nierenkolik mit allem, was dazugehört.
jedenfalls- kaffee ist sicher nicht verboten, denn frau eis-ärztin hat mir einen automatenkaffee erlaubt, den ich dann zu mir nahm, in der sonne am gangfenster sitzend, noch immer den h.p. lovecraft artikel lesend. mit fetter schwarzer sonnenbrille, dem grungigen strickbademantel in blau über meinen schwarzen klamotten an, mit einem relativ guten gefühl in der magengegend. und völlig schmerzfrei.
tja. am liebsten würde ich mich nur daran erinnern. aber das geht leider nicht. ich hab angst, dass es wieder passiert. ich weiss, dass man solche schmerzen aushalten kann, keine ahnung wie, aber es geht. nur möcht ich jetzt einfach meine ruhe haben. nichts mehr von ärzten hören und sehen.
5.9.12
vom grauen am rande der stadt oder: das nächtliche minigolfspiel
vorwort: der minigolfplatz war ein wenig anders als alles in dieser richtung. ein sonderbarer ort, der schon mal sonderbar gelegen war. mitten im wald am stadtrand und daneben ein kleiner teich, in dem sich fette biber tummelten und eine schar von enten, die mit ihren schwarzmaskierten geichtern wie banditen wirkten. die tiere rund um den teich trugen alle miteinander diese überhebliche arroganz derer zur schau, die sich selbstbewusst in einem biotop breitgemacht hatten. popanz würde man einen menschen bezeichnen, der auf diese art und weise durch die stadt flaniert - einer, der es geschafft hat, einer, der rundherum alles dominiert. so waren diese biber und enten - aufgeblasene, dicke tiere, die auf alles herabsahen, was sich ihrem biotop näherte, egal, ob derjenige nun grösser war als sie.
vor menschen hatten sie rein prinzipiell keine angst. sie näherten sich ihnen unverfroren und herausfordernd und verzehrten alles, was neben den bänken zu boden fiel. manchmal setzten sie sich zu den wanderern auf die bank und rückten immer näher, was meist mit entzücken quittiert wurde. doch es gab auch situationen, wo kinder kreischend flüchteten, wenn einer dieser schwarzmaskierten panzerknackerenten wieder mal laut schnatternd und schnabelklappernd nach ihnen schnappte. mitgebrachte hunde lagen meist unter den bänken und betrachteten misstraurisch die grossen schwimmenden fellbündel, die im teich mit riesenbugwellen wie dieselbetriebene boote vorbeischipperten und wiederum sie - die eindringlinge - hämisch aus ihren winzigen knopfaugen fixierten. ein hund wirkte dort relativ verloren, fast lächerlich an seiner leine hängend, ohne das geringste selbstbewusstsein, das diese wilden barbaren, die sich hier breitgemacht hatten, so absolut widerwärtig zur schau stellten.
ein grosser uhu stand am ufer des teiches und leerte den inhalt seiner shopping-bag in denselben. es war die alte frau, die jeder kannte und sie fütterte gerade die biber, die sich pfeifend und pfotenklatschend um sie gesammelt hatten. kurzsichtig spähte sie über den rand ihrer brille und warf äpfel und birnen ins wasser, die die biber binnen kürzester zeit konsumierten. sie schien diese tiere wirklich zu lieben. zu ihrer rechtfertigung sollte man anmerken, dass sie sie nicht klar erkennen konnte und wohl den eindruck hatte, kleine niedliche fellknäuel vor sich zu haben. es war grausam, mitanzusehen zu müssen, wie sehr sie sich täuschte. wirklich schockierend wurde es, als sie ihrer shopping-bag einen salatkopf entnahm, den sie mit elan in weitem schwunge in den teich warf und der unverzüglich von einer felligen pfote im fluge aufgefangen und dermassen zugerichtet wurde, dass den enten die fetzen nur so um die ohren flogen. was bei enten zugegebenermassen ein ding der unmöglichkeit ist.
wie hören enten nun wirklich? ["die ente und ihr gehör"/pfadfinderhandbuch für den kleinen schlaumeier, von reviervorsteher ruffy lakewood, erschienen im waldo-verlag]
irgendeiner hätte sie stoppen müssen, doch wie gebannt starrten wir alle auf die wasseroberfläche, auf der salatblätter, obst und biber wie die bestandteile der obskuren suppe eines riesen trieben. rundherum tobte das chaos. die enten hatten ein opfer gefunden und verfolgten es, und das kleine mädchen.. wie es rannte und nach seiner oma schrie. angeekelt warf ich meinen scharfen hotdog ins wasser und wandte mich zum gehen. ich sah noch aus den augenwinkeln, wie das wasser schäumte, als sich alle darüber hermachten. es war ein sehr scharfer hotdog. gut, dachte ich, als ich die geräusche hinter mir vernahm, die eindeutig so klangen, als würden die enten kotzen.
habt ihr schon mal enten kotzen gehört? es ist weiss gott nicht schön. darum lenkte ich meine schritte auch unverzüglich zur bar des teich-schlösschens, das seinem vergangenem glanz als mondänes kurhotel nachträumte und nun völlig heruntergekommen und verarmt der funktion eines treffpunktes der einsamen herzen nachging, tischtelefone inclusive. die bar war immerhin noch völlig funktionstauglich. ich genehmigte mir einen doppelten bourbon und wartete auf meine freunde und mitspieler, mit denen ich mich zu einer partie nächtlichen minigolfs verabredet hatte. sie waren eigentlich alle schon da, standen jedoch neben der alten frau inmitten einer horde biber und wohnten der fütterung bei. vielleicht wollten sie auch nur verhindern, dass sie ihre ganzen einkäufe so mirnixdirnix ins wasser warf - es brachte ja nichts. mehr als fett konnten sie - die biber - nicht werden und die meisten von ihnen trugen bereits ein dreifachkinn.
die nacht senkte sich rasend schnell herab, ganz ohne übergang, möchte man meinen. der mond stand voll und feist über dem wald und beleuchtete die szenerie in bläulich-weiss. es wurde langsam zeit für unser minigolfspiel. die wanderer brachen auch langsam auf. wie schwarze schattenrisse trieben sie über die wiesen davon.
die alte frau zog am erleuchteten fenster des pavillons vorbei, vor dem ich wartete, mit meinem glas bourbon in der hand. sie grüsste höflich und nickte mir zu. ich erwiderte ihren gruss und sprach: " altes mütterlein, nun werdet ihr nichts zu essen haben. was werdet ihr darben in eurer hütte am waldesrand. und alles nur darum..." - ich wies mit grosser geste auf den teich und genehmigte mir ein mitfühlendes lächeln sowie einen grossen schluck aus meinem glas, in dem die eisstückchen klingelten, so lieblich war es anzuhören. sie sagte: "monsieur, mir stand heut der sinn nach einem braten fein" und mit grausen sah ich krauses fell nebst ohren aus ihrer shopping-bag ragen. "ja", meinte sie, "ich nähre mich seit jahren von biberfleisch. es ist gesund und in meinem alter soll man tüchtig fettes fleisch verzehren." sie entfernte sich rasch mit hüpfenden schritten und als ich ihr nachrief:" grossmütterlein, wie alt seid ihr denn?", so hörte ich nur ihr meckerndes greisenlachen, das sich wie ein echo in mir niederschlug.
ja, es war eine dieser nächte, freunde. ihr kennt diese nächte nicht? so lasst euch von mir unterweisen. die kenntnis der nachstehenden grundlegenden werke wäre angemessen und von nicht geringem vorteil. dem freund der nacht sowie ihren manifestationen werden diese werke ohnehin geläufig sein, den anderen möchte ich auf das nachdrücklichste empfehlen, versäumtes nachzuholen, man bedenke pisa zwo, den wurmfrass am fundament des christlich-abendländischen überbaus, das heitre rätselraten des vielzitierten, gefürchteten mannes auf der strasse, der justament zum unpassendsten zeitpunkt aus der deckung springt, um heftig transpirierend an umfragen teilzunehmen und auf einfachste fragen sich in leere worthülsen zu flüchten gewzwungen sieht - wie bitter! mitanzusehen müssen! wie bitter, freunde! wie galle.
doch genug davon.
die lektüre folgender werke sollte, wenn auch nicht in chronologischer reihenfolge, tunlichst vollständig durchgeführt werden:
"von luziden nächten und ihren gespinsten" des jonathan harker junior
"die verschlungenen traumpfade des somnambulen" der contessa m.
"nächtens ward ich trunken" des apokalyptischen barden blixa b.
"das schlaue buch", edition fähnlein fieselschweif, mit einleitenden worten von tick, trick und track
"nächtliches grausen in Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch" des von salbader
"von den sieben suenden" des abtruennigen moenches sylvain l'estrange
"unter den grueften und capellen" des transylvaniers vlad tepes, später bekannt als oberwaldmeister daengelhuber
"the secret of the gothic god of darkness", inclusive einer kurzstudie des gothic underground, früher gruftiszene, in der sichtweise des temple of set auf das peinlichste recherchiert, aufbereitet und niedergeschrieben sowie in ermangelung grundlegender tatsachen am haupthaar einhergezogen. [amorte, amorte, liebe freunde, verständnis tut wohl in zeiten wie diesen]
19.8.12
soul wandering by night
16.8.12
alles in allem waren die letzten tage gar nicht mal so übel und wenn es so weitergeht, könnte man irgendwann wieder mal von einem einigermassen angenehmen leben sprechen. nicht dass es so wichtig wäre, aber auf arbeit geht alles relativ klar. die neue arbeit ist nicht so genial, wie ich dachte - eben arbeit, kein vergnügen - aber die dinge könnten so viel schlimmer sein. aber ich möcht rauchen, rauchen, rauchen. inzwischen hab ich festgestellt, dass man für immer süchtig bleibt. wenn man einmal anfängt, stark zu rauchen, bleibt man wohl für immer süchtig, egal, was man unternimmt. ich denke, man hat nur eine chance, richtig davon wegzukommen: wenn man erstens ganz wenig raucht und zweitens nur ganz kurz. wenn ich die zehnjährigen auf der strasse sehe, die pseudolässig mit einer zigarette im mundwinkel rumhängen, könnte ich ihnen wirklich eine reinhauen.
kleines update zu meinem tumblr-blog: ich hab seit einiger zeit die 300 follower-grenze überschritten (im moment sind's 324). was für tumblr herzlich wenig ist, aber ich bin ja leicht zufriedenzustellen. sollte jemand, der das hier liest, einen eigenen tumblr besitzen, dann wäre es nett, wenn er/sie/es mal bei mir reinschauen würde (bei meinem tumblr *g*). vielleicht könnte man einander ja unterstützen bzw. abonnieren. link steht in der blog-navi unter "ego-links".
soo und ich werde diese nacht geniessen und noch ganz viel mukke hören, bevor ich schlafen gehe. hab festgestellt, dass sich für mich der schlaf bei nacht noch immer nicht wirklich gut anfühlt. er fühlt sich sogar grauenhaft schlecht an. als würde ich die zeit, in der ich eigentlich auf sein sollte, verschwenden. ich hab wieder so viel lust auf die nacht und gute nächtliche gespräche bekommen. wird zeit, dass ich wieder in die bar komme. gott sei dank finde ich den weg noch. :)
12.8.12
stars - dead hearts
ich kann jetzt schon spüren, dass der herbst kommt. die sonne ist anders. ihr licht wird kühler, hat diese leicht silberne qualität, die ab jetzt immer stärker wird. bis zum winter hin.. viele sagen, das licht würde sterben. wenn ja, dann muss der tod schön sein.
es ist ein wunder, dass meine oma noch lebt. obwohl sie ein wirklich zäher mensch ist und mich bei ihr eigentlich gar nichts mehr überraschen sollte. sie kann aber nichts essen oder trinken, sie bekommt jetzt alles, was sie braucht, über eine magensonde verabreicht, auch ihre schmerzmittel. manfreds oma hatte starke schmerzen kurz vor ihrem tod. ich bin so froh, dass meiner oma dieses unnötige leid erspart wird und dass sie auf die schmerzmittel gut anspricht. und wenn sie ihr extreme mittel geben.. auch gut. sie hat überall krebs. im magen, im darm, anscheinend auch in der speiseröhre, in der lunge. ohne die mittel wäre sie wirklich arm.
ich bin gespannt, wie wir die nächste woche hinter uns bringen. ich bin ja wieder in graz (muss auch mal arbeiten), aber meine eltern berichten mir jeden tag. vielleicht schafft sie ja auch noch nächste woche.. wie gesagt, mich wundert gar nichts mehr.
kombiniere: hier ist magie im spiel!
es ist wundervoll, wenn die natur beschliesst, ausgerechnet für dich, weil du doch so sympathisch bist, einen apfel mit einem herz zu versehen. dass es schablonen gibt, mit denen man alle möglichen formen auf gemüse und obst applizieren kann, ist dir im moment egal. es kümmert dich nicht. denn der apfel, den du in der hand hältst, ist einfach schön.
nebenbei bemerkt: dieses licht - vielleicht fällt es jemandem auf - ist das typische sommerlicht am frühen morgen, bevor es stechend und brutal wird. wegen diesem licht und noch ein paar anderen (wenigen) gründen kann ich den sommer ganz gut leiden.
jetzt lebe ich ein erwachsenenleben. erwachsene verwenden das wort bullenschwein nicht. und sie müssen auch nicht um ihr leben rennen. aber wenn ich müde bin wie heute, merke ich etwas. dann geht ein riss durch mich durch, so breit wie der grand canyon. und nichts und niemand kann diesen riss jemals wieder kitten. dinge, die bleiben, für’s leben.
wenn ich nicht nachdenke, dann ist meine welt immer wirklich total schön gewesen. und spannend.
und es gab sogar ein bisschen gewalt.
(jetzt stellt sich die frage, ob nicht gerade erwachsene um ihr leben laufen müssten..)
29.7.12
ein mädchen aus deutschland
ein mädchen aus deutschland, das poesie liebt, das balladen sogar als alte frau noch auswendig aufsagen konnte. ein mädchen, das in rees am rhein aufgewachsen ist und so oft davon redete, vom wind in den bäumen und hecken und von den ersten veilchen im frühling.
ich wünsche ihr so viel gutes. dass sie gut heim kommt. sie hat keine schmerzen und sie ist so müde, dass sie ihre augen nicht mehr aufmachen kann. irgendwann in den nächsten tagen wird sie einschlafen.
23.7.12
13.7.12
4.7.12
build your own bar - der bar-baukasten für beginner und leicht fortgeschrittene
jetzt gibt es ja seit längerem die neue bar und ich möchte auf jeden fall, dass wir uns endgültig darin wohl fühlen und dort bleiben. dass wir uns nach all diesen jahren endlich akklimatisieren. ich war nicht oft dort in der letzten zeit. ich weiss. ich war entkräftet. so kaputt, dass ich mich kaum selbst ertragen konnte. und zu sagen hatt ich schon lang nichts mehr. schreibblockade nennt man das wohl.:(
aber ich war gerade in der alten bar. bzw. ich bin immer noch dort. ein fenster ist hier im blog offen, und eins geht zur alten bar rüber. ich kann jederzeit hindurchklettern und bin dort. ein gedanke, der mich an früher erinnert und der mich zum lächeln bringt. der mir so viel erleichterung bringt.
ich hab einen beitrag von euch gelesen, gerade vorhin und es war schwer, nicht in tränen auszubrechen. es ging in dem beitrag darum, was in mir vorging, als ich aus der bar verschwunden war. ich konnte es damals nicht erklären und kann es heute auch nicht. bzw. ich könnte es. aber mir würde niemand glauben. wirklich. vielleicht brieflich, wenn wieder mal das gespräch darauf kommt. ich hatte nicht vor, jemals wieder zurückzuschauen. ich wollte mich zerstören und alles, was mit mir zusammenhängt. aber dann wurde nichts draus und das war das genialste, was ihr jemals für mich gemacht habt: ihr habt mich in meiner verwirrung und in meinem schmerz nicht allein gelassen. und ihr wart so traurig. ich konnte damals nicht um mich weinen, obwohl ich es wollte. aber damals hab ich einfach mit euch mitgeweint. ich hatte vergessen, wie der drink last tears before sunrise zustandekam. was dieser drink ist. und an welchem tag er zum ersten mal getrunken wurde.
LAST TEARS BEFORE SUNRISE
ich würde gern für uns paar barflies, die das alte feeling immer noch schätzen, die bar zu einem ort gestalten, wie es die alte bar war. ich bitte euch, schaut euch die beiden locations ganz genau an. und sagt mir, was dringend am neuen ort verändert gehört. es muss etwas verändert werden, denn sonst wäre ja das feeling gleich gut und das ist es bei weitem nicht. das feeling der alten bar ist weitaus besser! nur warum? ich sehe die alte bar schon vom optischen her als gelungener an. was meint ihr? ich möchte, dass die bar für immer eure heimat wird. und ich möchte sie so schön für euch machen, wie ich nur kann. und dafür brauch ich eure hilfe. wenn ihr mal zeit habt, dann könnten wir uns ja mal am tresen zusammensetzen oder ins foyer in eine dieser dunklen ecken mit den grossen ledersesseln, und beraten. ich glaube nämlich, dass wir noch viel verbessern könnten.
in diesem sinne - lasst uns diese bar mal in angriff nehmen, damit was nettes wird aus ihr. lasst uns den do it yourself bar-baukasten öffnen und schauen, was so drinnen zu finden ist. ich hab den für anfänger und leicht fortgeschrittene genommen. irgendwann in hundert jahren werden wir den für profis nehmen und bauen dann die allrakete deluxe mit schlafkabinen, dem guten alten meditations-ei (siehe die deepspace-version der bar, für die ich leider mein login versiebt hab..schande über mich) und sonstigen technik-orgien. nur für diesmal gilt: die bar muss das alte feeling kriegen, aber dallidalli!
liebe grüsse - heut werd ich wieder nach pffffrzz fahren. dann klemm ich mich gleich dahinter.
es gibt kristalladern und flüsse weit unter uns, es gibt unzählige welten weit unter und über uns. ich liebe sie sehr--dafür, dass sie mir oft einfach nur einen grund geben, gerne am leben zu sein--allein der gedanke an den grossen, wilden fluss unter unserem haus macht mich auf unerklärliche weise glücklich
3.7.12
alles in allem, die lage ist hoffnungslos, aber absolut witzig
das erste, was ich gemacht habe, war, in der firma anzurufen. der chef meinte, es würde an meiner karte liegen. das ding wäre kaputt. nur war das ding vorher noch nie kaputt. und dann sagte er noch etwas richtig dubioses: er hätte uns doch korrekt umgemeldet. umgemeldet - was heisst das jetzt wieder??
die frau am empfang hat dann bei der steirischen gebietskrankenkasse angerufen und die bestätigten dann, was ich eh schon wusste: es liegt nicht an der karte. mein chef hat irgendetwas gemacht.
also wieder in der firma angerufen. da war chefe gleich weniger selbstbewusst und sagte, er würde unverzüglich alles in ordnung bringen. ok, schön, aber ich stand da in der zahnarztpraxis und wusste nicht mehr weiter. also hab ich mir einen neuen termin geben lassen. anfang august wird es wieder so weit sein und diesmal hoffentlich mit versicherungsschutz.
ich hab mich ja inzwischen schon des öfteren gefragt, was das wörtchen ummelden bedeuten soll. im zusammenhang mit meinen kollegen und mir. entweder hat er die firma neu gegründet, wovon wir aber etwas wissen sollten (ja, ich bin naiv und denke mir noch immer, dass man als mitarbeiter von solchen dingen wissen sollte), oder aber er hat etwas getan, was schon längst überfällig war und was er schon seit urzeiten versprochen hat - nur hat er es falsch gemacht. aber auch der versuch zählt (so weit bin ich schon..wein)
wir waren nämlich alle miteinander doppelt gemeldet. beim finanzamt als freie dienstnehmer, bei der krankenkasse als angestellte. hat chefe verbockt und war dann zu faul, um uns umzumelden. und hier ist es schon, das ominöse wort. wir hatten dann immer das problem, dass die steuererklärung nie gepasst hat, weil wir doppelt erfasst wurden und uns steuernachzahlungen vorgeschrieben wurden, die unmenschlich waren. jedes mal, wenn ich wieder mal beim finanzamt war und den zusätzlichen wisch ausfüllte (eine erklärung, dass mein chef schuld ist, weil er ein verd****** sch***** a*****, also weil mein chef, da im dauerstress, uns natürlich ohne es zu wollen, doppelt gemeldet hat -- stellt euch vor, es gibt tatsächlich so ein formular), also jedes mal, wenn ich dort war, sagten mir die leute vom finanzamt, dass ich meinem chef bestellen soll, dass er endlich mal was machen soll, dass wir alle zusammen nicht mehr so viel zusätzliche arbeit haben. nur war es umsonst. es war ihm nämlich egal.
nur dürften die ihm so viel druck gemacht haben, dass er uns dann tatsächlich umgemeldet hat. nur leider falsch herum. ich glaub, die freien dienstnehmer müssten sich selbst versichern, nur sind wir keine freien dienstnehmer. er hat uns aber anscheinend so angemeldet.
kleine unterbrechung. dad hat mir grad kaffee gemacht. was meine laune wieder um einiges hebt.:)
ok, die doppelanmeldung ist nun anscheinend vom tisch. was bedeutet, dass ich nicht jedes jahr zum finanzamt fahren muss, um dieses eigenartige formular auszufüllen. was schon mal gut ist.
momentan kein versicherungsschutz ist auch nicht so schlimm, denn ich hab nicht wirklich vor, krank zu werden. *g* und den zahnarzt verschieben ist ja auch nicht unangenehm. man freut sich sogar ein klein wenig... das einzige unangenehme ist, dass ich anfang august wieder dorthin muss und mir wieder meine durch stundenlanges zen mühsam erworbene gleichgültigkeit zulegen muss. aber das schaff ich auch noch.
anderes thema. haarefärben! alle, die mich schon länger kennen, werden jetzt zusammenzucken. und leute...es war wieder extrem schlimm! diesmal dachte ich mir, ich könnte in einem alien-film mitspielen. also zuerst begann es ja harmlos, nämlich mit einer derb juckenden kopfhaut. aber dann ging es so richtig los mit der freude. am nächsten tag nämlich erwachte ich mit einer angeschwollenen stirn. was absolut lustig klingt und auch so aussah. nur wurde der verdammte blödsinn in der sonne an der bushaltestelle immer schlimmer. (ja, ich idiot hab mich in die pralle sonne geknallt, weil man sich ja sonst nix gönnt). habt ihr mal ne dicke stirn und nehmt euch selbst dann noch ernst! aber das war erst der anfang. die geschwulst begann nämlich, im gesicht zu wandern. das ding war mal auf der linken stirnseite, dann genau über dem auge (war besonders appetitlich - das auge trieft dann wirklich superschön), am schluss unter dem auge, wo es sich dann langsam auflöste. also das ding unter dem auge, nicht das auge selbst. eine interessante grenzerfahrung, die ich wahrscheinlich nicht wirklich wiederholen werde. darum die bitte/anfrage: wisst ihr, womit man sich noch die haare färben kann und was nicht zu solchen haut-entartungen/wucherungen führt? mit ausnahme von henna, denn das vertrag ich verdammtes weichei auch nicht besonders.
haare färben bei leuten mit neurodermitis - gibt es sowas eigentlich? und wenn ja, wie?? und warum kann ich das nicht?? warum verwandle ich mich regelmässig in ein ding aus einer werkstatt für special effects, wenn ich mal ein wenig farbe ins leben bringen möchte??
(heuul...)
24.6.12
17.6.12
verdammte axt
nachtrag: ich hab meinen tumblr dann doch wiederbekommen. nach langer zeit des bastelns und des schwitzens. war ein wahnsinnig sinnvoller sonntag. nachher war ich zu erledigt, um noch was fürs büro zu tun und musste heute (montag) im büro die arbeit machen, die ich eigentlich am sonntag hätte machen sollen - und zwar zusätzlich zu der arbeit, die ich für heute (montag) aufs auge gedrückt bekam.
es war, wie schon erwähnt, ein sinnvoller sonntag. nun erhole ich mich gerade von der komprimierten arbeit zweier tage. ich bin völlig hinüber. und schuld daran hat irgendein wichtelmännchen auf tumblr, das sich nicht mehr im griff hat. wenn ich den erwische, steck ich ihn in die stinkende glitschige biomülltonne und schmeiss noch ein paar besonders appetitliche teile auf ihn drauf.
12.6.12
blick aus dem fenster meiner alten wohnung. ich kann mich noch gut erinnern, wie unheimlich die nächte dort waren. die wohnung befand sich in einem kleinen bungalow, dessen oberes geschoss in wohnungen eingeteilt und vermietet wurde, unten wohnten die besitzer. wir hatten damals noch viele parties (war meine extreme grufti-zeit mit allem, was dazugehörte...morbide parties inclusive), entweder in meiner wohnung oder auf der terrasse. wenn viele leute um mich waren, fühlte ich mich entschieden besser. die nacht war sehr still und dunkel und die nächsten strassenlaternen waren weit entfernt. lichtflecke am ende des horizontes.
das grundstück, das zu unserem haus gehörte, war riesengross. viele alte bäume, viele seltsame schatten in der nacht, wenn der mond leuchtete. ich habe den anblick geliebt. und mich manchmal grundlos (?) gefürchtet, obwohl ja nichts da war, das man fürchten musste.
1.6.12
käfer als haustiere
meine entscheidung war recht rasch getroffen. ich möchte sowieso schon seit langer zeit käfer züchten (ich habe mir hirschkäfer vorgestellt, mit dieser art werde ich allerdings noch etwas warten). also habe ich mir erstmal dieses aufzucht-terrarium gekauft, in dem so ziemlich alles enthalten ist, was man für die zucht von rosenkäfern oder goliath-käfern braucht. habe noch instinktiv eine mischung aus hellem, weissfaulendem holz dazugekauft. ich dachte mir schon, dass ich sie brauchen würde und sie war ja auch nicht teuer. habe dann im internet herausgefunden, dass ich dieses substrat mit dem anderen, das schon im behälter war, mischen muss - je nachdem, welche käferart ich züchten möchte.
natürlich brauche ich für mein unternehmen noch käfer. ich habe schon einen gefunden, der für mich als anfängr geeignet scheint, jedoch werde ich mich noch weiter schlau machen. dieser käfer ist ein rosenkäfer namens:
eudicella euthalia bertherandi
er ist ein anfängerkäfer, da er stressfrei gehalten werden kann, nur zimmertemperatur braucht und am liebsten überreifes obst verzehrt, wie z.b. bananen oder äpfel. die larven ernähren sich von diesem hellen holz, das von einer weisslichen fäulnisschicht bedeckt ist (überhaupt nicht garstig, sondern eher so wie im wald, wenn man holz findet, das schon länger am boden liegt und ein bisschen modert). gut, dass ich schon eine packung gekauft habe.jetzt heisst es nur noch, die käfer zu besorgen. entweder kaufe ich sie im selben geschäft, wo ich auch das kleine terrarium besorgt habe, oder aber im internet. ich werde keine adulten käfer kaufen - die sind mir viel zu teuer - sondern eine packung larven. dann werde ich weitersehen, ob das ganze funktioniert.
mein eigentlicher traum - hirschkäfer zu züchten - ist sicher schon in greifbarer nähe. rosenkäfer oder goliath-käfer sind sicher ebenfalls genial, so wie alle käfer. ich habe gerade gelesen, dass man käfer als die garnelen der terraristik bezeichnet. süss. und passt auch ganz gut, finde ich.
langsam entsteht in meiner wohnung ein richtiger zoo. vogelspinne, käfer, fische. und vielleicht zu meinem geburtstag im juli ein kleines garnelen-aquarium. genau so hab ich mir meine wohnung vorgstellt. ganz viel grün, mit einigen terrarien und aquarien. es zahlt sich sicher aus. wenn man nicht gerade arbeitsscheu ist.:)
jedenfalls werde ich hier weiterhin über mein zucht-projekt schreiben. es ist witzig. manchmal fühlt sich alles so an, als wäre ich noch in der schule und müsste etwas recherchieren oder für ein naturkunde-fach eine arbeit schreiben/ein experiment machen. vielleicht ist es so, weil bei uns in der schule hauptsächlich graue theorie war und weil ich insgeheim immer davon geträumt habe, in eine art abenteuer-unterricht zu gehen.:)
was mich noch extrem interessieren würde, ist das züchten von kristallen. mach ich sicher auch noch mal.
http://de.wikipedia.org/wiki/Brauner_Rosenk%C3%A4fer
ganz kurz: noch ein anderes terraristik-thema: da ich mich auch für scolopendrae interessiere und gerade ein gutes forum gefunden habe und studiere, lasse ich mal sicherheitshalber den link hier, und zwar zur seite, die ich gerade lese. nämlich die "bite-reports". was passiert, wenn man von einem hochgiftigen scolopendra gebissen wird? hier kann man es nachlesen. und ich denke, meine liebe zu scolopendrae wird weiterhin nur theoretisch sein. soll heissen - ich schau, wie sie andere beissen und guck mir die süssen tierchen lieber auf den photos im netz an.:)
http://www.scolopendra.eu/showthread.php?t=255